Mal wieder in Ruhe auf dem Sofa ein ganzes Buch lesen? Das klappt womöglich wieder, sobald mein Sohn in ein paar Jahren eingeschult wird. Trotzdem war es eine Handvoll Bücher, die mich gut durch die ersten zwei wunderbaren und anstrengenden Jahre mit Kind gebracht haben.
Dir geht es wie mir und deine Aufmerksamkeitsspanne ist dank Schlafmangel und Dauereinsatz fürs Baby nur noch die eines Huhns? Kein Problem. Egal, ob Ratgeber oder Erfahrungsbericht – diese Bücher lassen sich wunderbar in kleinen Häppchen lesen.
Manchmal wollte ich in der ersten Zeit mit Kind echt keine guten Ratschläge mehr hören, sondern einfach nur einen Menschen treffen, der mich versteht, weil er sich genauso neben der Spur fühlt, wie ich es tat. Stand ein solcher Mensch gerade einmal nicht zur Verfügung, war dieses Buch meine beste Freundin – sehr gefühlvoll und extrem witzig zugleich (ca. 10 Euro, Rowohlt).
Und noch eine „beste Freundin“: Ein absolut ehrliches Buch über das Muttersein – gefangen zwischen überwältigender Liebe für das Kind, Selbstzweifeln, Überforderung und gelegentlichem Ärger über den Mann, der auch heutzutage immer noch weitgehend sein bisheriges Leben weiterführen kann. Dieses Buch hat mir noch mal gezeigt: Widersprüchliche Gefühle sind vollkommen in Ordnung und man sollte sich nicht dauernd reinreden lassen (ca. 10 Euro, C. Bertelsmann).
Der perfekte Wellness-Ratgeber für Mamas – und zwar endlich mal ein realistischer. Die 120 Ideen für körperliche und seelische Entspannung sind wirklich megaschnell umzusetzen. Enthalten sind kleine Rezepte, Meditationen, Übungen sowie Coachings. Unterteilt sind sie in Tipps für morgens, mittags und abends. Ausprobiert habe ich fast alle, auch wenn mir manche zunächst zu esoterisch erschienen. Den Trick mit dem Räucherwerk habe ich zum Beispiel weggelassen. Manche Tipps erschienen mir persönlich nach dem Versuch immer noch zu esoterisch, aber für zig weitere bin ich tierisch dankbar und setze sie immer noch um (ca. 15 Euro, Kösel Verlag).
Komisch ist dieses Buch höchstens unfreiwillig: Schallend gelacht habe ich bei der 70er-Jahre-Aufnahme von Vater und Sohn beim „Toiletten-Training“ (der eine auf dem Klo, der andere auf dem Töpfchen). Dafür ist der Klassiker des Schweizer Kinderarztes Remo H. Largo das perfekte Nachschlagewerk: Schnell, schnörkellos und präzise erhält man in dem gut gegliederten Buch Auskunft, wenn man Fragen zu Entwicklung des Kindes hat. Zugleich merkt man aber in jeder Zeile, wie sehr dem Arzt das Kindeswohl am Herzen liegt. Weil es ohne viel Gedöns auskommt, schauen auch Männer in diesen Ratgeber freiwillig rein (Piper, ca. 25 Euro).
Zwischendurch konnte ich mir nicht mehr vorstellen, dass es ein passables Berufsleben nach der Elternzeit geben könnte. Entweder würde ich den Rest meines Lebens mit Stillen und Wickeln verbringen und meinen Job vermissen oder ich würde bald wieder von Morgens bis Abends im Büro sitzen und mich nach meinem Kind verzehren. Mir stand der Sinn nach beruflichem Neu-Aufbruch. In diesen Momenten hat mir dieses Buch mit seinen großartigen Ideen und Gründer-Geschichten aus ganz verschiedenen Bereichen viel Mut gemacht: Trotz vorübergehender Stilldemenz sind wir Muttis eben brillant – shagga! (ca. 9 Euro, Aufbau Taschenbuch).
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