„Mir reicht’s, ich möchte keine weiteren Enkelkinder!”

„Ich heiße Andrea und bin 57 Jahre alt, verheiratet und habe vier Kinder. Drei davon sind schon richtig groß 35, 33 und 25 Jahre alt. Unsere Jüngste ist 16 Jahre alt. Ich arbeite seit 11 Jahren als selbständige Tagesmutter für Kinder unter drei Jahren.

Nun zu meinem Problem.

Meine Kinder sind alle gewollt und ich habe zu allen ein super Verhältnis. Doch hier kommt das Aber: Ich möchte keine weiteren Enkelkinder. Es liegt nicht daran, dass ich kleine Kinder nicht mag, ich finde kleine Kinder toll, schließlich arbeite ich mit ihnen und für sie. Aber der Gedanke an Enkel, an die neue Verantwortung, wieder Kindergeschrei und nächtlicher Schlafentzug, ist für mich unerträglich.

Ich war 41, als ich unsere Jüngste bekam. Das war super und gewollt, aber danach wusste ich, JETZT bin ich fertig mit Kindern und habe mich sterilisieren lassen. Dann wurde ich mit 49 Jahren zum ersten Mal Oma. Mein Sohn wurde mit 17 Vater.

Ich dachte, klar, jetzt bist du Oma, kannst unterstützen und genießen.

Aber das konnte ich nicht. Die damalige Freundin unseres Sohnes hat mich gnadenlos ausgenutzt, sie war einfach zu jung für ein Baby. Der Kleine war fast ausschließlich bei uns. Es gab Stress mit meinem Mann und unseren anderen Kindern. Ich war hin- und hergerissen zwischen Fürsorge und Überforderung.

Dann trennten sich unser Sohn und seine Freundin und sie zog weit weg mit dem Enkel. Wir sahen ihn nicht mehr und es war ok für mich. Ich vermisste ihn nicht.

Es fühlte sich so an, als ob eine Last von mir gefallen wäre.

Meine Tochter ist 33 Jahre alt, schon vor längerer Zeit hat sie uns gesagt, dass sie und ihr Mann keine Kinder möchten. Ich fand das gut und konnte sie verstehen. Nun bekommen ihre ganzen Bekannten und Freunde nach und nach Babys. Plötzlich ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie nicht doch eins haben sollte.

Mir graut vor der Vorstellung. Ich versuche sie zu beeinflussen, aber das ist glaube ich nicht gut. Sie sollte ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ich bin hin- und hergerissen, wie ich mich verhalten sollte. Gibt es hier Frauen, die ebenfalls bald Oma werden und ähnlich fühlen? Ich würde mich über eure Meinung freuen.”


Liebe Andrea, vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Müttern aus unserer Community.

WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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Susi
Susi
2 Jahre zuvor

Hallo Andrea,

ich glaube die Erfahrung mit dem ersten Enkelkind hat dich traumatisiert.
Du entscheidest wieviel Zeit du für ein Enkelkind aufwenden möchtest. Wenn es dir zuviel wird, sagst du nein. Problem gelöst.
Ansonsten geht es dich einfach nix an ob deine Kinder eigene Kinder bekommen. Deine Tochter ist kein überforderter Teenager sondern eine erwachsene Frau.

Ich glaube es kann richtig schief gehen, wenn du versuchst deine Tochter zu beeinflussen. Höchstwahrscheinlich wird sie das bei ihrer Entscheidung sowieso nicht berücksichtigen und im schlimmsten Fall nimmt sie dir dein Verhalten sehr übel.

Die Omas meiner Kinder hatten noch keine einzige schlaflose Nacht wegen dem Geschrei meiner Kinder und werden auch nie eine haben.

Die Omas werden für zwei, drei Stündchen besucht und ansonsten wird deren Leben von den Kindern nicht beeinträchtigt. Ich mißbrauche die auch nicht dauernd als Babysitter.

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich eher den umgekehrten Fall, bei dem die Omas sich zu sehr aufdrängen und einmischen.

brigitte
brigitte
2 Jahre zuvor

liebe Andrea! Da wirst du wohl kaum etwas machen können. Aber wie wäre es wenn du mit den potentiellen Eltern sprichst und einfach von deinen Erfahrungen berichtest und wie es für dich war, als du dich um deinen Enkel gekümmert hast. Ein offenes Gespräch kann viel vom Kopfkino entkräften. Und es ist ein Unterschied, ob man sehr jung Mutter wird, oder das mit 33. ich nehme an ,dass deine Tochter und ihr Partner gründlich darüber nachgedacht haben

Susa
Susa
2 Jahre zuvor

Es geht dich doch gar nichts an ob deine Kinder wieder Kinder bekommen und du Enkel bekommst sondern es liegt an deinem Problem dass du dich nicht abgrenzen konntest und klar machen dass du eben als Oma nicht die bist an die die Kinder regelmäßig abgeschoben werden und die sich in die Erziehung so stark integrieren muss.

Du hattest schließlich das Problem dass du dich nicht klar abgrenzen konntest gerade als du von der einen Schwiegertochter so ausgenutzt wurdest.

Auch wenn du sicherlich deine Kinder kennst finde ich es frech dass du deinen anderen Kindern unterstellst sie würden sich ebenso verhalten oder annähernd wie die Schwiegertochter.

Es gibt viele Mütter und Väter die wunderbar ohne die Großeltern klarkommen und sie nicht für Betreuung und ähnliches benötigen.

Das heißt mit den schlaflosen Nächten musst du eigentlich überhaupt nichts zu tun haben du musst nur klar kommunizieren was für dich in Ordnung ist und was nicht.

Sara
Sara
2 Jahre zuvor

Liebe Andrea, ich glaube, die Erfahrung mit dem ersten Enkel hat dich zu sehr negativ geprägt bzw. hast du eine meiner Meinung nach falsche Vorstellung davon, was es bedeutet, Oma zu sein.
Es bedeutet weder Schlafmangel, noch keine Privatzeit oder Verantwortung. Diese Probleme sind Elternsache und die Großeltern dürfen Mal den Kinderwagen schieben, so viele oder wenige Geschenke anschleppen, wie sie wollen, und immer nein sagen, wenn es gerade nicht passt. Lebe dein Leben, und sieh ein Enkelkind nicht als deine Aufgabe an. Es ist Aufgabe der tatsächlichen Eltern!

Heidi
Heidi
2 Jahre zuvor

Hallo, ich bin 66 Jahre alt habe 2 Kinder und 3 Enkel. Mein Mann und ich sind dankbar das wir Großeltern sein dürfen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich eins nicht mehr sehen könnte. Wenigstens 1x in der Woche sind wir bei den Enkeln die sind leider schon 18, 14 und 8 Jahre alt aber wir als Großeltern spielen immer noch eine große Rolle. Es gibt nichts besseres als Enkel.

Sandra
Sandra
2 Jahre zuvor

Liebe Andrea,

natürlich bist du nach deiner ersten Erfahrung als Oma geprägt, aber dennoch solltest du deiner Tochter dabei überhaupt nicht reinreden. Ob und wie viel du als Oma präsent sein möchtest, entscheidest du. Meine Mutter besucht mich, aber nicht ihre Enkel und das ist okay. Ich käme nicht im Traum darauf ihr die Kinder „aufzudrücken“ (wir haben ein wirklich sehr gutes Verhältnis). Aber ich bin die Mutter und sie „nur“ die Oma und nicht Ersatzmutter. Setze deinen eigenen Kindern gegenüber Grenzen.

Michaela L.
Michaela L.
2 Jahre zuvor

Liebe Andrea! Ich bin selbst 29 und habe einen 2,5 jährigen Sohn und erwarte heuer unser 2. Kind. Ich kann mich natürlich schwer in deine Lage versetzen, jedoch möchte ich sagen ich fände es nicht in Ordnung wenn du deiner Tochter diese lebenswichtige Entscheidung nimmst bzw. Auch (falls sie sich dafür entscheidet) die Freude darauf nimmst. Ich finde das sollte alleine ihre Entscheidung und die ihres Partners sein. Du, als Oma hast aber das Recht Nein zu sagen wenn du zu viel beansprucht wirst. Das sollte geklärt sein. Meine Mutter und Schwiergermutter sind beide liebend gern Omas, aber sie werden auch nicht rund um die Uhr von den Enkeln beansprucht. In erster Linie sind ja die Eltern und nicht die Großeltern verantwortlich. Da sollte es klare Linien geben. Ich hoffe du findest für dich und deine Familie eine gute Lösung. Alles Gute!