In der letzten Zeit hat Milch ein wenig an Image eingebüßt und pflanzliche Milchalternativen sind in aller Munde. Aber wie sieht es eigentlich mit Milch in der Schwangerschaft aus? Wir haben alle schonmal davon gehört, dass sie viel Kalzium enthält – ist Milch dann nicht auch in der Kugelzeit sehr vorteilhaft? Ja – absolut, wenn du beim Milch-Genuss ein paar Dinge beachtest, die wir dir in diesem Artikel verraten.
Das Wichtigste über Milch in der Schwangerschaft zuerst
- Milch bringt für Schwangere viele, gute Inhaltsstoffe mit sich.
- Kuhmilch ist sehr reich an Eiweiß und Kalzium, Zink, Jod und Vitaminen.
- Kalzium hilft dem Baby beim Aufbau von Knochen und Zähnen.
- Bei Laktoseintoleranz (Laktose = Milchzucker) lieber auf alternative Kalziumlieferanten ausweichen.
- Lieber auf Bio-Milch als auf herkömmliche Milch setzen, da sie weniger Pestizid-belastet ist.
- In der Schwangerschaft verboten sind alle Lebensmittel, die aus Rohmilch hergestellt wurden.
Milch in der Schwangerschaft – einmal tief ins Glas geschaut
In der Schwangerschaft verspüren viele Frauen ein besonders großes Bedürfnis nach Geborgenheit. Dann gibt es kaum etwas Schöneres, als sich bei nasskaltem Herbstwetter mit einer Wolldecke auf dem Sessel zusammenzurollen, die Lieblingsserie in Endlosschleife zu schauen und einen heißen Kakao zu schlürfen. Gegen Lieblingsserie und Kuscheldecke gibt es nichts einzuwenden – aber wie sieht es mit dem Genuss von Milch in der Schwangerschaft aus?
Milch erfüllt einen natürlichen Zweck. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse von Neugeborenen ausgerichtet und enthält die ideale Nährstoffzusammensetzung und -konzentration. Dabei ist es egal, ob das Kälbchen am Kuheuter saugt, das Zicklein am Ziegeneuter nuckelt oder das Fohlen an den Zitzen der Stute. Die Milch, die wir bei unseren Supermärkten aus dem Kühlregal angeln, stammt in der Regel von Kühen. Aber auch Ziegen-, Schafs-, Büffel- oder Stutenmilch schaffen es auf unseren Speiseplan.
Warum ist Milch für Schwangere und Ungeborene gut?
Wenn du regelmäßig Milch oder Milchprodukte während der Schwangerschaft zu dir nimmst, versorgst du dich und dein Baby mit viel Eiweiß und Kalzium. Daneben stecken noch Zink, Jod, Vitamin B2 und Vitamin B12 in der Milch.
In der Schwangerschaft hat insbesondere der hohe Anteil an Kalzium einen positiven Effekt auf die Nährstoffversorgung deines Babys. Dieses benötigt das Mineral nämlich für den Aufbau von Knochen und Zähnen.
Auch bei uns Menschen gilt die Muttermilch als gesündeste Nahrung für das neugeborene Baby. Es enthält die ideale Nährstoffzusammensetzung und versorgt den Zwerg in den ersten Monaten mit wichtigen Abwehrstoffen, die das Immunsystem kräftigen (Nestschutz). Mit den gesundheitsfördernden Stoffen schwimmt jedoch auch Milchzucker mit im Glas, wenn du dir eine heiße Schokolade gönnst. Diese sogenannte Laktose kann nicht jeder gut vertragen.
Kalziummangel durch Milch in der Schwangerschaft ausgleichen
Reicht das Kalzium in deinem Körper nicht aus, um dich und dein Baby zu versorgen, signalisiert dein Organismus dir früher oder später, dass er Nachschub benötigt. Denn: Er kann das Mineral nicht selbstständig bilden und ist auf die Zufuhr über Speisen angewiesen. Wartet er jedoch vergeblich darauf, bedient er sich in den Kalziumdepots des Körpers. Die liegen vor allem in Zähnen und Knochen, aber auch in Nerven und Muskeln. Dadurch entsteht ein Kalziummangel. Diesen erkennst du beispielsweise daran, dass deine Zähne plötzlich empfindlicher sind, du unter Muskelkrämpfen oder einer kribbelnden Haut leidest.
Diese Mangelerscheinungen kannst du jedoch einfach wieder ausgleichen, indem du deinen Ernährungsplan mit kalziumhaltigen Speisen aufpimpst.
Gesunde Kalziumlieferanten während der Schwangerschaft
Alle werdenden Mamas, die Milchprodukte lieben, können zu kalziumhaltigen Speisen greifen, wie:
Wenn du während der Schwangerschaft einen Joghurt, zwei Scheiben Hartkäse und ein Glas Milch gleichmäßig über den Tag verteilt zu dir nimmst, deckst du den Kalziumbedarf von dir und deinem Baby perfekt. Doch aufgepasst: Der Fettanteil der Milchprodukte sollte nicht zu hoch sein, sonst rächt sich das beim nächsten Sprung auf die Waage.
Laktoseintoleranz in der Schwangerschaft
Reagiert dein Körper empfindlich auf Milchzucker, leidest du unter einer Laktoseintoleranz. Zu den typischen Symptomen einer solchen Unverträglichkeit zählen Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Blähungen. In diesem Fall solltest du Milchprodukte in der Schwangerschaft vom Speiseplan streichen oder auf laktosefreie Produkte zurückgreifen.
Wenn du auf Milch verzichtest, fehlt dir jedoch eine wichtige Kalziumquelle. Auf welche Weise du dann deinen Kalziumhaushalt auf Vordermann bringen kannst, besprichst du am besten mit deiner Gynäkologin.
Beachte: Leidest du nicht unter einer Laktoseintoleranz, sondern unter einer Milchallergie, reagiert dein Körper heftiger und bereits auf kleinste Mengen des Milcheiweißes. Menschen mit einer Intoleranz vertragen hingegen einzelne Milchprodukte.
Alternative Kalziumlieferanten für Mamas mit Laktoseintoleranz
Solltest du Veganer sein oder unter einer Laktoseintoleranz bzw. Milchallergie leiden, scheiden Milchprodukte als Kalziumlieferant während der Schwangerschaft aus. Das macht aber nichts, denn es gibt noch reichlich andere Lebensmittel, in denen ebenfalls eine ordentliche Portion Kalzium steckt. Zu den gesunden Speisen, die keine Milch, aber viel Kalzium enthalten, gehören:
- Mandeln
- Haselnüsse
- Kalziumhaltiges Mineralwasser
- Grünkohl
- Rucola
- Hafer
Der Körper benötigt jedoch auch während der Schwangerschaft nicht alle Lebensmittel im selben Maße. Einen guten Überblick, was regelmäßig auf dem Teller landen sollte und was eher hin und wieder, gibt dir zum Beispiel diese Ernährungspyramide für die Schwangerschaft.
Warum Bio-Milch in der Schwangerschaft besser ist
Wie viele Nährstoffe die Milch enthält, hängt unter anderem davon ab, wie gut die Futterqualität der Kuh war, die uns die Milch geschenkt hat. Bio-Bauernhöfe unterliegen anderen Vorschriften als Bauernhöfe ohne Bio-Siegel. Bio-Bauern müssen ihren Tieren zum einen mehr Platz und Auslauf bieten, zum anderen aber auch mit Futter versorgen, das ebenfalls aus biologischem Anbau stammt. Dieses ist mit weniger Pestiziden behandelt – daher landen auch weniger Rückstände davon in der Kuh und in ihrer Milch. Es empfiehlt sich also sehr, während der Schwangerschaft auf Bio-Milch zu setzen.
Ungeeignete Speisen mit Milch während der Schwangerschaft
Bevor du gut gelaunt zu einem vor Kalzium strotzenden Ricotta in der Kühlauslage des Supermarktes greifst, geh am besten kurz die Liste der Produkte im Kopf durch, die du während der Schwangerschaft lieber meiden solltest. Zu den verbotenen Lebensmitteln in der Schwangerschaft gehören bei den kalziumhaltigen Speisen vor allem Rohmilchprodukte wie Rohmilchkäse, aber auch Feta, Brie und Camembert.
Daneben solltest du keine Speisen zu dir nehmen, die in offenen Gefäßen angeboten werden. In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass sich Listerien auf den Lebensmitteln niedergelassen haben. Eine Infektion mit diesen Bakterien in der Schwangerschaft, kann die Gesundheit deines ungeborenen Kindes gefährden. Aber glücklicherweise ist die Auswahl an sicheren, aber genauso leckeren Milchprodukten riesig – und aus diesen lassen sich die köstlichsten Speisen zubereiten.
Leckere Speisen mit Milch für die Schwangerschafts-Gelüste
Ob süß oder deftig, Milch zaubert in jede Speise ihren typischen, leicht süßen Geschmack. Für die kleine Fressattacke zwischendurch ist dieser natürliche Zucker in der Schwangerschaft eine echte Alternative zu Gummibärchen, Geleebananen und Schokoriegel. Schau dich doch einfach einmal unter diesen Rezepten mit Milch um. Wetten, du findest eins, das zu deinen Lieblingsspeisen in der Schwangerschaft avanciert? Wir wünschen: Guten Appetit!