Mein Sohn wird bald eingeschult – und ich bin voller Wehmut 🥹

„Mama, ich kann wieder eine anmalen!“ Mein Sohn strahlt mich an und hält stolz einen Zettel mit kleinen weißen Sonnen hoch. Bekommen hat er ihn von seiner zukünftigen Klassenlehrerin am Kennenlernnachmittag der Grundschule, und jede Sonne steht für einen Tag. Wenn er die letzte Sonne anmalt, ist der große Tag da, und mein Kleiner wird eingeschult. Mit jeder ausgemalten Sonne steigt seine Vorfreude – und gleichzeitig meine Wehmut. Denn auch wenn ich unglaublich stolz auf mein zukünftiges Schulkind bin, muss ich mich erst noch mit dem Gedanken anfreunden, dass mein „Kleiner“ langsam gar nicht mehr sooo klein ist.

Je näher die Einschulung kommt, desto mehr wird mir klar, wie schnell die Zeit eigentlich vergangen ist.

Während man sich gestern noch Gedanken über die Eingewöhnung in der Kita gemacht hat, denkt man heute plötzlich schon darüber nach, mit was man die Schultüte füllt. Quasi über Nacht sind die Kleinen groß geworden, und das ist für mein Mama-Herz manchmal ganz schön schwer.

Seit ich Kinder habe, bin ich ohnehin sehr nah am Wasser gebaut. Also sitze ich jetzt hier, mit der Schultüte in der einen Hand – und einem Taschentuch in der anderen. Ich streiche über den weichen Stoff der Tüte. „Schulkind 2024″ ist darauf gestickt, genau wie der Name meines Sohnes und das Datum der Einschulung. Bisher habe ich meistens gedacht: ‚Nach den Sommerferien geht’s los – das ist ja noch laaaange hin!“ Aber wenn ich das Datum jetzt sehe, ist das schon ganz schön bald.

Ich muss automatisch an die Einschulung meiner Tochter denken.

Sie hatte das Pech, dass sie während der Coronazeit in die Schule gekommen ist. Dementsprechend fiel die Einschulungsfeier kleiner aus. Es waren nur zwei Begleitpersonen pro Kind erlaubt, zum Glück durfte der kleine Bruder trotzdem dabei sein. Statt einer Aufführung, die es sonst gibt, wurde von drei Schülerinnen der damaligen zweiten Klasse eine Geschichte vorgelesen. Dann haben sich die neuen Erstklässler*innen auf der kleinen Bühne der Aula versammelt und jede*r bekam eine Blume geschenkt.

Voller Stolz hat meine Tochter uns gewunken, bevor sie aufgeregt mit ihrer neuen Klasse zu ihrer ersten Unterrichtsstunde losgezogen ist. Dass der Wasserstand in meinen Augen dabei stetig stieg, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

Dann kam der erste richtige Schultag. Die neuen Erstklässler haben sich am Schultor verabschiedet, um mit der Klassenlehrerin gemeinsam in die Klasse zu gehen. Als meine kleine Große sich umgedreht hat und mit ihrem riesig wirkenden Ranzen über den Schulhof zum Eingang gestapft ist, kullerten bei Mama die Tränen. 

Jetzt feiern wir bald die zweite Einschulung – und gleichzeitig die letzte

Dieses Mal wird es eine richtige Feier in der Schule geben, mit viel mehr Menschen, einer Aufführung und allem Drum und Dran. Mein Sohn freut sich inzwischen sehr. Er wird mit einigen Kindern aus seiner Vorschule in eine Klasse kommen, mit denen er teilweise auch befreundet. ist. Außerdem kennt er die Schule, den Schulhof und einige Lehrer*innen schon von seiner großen Schwester, mit der er sich notfalls in den Pausen treffen kann. Das ist definitiv ein Vorteil, den jüngere Geschwisterkinder haben.

Natürlich freue ich mich auch und bin mega stolz auf meine beiden. In Gedanken sehe ich meinen Sohn schon strahlend auf der Bühne stehen und dann stolz in die Klasse marschieren. Mit seinem riesig wirkenden Ranzen, der ihn selbst noch viel kleiner aussehen lässt, als er ist. Mit diesem Bild vor Augen kommen mir schon jetzt fast die Tränen. Ich notiere also schnell mal auf meiner Einkaufsliste: wasserfeste Mascara und ausreichend Taschentücher.

Bald startet für meinen Sohn der nächste Lebensabschnitt – das ist toll!

Auch für uns Eltern wird damit einiges einfacher. Wr können beide Kinder zur gleichen Schule bringen und von dort abholen, die Fahrerei zwischen Schule und Kita fällt endlich weg. Auch die Schließungstage sind jetzt die Gleichen, was unsere Planung deutlich erleichtert. Außerdem freue mich mich wirklich sehr, dass mein Sohn jetzt Lesen, Schreiben und so viele andere neue Dinge lernen kann. Denn ich habe gesehen, wie viel Spaß meine Tochter an vielem davon hat.

Ein neuer Lebensabschnitt bedeutet aber auch, dass wir uns von dem jetzigen verabschieden müssen. Nächste Woche steht uns erst einmal der Kita-Abschied bevor, und der wird vermutlich für alle Seiten ziemlich emotional. Wenn man die Zeit mitrechnet, die meine Tochter dort verbracht hat, waren es knapp 8,5 Jahre. Die Kita hat meinen Sohn also so gesehen sein ganzes Leben lang begleitet, auch wenn er anfangs nur beim Hinbringen und Abholen der großen Schwester dabei war. Er sagt auch selbst, dass er traurig sein wird, weil er sich von vielen seiner Freunde und den Erzieher*innen verabschieden muss. 

Aber vielleicht gehört das auch dazu und ist doch eigentlich sogar ein gutes Zeichen.

Denn es zeigt, dass er dort eine wirklich gute Zeit hatte. Trotzdem verstehe ich ihn sehr, denn mir wird es ähnlich gehen. Es ist einfach ein so großer und wichtiger Abschnitt, der zu Ende geht, und aus dem wir unglaublich viele, schöne Erinnerungen mitnehmen.

Die Taschentücher dafür liegen jedenfalls schon bereit. Und eigentlich kann ich sie danach direkt draußen lassen, denn die Zeit bis zur Einschulung wird (wie immer) wie im Flug vergehen.

Wie ist es denn bei euch: Macht euch der Gedanke an die Einschulung auch so wehmütig? Oder freut ihr euch mehr auf den neuen Abschnitt? Vielleicht sind eure Kinder auch schon in der Schule, und ihr mögt von euren Erfahrungen erzählen?

Ich freue mich auf eure Geschichten in den Kommentaren!
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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Michaela
Michaela
1 Monat zuvor

Kann ich so sehr nachfühlen. Es ist dieses Jahr die erste Einschulung. Aber schon beim lesen hatte ich Tränen in den Augen. Meine jüngste wird kurz vor der Einschulung eins und geht dann bald in die Krippe. Ich merke wie sehr das letzte Jahr geflogen ist von „ich habe nun ein Votschulkind und ein Kindergartenkind und mein Neugeborenes“ zu „wo ist die Zeit hin? Der Zwerg fängt das laufen an und wir kaufen einen Schulranzen.“. Es ist so surreal und ich bin wehmütig und stolz und diese Achterbahn hört irgendwie nicht auf. Eine Woche vor der Einschulung feiern wir der ersten und den vierten Geburtstag der zwei Mäuse. Es wird viel lachen und Tränen geben.