Muttermilch erwärmen: So machst du es richtig!

Wenn du deine Muttermilch abpumpst, ist die Reise deiner Muttermilch von der Brust zum Baby oft mit vielen Zwischenstopps verbunden. Wenn einer dieser Stopps der Kühlschrank oder der Gefrierschrank ist, musst du wissen, wie du deine Muttermilch sicher und effektiv wieder erwärmen kannst. Wir erklären dir, wie du Muttermilch erwärmen musst, damit alle wichtigen Nährstoffe erhalten bleiben und die Milch die perfekte Temperatur für dein Baby bekommt.

1. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Erwärmte Muttermilch sollte Raumtemperatur haben, oder Körpertemperatur, also maximal 37°C
  • Du kannst abgepumpte Muttermilch auf unterschiedliche Art erwärmen: Mit fließendem Wasser, einem Fläschenwärmer, in einem Warmwasserbad
  • Aufgetaute Muttermilch aus dem Gefrierschrank muss innerhalb der nächsten 24 Stunden verfüttert werden.
  • Erwärme Muttermilch maximal nur einmal verfüttern.

 2. Abgepumpte Muttermilch erwärmen – darum solltest du es machen:

Ja, du kannst deinem Baby auch kalte Muttermilch geben – das ist absolut sicher – aber da Muttermilch normalerweise direkt von der Mutter kommt und deswegen Körpertemperatur hat, bevorzugen Babys lauwarme Milch.

Ein weiterer Grund, warum du deine Muttermilch aufwärmen solltest, ist die Energetik. Sprich: Die Temperatur unserer Nahrung hat einen Einfluss auf unsere Verdauung. Das ist bei Babys nicht anders. Warme und zimmerwarme Nahrung kann leichter verdaut werden und ist nahrhafter als kalte Nahrung. Das Erwärmen der Brustmilch erleichtert also die Verdauung des Babys und erspart ihm unnötige Koliken.

3. Was ist die ideale Temperatur, wenn du abgepumpte Muttermild erwärmen möchtest?

Die ideale Temperatur liegt bei 37°C. Das entspricht unserer Körpertemperatur. Genau diese Temperatur hat die Milch, wenn sie aus deiner Brust kommt. Um zu testen, ob die erwärmte Muttermilch eine gute Temperatur hat, reicht es, wenn du ein paar Tropfen auf die Innenseite deines Handgelenks gibst. Sie sollte sich auf deiner Haut relativ neutral anfühlen – weder kalt noch heiß. Die folgenden Temperaturspannen helfen dir, dich zu orientieren:

0 bis 25º C:

Du kannst kalte Milch füttern, aber sie ist nicht optimal für die Verdauung und entspricht nicht den Geschmacksvorlieben deines Babys. Manche Babys lehnen Milch in diesem Temperaturbereich sogar komplett ab.

37º C:

Unsere durchschnittliche normale Körpertemperatur liegt bei 37°C. Orientiere dich beim Erwärmen der Muttermilch daran. Denn die Muttermilch, die aus Mamas Brust kommt, hat diese Temperatur und schmeckt so Baby am besten. In dieser Temperatur bleiben alle Nährstoffe erhalten.

37º bis 40º C:

Dieser Temperaturbereich liegt über der normalen Körpertemperatur. Obwohl er etwas höher ist als die empfohlene Temperatur für Muttermilch, ist er nicht heiß genug, um die Nährstoffe zu zerstören oder eine Gefahr für das Baby darzustellen.

40º C und höher:

Erhitze Muttermilch nicht über lauwarme Temperaturen hinaus. Heiße Flüssigkeit kann den Mund des Babys verbrennen. Außerdem werden beim Erhitzen wichtige Nährstoffe zerstört, die dein Baby für seine Entwicklung braucht.

4. Tipps für das Erwärmen von Muttermilch:

Es gibt vier verschiedene Methoden, um Muttermilch aus dem Kühlschrank sicher und nährstoffschonend zu erwärmen. Wie du Muttermilch richtig aufbewahrst, haben wir auch für dich aufgeschrieben.

Abgepumpte Muttermilch kann man auch in speziellen Tüten aufbewahren, um die Milch dann zu erwärmen.

Abgepumpte Muttermilch kann man auch in speziellen Tüten aufbewahren, um die Milch dann zu erwärmen. Foto: Bigstock

#1: Wenn es schnell gehen muss: Methode mit fließendem Wasser

  • Lasse warmes (nicht heißes) Leitungswasser laufen.
  • Stelle eine geschlossene Flasche oder einen Beutel mit Muttermilch unter das fließende Wasser.
  • Drehe den Behälter langsam für ein paar Minuten, bis der Inhalt warm ist.
  • Rühre die Milch um, um sie sanft zu mischen.
  • Teste die Temperatur, indem du ein paar Tropfen auf dein inneres Handgelenk gibst, bevor du sie deinem Baby gibst.

Diese Methode zum Erwärmen von Muttermilch ist zwar effektiv, gleichzeitig aber alles andere als wassersparend. Keine Sorge es gibt auch umweltfreundlichere Methoden. Wie du Milch ressourcenschonend erwärmst, erfährst du hier.

#Nr. 2: Wenn es schnell gehen muss: Warmwasserbad-Methode (umweltfreundlich)

  • Fülle eine Schüssel mit warmem Wasser.
  • Lege eine geschlossene Flasche oder einen Beutel mit Muttermilch für ein paar Minuten in die Schüssel mit warmem Wasser.
  • Verwirbel das Wasser, um den Inhalt der Flasche oder des Beutels sanft zu mischen.
  • Teste die Temperatur, indem du ein paar Tropfen auf dein inneres Handgelenk gibst, bevor du sie deinem Baby gibst.

#Nr. 3: Für Mamas, die Zeit haben: die Thekenmethode

  • Stelle eine geschlossene Flasche oder einen Beutel mit Muttermilch auf die Arbeitsplatte, bis sie Raumtemperatur erreicht hat.
  • Schwenk die Muttermilch sanft, um das abgesetzte Fett mit der Milch zu vermischen.
  • Teste die Temperatur, indem du ein paar Tropfen auf dein inneres Handgelenk gibst, bevor du sie deinem Baby gibst.

Lasse die Muttermilch nicht länger als zwei Stunden stehen. Damit stellst du sicher, dass die Milch nicht schlecht wird.

#4: Ideal auf Reisen: Flaschenwärmer-Methode

Muttermilch erwärmen unterwegs, das geht am besten mit einem Flaschenwärmer. Wenn du dir einen elektrischen Flaschenwärmer angeschafft hast, wirst du alle Anweisungen zum sicheren Erwärmen in der Bedienungsanleitung finden. Die Anweisungen variieren je nach Gerät und Hersteller.

Gefrorene Muttermilch kannst du außerdem über Nacht in den Kühlschrank zum auftauen stellen und danach erst erwärmen. Der Auftau-Prozess kann bis zu 12 Stunden dauern,

5. Das solltest du nicht machen, wenn du Muttermilch erwärmen möchtest:

Muttermilch ist nicht nur eine Mischung aus Mikro- und Makronährstoffen – sie ist voll von „lebenden“ Komponenten. Muttermilch ist deshalb so besonders, weil sie voller bakterienbekämpfender, immununterstützender, mikrobiomaufbauender und verdauungsfördernder Zellen, Enzyme und Probiotika ist.

Heute wissen wir, dass durch Überhitzen der Muttermilch einige dieser lebenden Komponenten und hitzeempfindlichen Nährstoffe geschädigt oder gar zerstört werden können.

Damit alle wertvollen Nährstoffe erhalten bleiben, musst du Muttermilch richtig erwärmen. Aus diesem Grund solltest du diese Methoden unbedingt vermeiden.

#1: Benutze niemals eine Mikrowelle zum Aufwärmen von Muttermilch

Die meisten von uns haben eine Mikrowelle zu Hause und nutzen sie gerne, um schnell Essensreste vom Vortag zu erhitzen. Muttermilch hat in einer Mikrowelle nichts zu suchen! Du solltest Muttermilch niemals in der Mikrowelle aufwärmen – ganz gleich, ob kalte oder gefrorene Milch. Da die Mikrowelle Flüssigkeiten nicht gleichmäßig erwärmt, können “hot spots” bilden. Diese heißen Stellen können den empfindlichen Mund deines Babys verbrennen. Außerdem werden durch das starke erhitzen wichtige Bestandteile wie Enzyme und Antikörper zerstört.

#2: Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist

Verwende kein kochendes Wasser oder heißes Leitungswasser, um Muttermilch zu erwärmen. Dies könnte zu einer Überhitzung führen. Lauwarmes Wasser reicht völlig aus, um die Muttermilch auf Körpertemperatur zu erwärmen.

#3: Muttermilch nicht direkt in einen Topf geben und erhitzen

Durch den direkten Kontakt mit dem Topf wird die Muttermilch mehr Bakterien und äußeren Einflüssen ausgesetzt. Zudem ist es sehr schwer, die Temperatur auf diese Weise zu kontrollieren. Du riskierst eine Überhitzung, was nicht nur die Qualität der Milch beeinträchtigt, sondern auch eine Gefahr für dein Baby darstellt.

6. Muttermilch aufwärmen: Häufig gestellte Fragen:

Wie lange ist erwärmte Muttermilch haltbar?

Während frisch abgepumpte Milch bei Zimmertemperatur bis sechs bis acht Stunden aufbewahrt werden kann, ist erwärmte Milch, die zuvor gekühlt oder eingefroren wurde, kürzer haltbar. Sobald die Milch auf Raumtemperatur erwärmt wurde, solltest du sie innerhalb von zwei Stunden verbrauchen.

Das ist nicht viel Zeit. Deswegen solltest du nicht auf Vorrat erwärmen. Versuche immer nur so viel Muttermilch zu erwärmen, wie dein Baby tatsächlich trinkt.

Kann ich Muttermilch mehrmals erwärmen?

Muttermilch kannst du nur nicht zweimal oder mehrmals erwärmen. Muttermilch darfst du maximal einmal erwärmen. Wenn dein Baby nicht alles trinkt, musst du den Rest wegschütten. Denn sobald das Baby aus der Flasche getrunken hat, ist es möglich, dass sein Speichel Bakterien in die Muttermilch einbringt. Deswegen darfst du die Muttermilch nicht nochmal aufwärmen.

Muss ich abgepumpte Milch immer erwärmen?

Wenn du die Muttermilch frisch abgepumpt hast, kannst du sie direkt verfüttern. Du musst nur Muttermilch erwärmen, die eingefroren oder gekühlt wurde.

Wann sollte ich aufgewärmte Muttermilch nicht füttern?

Wenn sie

… auffällig riecht.

… einen seltsamen Geschmack hat.

… du eine Veränderung der Textur oder Farbe bemerkst.

… wenn die Trennung, die sich nicht vermischen lässt, wenn man sie zusammen schüttelt

Wenn du dir nicht sicher bist, ob deine gelagerte Muttermilch sicher ist oder nicht, wirf sie weg. Es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen!

Quellen:

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-1-2003/uid-8994

https://medela-family.de/muttermilch-abpumpen/muttermilch-fuettern-aufbewahren/muttermilch-auftauen-erwaermen/

https://landeszentrum-bw.de/,Lde/wissen/Ernaehrungsinformation/Kinderernaehrung/hygiene-babymilch

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/eingefrorene-muttermilch-nicht-in-die-mikrowelle-stellen/

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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