Uns hat eine dreifache Mama geschrieben, die in ihrer Kindheit leider wenig Liebe von ihren eigenen Eltern erfahren hat. Mittlerweile ist der Kontakt sehr eingeschränkt, für ihre Enkel interessieren sie sich nicht. Sie erzählt uns ihre Geschichte, um anderen Frauen Mut zu machen, die in einer ähnlichen Situation sind.
„Meine Mutter hat drei Kinder. Wir haben alle drei einen anderen anderen Papa, wobei die beiden ersten Väter meiner Schwestern schon gestorben sind. Ich bin bei meinen Eltern aufgewachsen, meine Geschwister nicht bei meiner Mutter.
Die Ältere wuchs bei unserer Oma auf, die andere bei ihrem Onkel (dem Bruder ihres Vaters). Meine Eltern lernten sich kennen, als beide knapp 30 waren. Meine Mutter hat mich mit 33 bekommen, angeblich gewollt. Ich war relativ früh im Kindergarten (ab einem Jahr), obwohl meine Mama nie wirklich arbeiten musste. Ich war die erste und die letzte im Kindergarten. Später in der Nachmittagsbetreuung war ich ebenfalls die erste und letzte, die gebracht und geholt wurde.
Meine Eltern waren immer schon abweisend, aggressiv, launisch, gewalttätig.
Nie konnte ich meiner Mutter etwas recht machen. Mein Vater hat meine Mama und mich immer verprügelt. Ich habe das alles früher als normal angesehen. Mit 18 Jahren wollte ich eigentlich die Polizeischule absolvieren, aber meine Mama meinte, dass dies nichts für Mädchen wäre. Ich musste nach der Matura eine Tourismusfachschule machen, war aber nicht glücklich damit.
Mit Mitte 20 lernte ich meinen damaligen Freund kennen und wurde schwanger. Als ich 27 Jahre alt war, trennten wir uns. Die Trennung war schlimm. Ich zog mit meinem damals einjährigen Kind zurück zu meinen Eltern. Das Zurückziehen war noch schlimmer als die Trennung. Ich wurde in dieser Zeit das letzte Mal von meinem Vater verprügelt, danach bin ich in ein Hotel gegangen und habe dann eine Wohnung gefunden. Den Kontakt zu meinen Eltern habe ich eine zeitlang abgebrochen.
Alles, was ich die letzten Jahre gemacht habe, war in den Augen meiner Mutter falsch.
Sie gab mir immer das Gefühl, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe das Kolleg beendet, mit 27 eine Lehre gestartet und diese mit 30 beendet. Mittlerweile bin ich dreifache Mama, seit 12 Jahren in meinem Beruf tätig und halbwegs zufrieden.
Aber meine Eltern haben mir noch nie gesagt, dass sie stolz auf mich sind, geschweige denn, dass sie gerne Großeltern sind. Sie passen nicht auf meine Kinder auf, es interessiert sie nicht – im Gegenteil. Sie sagen mir, ich wäre selbst schuld, wenn ich niemanden zum Aufpassen hätte, schließlich wollte ich ja die Kinder haben.
Ich müsste mich alleine um sie kümmern.
Mittlerweile habe ich zwei weitere Kinder mit meinem Partner, mit dem ich seit sieben Jahren zusammen bin. Er sieht mein erstes Kind wie sein eigenes an. Ich liebe meine Kinder und bin froh, mit ihnen Zeit verbringen zu können. Der Kontakt zu beiden Elternteilen ist inzwischen sehr eingeschränkt, aber es stört sie nicht. Sie sind froh, ihre Ruhe zu haben.
Ich würde anderen Frauen in ähnlichen Situationen raten: Erzählt euren Freunden davon, die sind immer für einen da. Die eigene Familie meistens nicht. Jede kann einen Neuanfang schaffen! Ich hätte vor 12 Jahren auch nie gedacht, dass ich eines Tages Mutter von drei tollen Kindern bin, einen Freund habe und wir als Familie zusammen in unserer Eigentumswohnung leben.”
Liebe Mama (Name ist der Redaktion bekannt), vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Eltern aus unserer Community.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]