Erst vor wenigen Tagen haben wir von einem schrecklichen Fall berichtet, bei dem ein kleines Mädchen ein paar Minuten alleine in einem heißen Auto saß und verstorben ist. Doch am Mittwoch entdeckte schon wieder jemand ein kleines Kind in einem erhitzten Auto, seine Mutter befand sich im Supermarkt – und verstand die Aufregung nicht.
Wir wiederholen uns, aber das kann man vermutlich nicht oft genug sagen: In einem parkenden Auto bei praller Sonne können die Temperaturen innerhalb kürzester Zeit auf 55 bis 65 Grad Celsius steigen. Kinder sterben dann häufig innerhalb von Minuten an einem Hitzschlag. Leider haben das immer noch nicht alle Eltern verstanden, wie eine Mutter im bayerischen Waldkraiburg beweist.
Auto stand bei Temperaturen bis zu 33° Grad in der prallen Sonne
Die Polizei berichtet, dass sie am Mittwoch von einer Zeugin alarmiert wurde, nachdem diese das zweijährige Kind in einem verschlossenen Wagen entdeckt hatte. Das Fahrzeug stand in der prallen Sonne auf einem Supermarktparkplatz und das Kleinkind weinte. Die Tageshöchstwerte für den Tag lagen bei 33° Grad. Als die Polizei und weitere Rettungskräfte eintrafen, kam auch die Mutter zu ihrem Fahrzeug zurück. Doch von Schuldgefühlen keine Spur: Sie konnte den Einsatz nicht nachvollziehen, da sie „nur 5 Minuten weg war und es doch nicht so schlimm sei“.
Diese Unbekümmertheit nimmt die Polizei Waldkraiburg zum Anlass, noch mal darauf hinzuweisen, dass sich in der Sommerhitze Autos schnell aufheizen können. „Bereits ab 40 Grad kann dies für Kleinkinder lebensbedrohlich sein. Lassen Sie daher Ihr Kind unter keinen Umständen, auch nicht für kurze Zeit, alleine im Auto zurück!”
Die unterschätzte Gefahr an heißen Tagen
In diesem Fall blieb das Kind zum Glück unverletzt. Dass das aber wirklich nur Glück war, zeigen leider viele andere Fälle, die nicht so glimpflich ausgehen.
Erst am vergangenen Sonntag hatte ein Großvater in Frankreich seine Enkelin im Auto zurückgelassen. Das kleine Mädchen war während der Fahrt eingeschlafen und er wollte es nicht wecken. Ein tragischer Fehler, als er wenige Minuten später zum Fahrzeug zurückkehrte, war es für das zweijährige Mädchen bereits zu spät.
Was ihr tun könnt, wenn ihr im Sommer ein Kind allein im Auto seht
Wenn ihr im Sommer ein Kind alleine im Auto sitzen seht, seid ihr sogar zum Handeln verpflichtet. Trotzdem kann es natürlich rechtliche Konsequenzen haben, wenn ihr unbegründet eine Scheibe einschlagt.
Um sicherzugehen, dass euer Eingreifen berechtigt ist, könnt ihr euch an Folgendem orientieren: Weit und breit sind die Eltern nicht in Sicht und das Kind macht keinen guten Eindruck? Dann könntet ihr im Supermarkt oder im Freibad die Eltern ausrufen lassen. Habt ihr diese Möglichkeit nicht oder passiert daraufhin nichts, scheut euch nicht, die 112 anzurufen. Ist das Kind bereits bewusstlos, solltet ihr keine Zeit verlieren und die Scheibe einschlagen. Aber bitte passt dabei auf, dass ihr weder euch noch das Kind verletzt.
Mehr dazu findet ihr in unserem Beitrag „Kind bei Hitze im Auto eingesperrt: So könnt ihr es befreien.”