Auf Mönchspfeffer in der Schwangerschaft lieber verzichten

Lydia Wilkens
Lydia Wilkens
Ernährungs-Expertin

Die Diplom-Ökotrophologin Lydia Wilkens hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungs-Kommunikation und -beratung.

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Bei Mönchspfeffer gilt als wirksames Naturheilmittel gegen verschiedene Beschwerden. Unter anderem soll er auch bei der Umsetzung des Kinderwunsches unterstützen können. Aber wie sieht’s mit Mönchspfeffer in der Schwangerschaft aus? Wir erläutern hier, ob die Einnahme noch erlaubt ist, und welche Nebenwirkungen er in dieser Phase haben kann.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

 

  • Mönchspfeffer gilt als wirksames Mittel gegen PMS, Akne, Kopfschmerzen, Erkältungen, Magenverstimmungen unregelmäßige Perioden.
  • Er sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden, da er die Milchbildung hemmt.
  • Sprich immer zuerst deinen Frauenarzt, bevor du ein Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft nimmst.

2. Ist Mönchspfeffer in der Schwangerschaft erlaubt?

Es gibt keine Studien darüber, wie Mönchspfeffer sich in der Schwangerschaft auswirkt. Es empfiehlt sich, darauf eher zu verzichten, weil er bestimmte Nebenwirkungen haben kann, die sich unter Umständen ungünstig auf die Schwangerschaft auswirken.

Mönchspfeffer, auch Keuschlamm oder Agnus Castus genannt, wächst in Asien und am Mittelmeer. Die getrockneten Früchte der Sträucher werden schon seit dem Mittelalter in der Naturheilkunde verwendet. Ursprünglich wurde Mönchspfeffer im Kloster eingesetzt. Er sollte Mönchen und Nonnen dabei helfen, das Keuschheitsgelübde einzuhalten. Statt mit Pfeffer würzten sie mit den Früchten des Mönchspfeffers, um den Sexualtrieb zu hemmen und ihnen bei der Einhaltung des Zölibats helfen.

3. Welche möglichen (Neben-)Wirkungen hat Mönchspfeffer in der Schwangerschaft?

Heutzutage findet Mönchspfeffer vor allem in der Frauenheilkunde Verwendung. Das pflanzliche Mittel soll Frauen unter anderem gegen unregelmäßige Perioden, bei PMS und Kinderwunsch helfen.  Es wird auch bei einer Reihe von anderen Beschwerden wie Akne, Kopfschmerzen, Erkältungen und Magenverstimmungen eingesetzt.

Über die Wirkung von Mönchspfeffer ist bekannt:

  • Mönchspfeffer kann die Prolaktin-Produktion, also die Milchbildung hemmen: Die Ausschüttung von Prolaktin wird durch Mönchspfeffer verringert. Prolaktin ist in der Schwangerschaft und Stillzeit sehr wichtig und für die Milchbildung unverzichtbar.
  • Es gibt außerdem die Annahme, dass Mönchspfeffer unterstützend bei der Einnistung wirken kann: Zu Beginn der Schwangerschaft soll Mönchspfeffer demnach die befruchtete Eizelle bei der Einnistung unterstützen können. In den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft soll er außerdem die Gebärmutterschleimhaut kräftigen und somit dazu beitragen können, die Schwangerschaft zu erhalten. Diese Wirkung ist allerdings bisher nicht eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen!

Es kann durchaus sein, dass Mönchspfeffer dir stets bei Beschwerden hilft und du dann in der Schwangerschaft nicht darauf verzichten willst. Aufgrund der oben genannten Effekte solltest du ihn aber nur behutsam einsetzen. Sprich vorher immer mit deinem Arzt, wenn du die Einnahme von pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln wie Mönchspfeffer in der Schwangerschaft in Erwägung ziehst.

Übrigens: Wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Mönchspfeffer in der Stillzeit.

Ilona Utzig

Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser.

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