Oha, das ist ja mal ne Aussage…
Eine Vierfach-Mama hat in der britischen Fernsehen-Show „This Morning“ erzählt, dass sie ein Lieblingskind hat – und das vor ihren Kindern auch offen zugibt. „Kennedie ist definitiv mein Liebling!“
Alisha openly says she prefers her third child over the others – giving her preferential treatment and showing her more affection. But do you think it’s okay to pick favourites when it comes to your children? pic.twitter.com/ab8SiTGerP
— This Morning (@thismorning) 17. April 2018
Sie verbringe viel lieber Zeit mit ihrer zweijährigen Tochter als mit ihren zwei anderen Töchtern (sieben und neun Jahre alt) oder auch ihrem einjährigen Sohn.
Sie erklärt, dass sie eine wesentlich engere Bindung zu ihrem Lieblingskind habe. Als die Älteren zur Schule kamen, hatte sie schließlich viel Zeit mit ihr alleine. Zudem habe sie sie gestillt, was bei den anderen drei Kindern nicht geklappt habe.
Kennedie sei einfach so schön unkompliziert, die anderen Kinder hätten beispielsweise als Babys deutlich mehr geweint.
Natürlich liebe sie alle ihre Kinder. Aber…
Auch die drei anderen würden natürlich merken, dass sie ihre Schwester ihnen vorziehen würde. Wenn sie sie darauf ansprechen, gäbe sie das auch offen zu. „Ich kümmere mich um alle vier, und das wissen sie auch. Aber ich bin eben ehrlich zu ihnen.“
Auch Moderatorin Holly Willoughby ist spürbar irritiert: „In meinem Kopf klingeln die Alarmglocken! Machen Sie sich keine Gedanken darüber, was das in Ihren Kindern auslösen könnte?“
Auch in den sozialen Netzwerken wird die Mutter stark kritisiert. So schreibt eine Frau auf Twitter: „Das wird auf sie zurückfallen, wenn die Kinder älter werden und sie die Bedeutung der Sache erkennen. Eine Neunjährige versteht das noch nicht, aber in einigen Jahren wird sie das anders sehen. Es ist sehr verletzend für ein Kind, wenn es mit dem Gefühl aufwächst, anders geliebt oder wahrgenommen zu werden.“
„Alle meine drei Kinder sind meine Lieblinge, und sie wissen alle, dass ich versuche, fair zu bleiben. Aber manchmal bekommt eben der eine mehr Aufmerksamkeit als der andere, weil er zu dem Zeitpunkt mehr Unterstützung braucht,“ meint eine andere.
Aber wie sieht es denn überhaupt in anderen Familien aus, auch wenn das Thema Lieblingskind ein Tabu ist?
In einer großen Studie, die 2005 gemacht wurde, haben 74 Prozent der Mütter und 70 Prozent der Väter angeben, dass sie tatsächlich eines ihrer Kinder bevorzugt behandeln würden. Welches Kind sie aber bevorzugten, verrieten sie dabei nicht und erst recht nicht, ob sie ein Kind dabei dauerhaft lieber hätten als ein anderes.
Kein Wunder. Denn selbst, wenn manche Eltern solche Gefühle haben – mit so einer Selbstverständlichkeit offen darüber zu sprechen, muss wahnsinnig verletzend für ihre Kinder sein.