Eine Meldung, die fassungslos macht: Eine Mutter aus Sarstedt soll ihren siebenjährigen Sohn so massiv mit Essensentzug bestraft haben, dass dem Kind nichts anderes übrig blieb, als andere Kinder anzubetteln. Doch das ist nicht die einzige Form der Vernachlässigung, die der Frau zur Last gelegt wird.
Mutter schlägt und tritt das Kind
Die 60-Jährige muss sich aktuell vor dem Landgericht Hildesheim verantworten, weil sie ihren Sohn lebensgefährlich verletzt haben soll. Nicht nur, dass sie ihren siebenjährigen Sohn hungern ließ, sie soll ihn auch mit einer Thermoskanne geschlagen, getreten und eingesperrt haben. Polizisten hatten das abgemagerte Kind im Schrank gefunden, wie der Focus berichtet.
Die Staatsanwaltschaft erklärte die Tat mit Überforderung und Ärger durch die pandemiebedingte Schulschließung. Allerdings brachten die Ermittlungen ans Licht, dass die 60-Jährige auch einen anderen Sohn zwischen 2004 und 2007 misshandelt haben soll. Auch den damals 12- bis 15-Jährige soll die Frau misshandelt haben. Er sei ebenfalls von seiner Mutter geschlagen worden und habe hungern müssen.
Der Siebenjährige war schon im März auffällig dünn
Das Jugendamt wurde übrigens nur eingeschaltet, weil der Siebenjährige nach dem Ende des Lockdowns nicht wieder in der Schule auftauchte. Als die Mutter die Mitarbeiter der Behörde nicht in die Wohnung ließ, zogen diese die Polizei hinzu. Die Beamten verschafften sich dann Zutritt zur Wohnung und fanden das Kind zusammengekauert in einem Schrank.
Zu diesem Zeitpunkt habe der Junge nur noch 13,8 Kilo gewogen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die Behörden erst später auf das Kind aufmerksam geworden wären.
Urteil wird zum 21. Juni erwartet
Dabei war der Siebenjährige schon vor der Schulschließung im März aufgefallen, weil er auffällig klein und dünn gewesen sei. Außerdem habe er andere Kinder immer wieder um Essen angebettelt. Warum es trotzdem so lange dauerte, bis der Junge aus seinem Martyrium befreit werden konnte, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage geplant. Ein Urteil könnte schon am 21. Juni vorliegen.