Ohne Milchstau abstillen: Unsere besten Tipps

Ein Milchstau kann während des Stillens jederzeit auftreten. In den meisten Fällen jedoch eher zu Beginn und/ oder zum Ende der Stillbeziehung. Damit du beim Abstillen deines Babys weißt, woran du einen Milchstau erkennst, was du dagegen tun kannst oder ihn bestenfalls sogar vermeidest, haben wir für dich die besten Tipps gesammelt!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Ein zu schnelles Abstillen kann die Entstehung eines Milchstaus begünstigen.
  • Typische Anzeichen für einen Milchstau sind unter anderem ein schmerzhaftes Spannen oder auch Knoten in der Brust, Rötungen, Schwellungen sowie leichtes Fieber.
  • Um einen Milchstau beim Abstillen zu lindern, kannst du die überschüssige Milch aus der Brust sanft ausstreichen und/ oder abpumpen.
  • Kälte (beispielsweise durch Kompressen, Weißkohlblätter oder Quarkwickel) kann ebenfalls gegen einen Milchstau helfen.
  • Nach ein bis zwei Tagen sollte der Milchstau abgeklungen sein.

2. Was sind die Anzeichen und Symptome eines Milchstaus beim Abstillen?

Spannungsgefühle, Verhärtungen oder auch kleinere Knoten in der Brust, bei denen es sich in der Regel um blockierte Milchdrüsen handelt, können beim Abstillen typische Anzeichen für einen Milchstau sein. Auch Rötungen sowie Schwellungen treten häufig bei einem Milchstau auf. Ebenso berichten viele Stillmamas von einem allgemeinen Unwohlsein – ähnlich wie bei einer Erkältung.

Hinweis: Solltest du (leichtes) Fieber haben, welches rasch ansteigt, suche bitte umgehen deinen Arzt bzw. deine Ärztin auf. Dies könnte auf eine Brustentzündung hinweisen.

3. Wie entsteht ein Milchstau beim Abstillen?

Während des Abstillens ist ein Milchstau nicht ungewöhnlich und tritt hauptsächlich auf, wenn du zu schnell abstillst. Sollte dein Baby beim Stillvorgang deine Brust nicht vollständig entleeren, kann dies ebenfalls zu einem Milchstau führen. Denn die überschüssige Milch bleibt zurück – sie fließt durch das Stillen eben nicht ab. Dadurch staut sich die Milch in den Milchgängen und das kann unter Umständen einen schmerzhaften Milchstau verursachen.

4. Wie lange dauert ein Milchstau an?

Bemerkst du bei dir Anzeichen für einen Milchstau, solltest du diesen umgehend behandeln. Wenn du das tust, dauert der Milchstau in den meisten Fällen nur ein bis zwei Tage. Es kann aber natürlich immer mal wieder vorkommen, dass Hausmittel & Co. keine Linderung verschaffen, sodass du besser einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen solltest. Selten dauert ein Milchstau beim Abstillen bis zu zwei Wochen an.

5. Milchstau beim Abstillen richtig behandeln: Was kann ich tun?

Gänzlich verhindern lässt sich ein Milchstau beim Abstillen leider nicht. Allerdings kannst du dir mit bestimmten Hausmitteln und Techniken schnell selbst helfen. Kältekompressen, gekühlte Weißkohlblätter oder Quarkwickel sind bei einem Milchstau als Hausmittel nach wie vor beliebt. Sowohl Weißkohlblätter als auch Quarkwickel sollen die Entzündung in der Brust reduzieren und die Durchblutung hemmen, was wiederum die Milchbildung minimieren soll. Dafür das jeweilige Hausmittel rund 30 Minuten auf die Brust legen und einwirken lassen. Du kannst die Anwendung mehrmals am Tag wiederholen.

So funktioniert die Anwendung von Kältekompressen bei einem Milchstau

Kältekompressen helfen bei Milchstau, indem sie Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühle in der Brust lindern. Sie wirken kühlend und können die Entzündung reduzieren, insbesondere in den ersten Tagen nach dem Milcheinschuss, wenn die Brust stark anschwillt. Die Anwendung von Kälte fördert die Entspannung der Brust und kann auch bei einer Milchdrüsenentzündung (Mastitis) hilfreich sein. Durch regelmäßige Anwendung, idealerweise für etwa 20 Minuten, können die Beschwerden effektiv gemildert werden.

  1. Besorge spezielle Kalt-Warm-Kompressen* für die Brust oder verwende saubere Waschlappen.
  2. Kühle die Kompressen im Kühlschrank oder Gefrierfach. Etwa 2 Stunden im Gefrierfach sind für die meisten Mütter ideal.
  3. Reinige die betroffene Brust.
  4. Lege dann die gekühlte Kompresse direkt auf die schmerzende, geschwollene Stelle.
  5. Belasse die Kompresse für ca. 20 Minuten auf der Brust.
  6. Schütze die Brustwarze vor direkter Kälte, indem du sie aussparst oder mit einem Tuch bedeckst.
  7. Wende die Kältetherapie mehrmals täglich an, besonders nach dem Stillen oder Abpumpen.

So funktioniert die Anwendung von Weißkohlblättern bei einem Milchstau

Weißkohlblätter helfen bei Milchstau, da sie kühlend, abschwellend und entzündungshemmend wirken. Die im Kohl enthaltenen Inhaltsstoffe haben zudem eine entgiftende Wirkung und können Entzündungsstoffe aus dem Gewebe ableiten. Und so funktioniert’s:

  1. Besorge einen frischen Weißkohl und lagere ihn im Kühlschrank.
  2. Wasche dir gründlich die Hände.
  3. Löse vorsichtig große, äußere Blätter vom Kohlkopf.
  4. Wasche die Blätter und trockne sie sanft ab.
  5. Schneide für jede Brust eine Aussparung für die Brustwarze in die Mitte des Blattes.
  6. Rolle mit einem Nudelholz über die Blätter, um die Fasern aufzubrechen und den Saft freizusetzen.
  7. Lege die vorbereiteten Blätter direkt auf die betroffenen Stellen deiner Brust.
  8. Achte darauf, dass die Brustwarze frei bleibt.
  9. Fixiere die Blätter mit einem gut sitzenden, aber nicht zu engen Still-BH.
  10. Belasse die Blätter für etwa 20-30 Minuten auf der Brust oder bis sie warm werden.
  11. Wiederhole die Anwendung alle 2-4 Stunden oder nach jedem Stillen.
  12. Verwende für jede Anwendung frische Blätter.

Und so lindern Quarkwickel einen Milchstau

Quarkwickel sind bei Milchstau heilsam, da sie kühlend und entzündungshemmend wirken, was Schmerzen und Schwellungen lindert. Der Quark zieht Entzündungsstoffe an und fördert deren Ableitung aus dem Gewebe. Zudem regt der Wickel die Durchblutung an, wenn er zu trocknen beginnt, und das enthaltene Kasein kann entzündliche Stoffe isolieren und abtransportieren. Diese natürliche Methode unterstützt den Heilungsprozess, sollte jedoch bei anhaltenden Symptomen mit einem Arzt oder einer Hebamme besprochen werden.

  1. Besorge Magerquark und lagere ihn im Kühlschrank.
  2. Wasche gründlich deine Hände.
  3. Nehme zwei Blätter Küchenpapier und schneide sie in Kreise passend zu deiner Brustgröße.
  4. Schneide in der Mitte ein Loch für die Brustwarze aus.
  5. Streiche den Quark etwa fingerdick auf eine Hälfte des Papiers.
  6. Falte das Papier zur Hälfte, sodass der Quark eingeschlossen ist.
  7. Lege den vorbereiteten Quarkwickel direkt auf die betroffenen Stellen eurer Brust.
  8. Achte darauf, dass die Brustwarze frei bleibt.
  9. Decke den Wickel mit einem Baumwolltuch ab und fixiere ihn mit einem großen Wolltuch oder Schal.
  10. Belasse den Wickel für etwa 20-30 Minuten auf der Brust oder bis er sich erwärmt hat.
  11. Wende die Wickel 2-3 Mal täglich an, am besten direkt nach dem Stillen.

Noch mehr Hilfe findet ihr hier: Abstillen: Welche Hausmittel helfen?

Tipp: Beim Abstillen Brust ausstreichen, um Milchstau zu lindern

Durch sanftes Ausstreichen oder Massieren der Brust lässt sich ein Milchstau beim Abstillen ebenfalls lösen. Viele Hebammen empfehlen dafür die sogenannte „Marmet-Technik“. Hierbei wird das Gewebe spiralförmig rund um die Brust bis zum Brustwarzenhof mit zwei oder auch drei Fingern massiert.

Milchstau beim Abstillen durch Abpumpen reduzieren

Leidest du unter einem starken Druckgefühl, kannst du den Milchstau beim Abstillen durch die Anwendung einer Pumpe lindern. Wichtig: Um die Milchbildung nicht anzuregen, solltest du nur so viel Milch abpumpen, dass das Spannungsgefühl in der Brust verschwindet und mithilfe der Pumpe nicht die komplette Brust entleeren.

So vermeidest du einen Milchstau: Abstillen mit Pumpe

Du hattest schon mal einen Milchstau? Was hat dir besonders gut geholfen? Schreib uns deine Tipps in die Kommentare! Wir sind gespannt.
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Wir freuen uns auf deine Tipps:x

6. Sind Medikamente gegen einen Milchstau beim Abstillen erlaubt?

Während der Stillzeit sind zwar eine Reihe von Medikamenten erlaubt, aber eben nicht alle. Du solltest dich diesbezüglich also fachlich von deinem Arzt bzw. deiner Ärztin beraten lassen und nicht eigenständig Arzneimittel einnehmen. Generell sind für die Behandlung eines Milchstaus beim Abstillen keine Medikamente notwendig. Mit den oben genannten Hausmitteln lässt sich ein Milchstau recht gut in den Griff bekommen.

Möchtest du Schmerzen und/ oder Fieber dennoch etwas lindern, kannst du bei einem Milchstau während des Abstillens kurzzeitig beispielsweise Ibuprofen verwenden. Dieser Wirkstoff geht nur in geringer Menge in die Muttermilch über, sodass du dein Baby weiterhin stillen kannst.

7. Wie lässt sich ein Milchstau beim Abstillen vermeiden?

Dass beim Abstillen der Milchstau ein gängiges „Problem“ ist, welches gerne mal auftreten kann, ist keinesfalls unüblich. Um einen unangenehmen Milchstau allerdings gar nicht erst entstehen zu lassen, kannst du während des Abstillens ein paar Dinge tun und diesen im besten Fall sogar vermeiden. Dazu zählen zum Beispiel:

  1. Vermeide ein zu schnelles Abstillen! Wenn dein Baby weniger trinkt, produziert deine Brust in der Theorie zwar dementsprechend weniger Milch nach, allerdings ist die Milchbildung mit einem abrupten Abstillen in der Praxis eher überfordert, sodass sich die Milch staut und nicht richtig abfließen kann. Achte also darauf, dass du beim Abstillen langsam vorgehst.
  2. Minimiere das Druckgefühl in deiner Brust! Am besten eignet sich dafür eine sanfte Massage nach jedem Stillen. Dadurch kannst du überschüssige Milch ausstreichen und verhinderst ein Anstauen.
  3. Kühle deine Brust! Kälte hilft, die Durchblutung der Brust ein wenig zu hemmen. Dafür kannst du Kältekompressen, Quarkwickel oder gekühlte Weißkohlblätter nutzen.
  4. Reduziere deine Milchbildung mit Tee! Bestimmte Teesorten (Salbeitee, Pfefferminztee) können dich beim Abstillen unterstützen und sind dafür bekannt, die Milchproduktion zu minimieren.

8. Ich stille gerade ab und habe einen Milchstau, wann sollte ich zum Arzt gehen?

Grundsätzlich lässt sich ein Milchstau beim Abstillen relativ gut selbst behandeln und es bedarf nicht zwingend einem Besuch beim Arzt bzw. bei der Ärztin. Du solltest jedoch in die Sprechstunde gehen, wenn sich dein Milchstau nach zwei Tagen (48 Stunden) nicht gebessert hat oder du weitere Symptome bei dir bemerkst – wie etwa Schüttelfrost oder (hohes) Fieber. Dies könnte auf eine Brustentzündung (Mastitis) hinweisen, die ärztlich behandelt werden sollte.

9. Weitere Tipps für Mamas zum Abstillen

Mehr Infos zum Thema Stillen und Babyernährung findest du übrigens HIER »

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Carolina Baldin

Zwischen Alster und Elbe fühle ich mich in Hamburg ziemlich wohl. Hier lebe ich als alleinerziehende Mama zusammen mit meiner Tochter und unserer Hündin Ida. Da mir eine Vereinbarkeit als Einelternfamilie wichtig ist, plane ich meinen Alltag zwischen Job, Kind und Me-Time - mit allen Herausforderungen.

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