Mommy Makeover: Gefährlicher Trend aus den USA

Ungefähr fünf Jahre ist es her, dass immer mehr Schönheitschirurgen beschlossen haben, sich offensiv um die Zielgruppe der Mütter zu bemühen. Seither wurde das „Mommy Makeover“ zu einer Prozedur, die weltweit für Aufmerksamkeit sorgte.

Beim „Mommy Makeover“ geht es oft um verschiedene Eingriffe, die in einer einzigen Operation durchgeführt werden. Das Ziel: Danach am besten wieder so auszusehen, als wäre man nie schwanger gewesen. Man kann es sich schon denken, dabei werden die Brüste gestrafft und vergrößert, die Bauchdecke korrigiert, Fett abgesaugt und die Schamlippen verkleinert.

Der „Vorteil“ eines solchen OP-Pakets: Es ist günstiger, als wenn man die Eingriffe nacheinander machen lässt und einzeln bezahlt.

Die Zahl der Mütter, die sich für einen oder mehrere OPs entscheiden, steigt dabei ein, wie folgende Zahlen aus den USA verraten: Im letzten Jahrzehnt gab es 39 Prozent mehr Brust-Vergrößerungen und 85 Prozent mehr Bauchstraffungen.

Im Internet kursieren Vorher-Nachher-Fotos von Frauen, mit denen die Schönheitschirurgen für sich Werbung machen wollen:

Aktuell mehren sich jetzt die kritischen Stimmen, denn eine OP ist ein großer Eingriff mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen. Kritik kommt inzwischen sogar auch den eigenen Reihen.

So zum Beispiel von Debra Johnson, Präsidentin der Amerikanischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie, die gegenüber „USA Today“ von den Herausforderungen direkt nach dem „Mommy Makeover“ spricht: „Die Patientinnen brauchen nach der Operation jemanden, der sich mindestens drei Tage lang 24 Stunden am Tag um sie kümmert. Und ich empfehle, die Kinderbetreuung für mindestens eine ganze Woche organisiert zu haben.“

Sie warnt außerdem davor, den Eingriff als Alternative für einen gesunden Lebensstil zu sehen. Je fitter die Mutter, desto besser seien die Ergebnisse ohnehin. Und eigentlich sei das „Mommy Makeover“ dazu gedacht, nur die Dinge anzugehen, die Sport und richtige Ernährung nicht beseitigen können, wie überschüssige Haut oder kleine Brüste.

Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Die Familienplanung sollte auf jeden Fall abgeschlossen sein. Denn nach einer solchen Extrem-OP kann eine erneute Schwangerschaft in vielerlei Hinsicht gefährlich sein.

Stillen mit operierten Brüsten ist zwar möglich, aber wahrscheinlich schwierig. Zwar kann auch nach einer Bauchdeckenstraffung ein weiteres Kind im Körper heranwachsen, eine Folge-Operation ist aber fast immer unumgänglich.

US-Promi-Mama Brandi Redmond ging kürzlich noch einen Schritt weiter.

Der „Real Housewives of Dallas“-Star machte ihr Mommy Makeover auch dafür verantwortlich, dass sie eine Fehlgeburt erlitt: „Bei meinem Mommy Makeover wurde das Zentrum meines Bauches auseinandergerissen. Sie haben es besonders eng wieder zusammengenäht und mich darauf hingewiesen, dass –sollte ich noch ein Baby bekommen – dieses nicht vollständig wachsen könne.“

Nachdem sie einige Monate später ihr Baby verlor, sagte sie unter Tränen: „Ich bin selbst schuld daran, weil ich diese Operation habe machen lassen.“

Ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen Mommy Makeover und Fehlgeburten gibt, ist bislang nicht bewiesen. Dennoch macht ein solches Beispiel natürlich deutlich, was bei OPs schief gehen kann und wie sie den Körper langfristig prägen.

Erica Bryant, preisgekrönte Journalistin, erklärte in diesem Zusammenhang in einem Artikel: „Die Gesellschaft ist es, die ein Makeover braucht. Nicht die Mommy.“

Rebecca

Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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