Ob zur Regulierung des Menstruationszyklus oder als natürliches Mittel bei einer Fruchtbarkeitsstörung: Mönchspfeffer ist in der Frauenheilkunde bei vielen Beschwerden sehr beliebt. Aber darfst du das pflanzliche Heilmittel auch als stillende Mutter (weiterhin) einnehmen? Wir klären dich ausführlich über Mönchspfeffer in der Stillzeit auf.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Einnahme von Mönchspfeffer wird in der Stillzeit nicht empfohlen.
- Mönchspfeffer kann sich unter anderem negativ auf die Milchbildung auswirken.
- Weitere Nebenwirkungen von Mönchspfeffer können Schwindel, Hautausschlag, Kopfschmerzen oder auch Magen-Darm-Beschwerden sein.
- Grundsätzlich bekommst du Mönchspfeffer nur in der Apotheke (ohne Rezept) und solltest ihn generell nicht ohne ärztliche Abklärung einnehmen.
- Möchtest du abstillen oder hast du zu viel Milch, kann Mönchspfeffer helfen – doch auch hier nur mit fachlicher Beratung.
2. Ist Mönchspfeffer in der Stillzeit gut oder schlecht?
Genau wie Mönchspfeffer in der Schwangerschaft nicht empfohlen wird, wird in den meisten Fällen auch von der Einnahme von Mönchspfeffer in der Stillzeit abgeraten. Anders sieht es oftmals aus, wenn du dich aktuell in der Zeit des Abstillens befindest. In diesem Fall kann die Verwendung von Mönchspfeffer hilfreich sein.
Wie sieht es mit Mönchspfeffer im Tee in der Stillzeit aus?
Wenn du gern Tee trinkst, der auch Mönchspfeffer enthält, musst du auch als stillende Mama nicht darauf verzichten. Wichtig ist, dass du nicht mehr als ein bis zwei Tassen pro Tag davon trinkst.
Ich stille und habe einen erneuten Kinderwunsch, ist Mönchspfeffer dann erlaubt?
Bei einem Kinderwunsch in der Stillzeit ist die Einnahme von Mönchspfeffer nicht ratsam. Denn das Heilmittel bietet sich vorrangig bei Fruchtbarkeitsproblemen an, die medizinischer Ursache sind. Dass die Periode während der Stillzeit bei den meisten Frauen ausbleibt, ist allerdings vollkommen normal.
Hier bekommst du mehr Infos zum Thema Mönchspfeffer bei Kinderwunsch.
Und was ist mit Mönchspfeffer nach der Stillzeit?
Solltest du nach der Stillzeit aus medizinischer Sicht eine Störung deines Menstruationszyklus feststellen, kann die Einnahme von Mönchspfeffer hilfreich sein. In diesem Fall empfehlen wir dir aber erst einmal den Besuch in der Sprechstunde bei deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.
2. Dosierung von Mönchspfeffer in der Stillzeit: Was muss ich beachten?
Möchtest du Mönchspfeffer in der Stillzeit einnehmen, dann kläre das bitte unbedingt vorab mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin ab. Dadurch gehst du auf Nummer sicher. Denn Mönchspfeffer kann in der Stillzeit auch unerwünschte Nebenwirkungen haben, über die du dich informieren solltest.
Außerdem hängt die Dosierung von verschiedenen Faktoren ab, deshalb können wir hier keine pauschale Angabe dazu machen. Wichtig ist allerdings: Damit sich Mönchspfeffer positiv auf deinen Zyklus auswirken kann, sollte das natürliche Heilmittel regelmäßig über einen längeren Zeitraum (mindestens drei Monate) eingenommen werden.
3. Welche Wirkung hat Mönchspfeffer während der Stillzeit?
Bekannt ist Mönchspfeffer vor allem aufgrund seiner regulierenden Wirkung auf den weiblichen Zyklus. Ursächlich sind dafür die im Mönchspfeffer enthaltenen ätherischen Öle sowie Iridoidglykoside, Diterpene, Flavonoide und Gerbstoffe. Deren Wirkweise hat zur Folge, dass der Prolaktinspiegel im Körper gesenkt wird. Dadurch stellt sich wieder ein Gleichgewicht zwischen Östrogen sowie Progesteron ein, was wiederum Menstruationsbeschwerden lindern kann.
4. Welche Nebenwirkungen kann Mönchspfeffer beim Stillen haben?
Die Einnahme von Mönchspfeffer in der Stillzeit wird in den meisten Fällen nicht empfohlen, da es unter anderem zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, aber auch zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen kann.
So kann Mönchspfeffer häufig Magen-Darm-Beschwerden, Juckreiz, Hautausschlag sowie Akne oder auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Gewichtszunahme auslösen.
In seltenen Fällen reagieren stillende Frauen allergisch auf das Heilmittel, was sich unter anderem durch Atemnot oder Schwellungen im Gesicht äußern kann.
Kann Mönchspfeffer beim Stillen die Milchbildung hemmen?
Ja, dem Naturheilmittel wird nachgesagt, dass es in hoher Dosierung die Milchproduktion herabsetzen kann. Dafür musst du allerdings regelmäßig Mönchspfeffer in größerer Menge zu dir nehmen. Wenn du hin und wieder einen Kräutertee trinkst, der wenige Gramm Mönchspfeffer enthält, musst du dir grundsätzlich keine Sorgen machen.
5. Welche Erfahrungen haben Mütter in der Stillzeit mit der Einnahme von Mönchspfeffer gemacht?
Die Erfahrungen von Mönchspfeffer in der Stillzeit sind durchaus vielfältig. Nicht selten greifen stillende Frauen zu dem pflanzlichen Heilmittel, da sie beim Stillen einen erneuten Kinderwunsch verspüren, die Periode bislang aber noch nicht eingesetzt hat. Durch die Einnahme von Mönchspfeffer in der Stillzeit erhoffen sie sich, dass sich der Menstruationszyklus reguliert. Diese Annahme ist jedoch falsch.
Mönchspfeffer kommt in der Regel nämlich nur dann zum Einsatz, wenn der Zyklus aus medizinischen Gründen eine Störung aufweist. Dass die Periode während der Stillzeit ausbleibt, ist von der Natur allerdings gewollt. Ausschlaggebend ist dabei unter anderem das Milchbildungshormon Prolaktin, welches einen Eisprung „verhindert“. Die Einnahme von Mönchspfeffer wird einen Eisprung in dieser Zeit deshalb wahrscheinlich eher nicht begünstigen.
6. Fazit: Mönchspfeffer beim Stillen einnehmen oder lieber nicht?
Grundsätzlich raten Expert*innen davon ab, Mönchspfeffer in der Stillzeit einzunehmen. Denn das natürliche Heilmittel kann bei einer hohen Dosierung den Prolaktinspiegel sinken, sodass die Milchbildung gehemmt wird.
Solltest du hingegen zu viel Milch produzieren oder generell abstillen wollen, kannst du dir diese Wirkung von Mönchspfeffer zunutze machen. Vorab empfehlen wir aber, dass du dich diesbezüglich unbedingt von deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin beraten lässt.
Gibt es noch andere Kräuter und Gewürze, die in der Stillzeit bedenklich sind?
Da du als stillende Mama wieder alles essen darfst, sind auch Gewürze und Kräuter in der Stillzeit grundsätzlich nicht verboten. Bei einigen solltest du dennoch die Verzehrmenge etwas im Blick behalten:
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du noch mehr Wissenswertes rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung »
Du möchtest dich gerne mit anderen stillenden Mamas aus unserer Community über eine gesunde Ernährung in der Stillzeit austauschen? Dann komm dazu gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“. Wir freuen uns auf dich!
Danke für den Artikel.
Ich wollte Mönchspfeffer nehmen, weil ich unter PMS leide – ich stille aber noch und habe meine Periode auch sehr schnell wieder bekommen.
Nun sagen andere medizinische Fachbücher das Gegenteil, das Mönchspfeffer die Milchbildung anregt. Nun min ich aber doch sehr verwirrt.