Nach der Geburt des ersten Kindes kommt auf Eltern so viel Neues zu, dass es ganz schön überfordernd sein kann. Oft ist auch das Stillen schwieriger, als man es sich vorher vielleicht vorgestellt hat. Allerdings würden vermutlich nur die wenigstens so weit gehen, wie die Neu-Mama in diesem Fall.
In der Ratgeberkolumne „Dear Prudence“ erklärte eine frustrierte Mutter, dass sie Schwierigkeiten habe, eine aufdringliche Nachbarin abzuwehren, die Muttermilchspenden benötigt. Sie erklärt: „Meine Nachbarin erhebt Anspruch auf meine Muttermilch: Ich wohne seit zwei Jahren im gleichen Wohnblock wie ‚Tara‘, aber wir waren nie mehr als Bekannte.”
Sie fügt hinzu, dass sie Tara ein paar Tage nach der Geburt ihres Kindes gesehen hatte, und sie fragte, wie es ihr gehe.
„Sie brach in Tränen aus und sagte mir, dass sie nicht glaubte, dass sie stillen könnte. Sie klang so untröstlich darüber, dass sie nicht stillen konnte (sie sagte Dinge wie ‚Mein Baby hat Pech, mich als Mutter zu haben‘), dass ich anbot, ihr ein paar meiner aufbewahrten Beutel mit Muttermilch zu geben, um sie zumindest zu beruhigen”, erklärte die Frau.
Tara nahm das Angebot „begeistert“ an und die andere Mutter gab ihr an diesem Tag vier Tüten Milch. Doch das sollte die nette Spenderin schon wenig später bereuen, als Taras Verhalten beinahe aggressiv wurde. „Am nächsten Morgen hatte ich mehr als ein Dutzend Nachrichten von Tara, in denen sie einen Zeitplan für mich aufstellen wollte, damit ich mehr Milch geben kann“, schrieb sie. „Die Texte machten deutlich, dass sie von mir erwartete, dass ich sie mit genügend Muttermilch versorgte, um ihre Tochter ausschließlich damit zu ernähren.“
Bei diesen übergriffigen Forderungen war die Mutter verständlicherweise irritiert.
„Ich habe versucht, Ausreden zu finden, von denen sie aber keine akzeptieren wollte“, erzählt sie. „Als ich sagte, dass ich nicht glaube, dass ich genug Milch für zwei Babys produzieren könnte, antwortete sie, dass Mütter von Zwillingen dies die ganze Zeit tun. Als ich sagte, dass ich nicht noch mehr Zeit mit Pumpen oder Stillen verbringen will, sagte sie, ich könnte an einer Brust pumpen, während ich meinen Sohn an der anderen füttere.”
Und tatsächlich versuchte Tara dann sogar noch, ihre Nachbarin emotional zu erpressen: „Sie schickte Bilder ihrer weinenden Tochter mit Bildunterschriften wie ‚Faye ist so traurig, dass ihre Flasche so ekelig schmeckt! Sie vermisst ihre leckere Muttermilch!‘“ Die Spenderin bereut es inzwischen, dass sie ihre Milch überhaupt angeboten hat. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Tara hört nicht auf, mir zu schreiben, und ich mache mir Sorgen, dass sie in meine Wohnung kommt, um mich persönlich zu konfrontieren, wenn ich ihre Nummer blockiere.”
Inzwischen ist der Psychoterror so unerträglich, dass sie sogar in Erwägung zieht umzuziehen.
„Meine Frau und ich haben weder die Möglichkeit noch den Wunsch, umzuziehen, aber ich kann damit nicht leben.” Sie hoffte, dass der Experte der Kolumne, Daniel Mallory Ortberg, ihr einen Rat geben kann. Und tatsächlich gibt es eine Antwort für die verzweifelte Mama. Ortberg versichert ihr, dass das Verhalten der Nachbarin „absolut unangemessen“ sei.
Er riet: „Bevor Sie ihre Nummer blockieren, müssen Sie Tara klar machen, wie unerwünscht ihr Verhalten ist: ‚Diese Nachrichten sind völlig unangemessen und müssen aufhören. Ich werde nicht noch einmal mit Ihnen darüber sprechen.‘“ Er empfahl auch, die Vermieterin zu kontaktieren, „wenn sie anfängt, vor Ihrer Haustür aufzutauchen“, und schrieb: „Meine Vermutung ist, dass Ihre Vermieterin auch nicht möchte, dass jemand ihre Mieter wegen Muttermilch belästigt.
Doch auch die Mama selbst, müsse sich über etwas klar werden.
„Sie müssen sich mit der Vorstellung abfinden, dass Tara unglücklich sein wird. Solange Sie bekommen, was Sie brauchen (Ruhe und Frieden), spielt es keine Rolle, ob Tara Sie für die grausamste und gefühlloseste Mutter der Welt hält – sie ist eine unvernünftige Person mit gestörten Erwartungen und nicht vorhandenem Urteilsvermögen.“
Er ermutigte sie, Tara zu sagen, sie solle „ihr nie wieder schreiben“ und ihre Nummer dann sperren. „Wenn sie versucht, Ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn sie Sie persönlich sieht, blenden Sie es aus. Abschließend sagte er, die Mutter solle damit aufhören, mit der aufdringlichen Nachbarin zu verhandeln und zu diskutieren. „Sie beide sind keine Freunde, die eine Meinungsverschiedenheit haben; Sie sind Nachbarn, und sie ist auch noch eine schreckliche Nachbarin.
Keine Mutter sollte sich unter Druck gesetzt fühlen, mehr zu geben, als ihr angenehm ist.
Jede Mutter sollte sich befähigt fühlen, Grenzen zu setzen, die von anderen verlangen, ihr körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden zu respektieren. Hoffentlich hat die Frau genau das getan, nachdem sie die Antwort gelesen hat.
Außerdem gibt es viel bessere Möglichkeiten, als die stillende Nachbarin zu belästigen: Wir möchten auf die Muttermilchbanken hinweisen, bei denen Mütter, die selbst nicht stillen können, Spenden erhalten. Mehr dazu HIER >>>