Wer stillt, wird es sicherlich schon bemerkt haben: Muttermilch verändert sich im Laufe der Zeit in ihrer Konzentration.
Wenn dein Schatz zur Welt kommt, ist die Milch noch sehr gelb – das sind die Enzyme, Proteine und Antikörper, die in der Erstmilch (auch Kolostrum genannt) stecken. Diese sind kurz nach der Geburt viel konzentrierter als später, weil sich dein Kind so besser entwickeln kann und es besser vor Infekten geschützt wird.
Während dein Kind wächst und immer weniger Enzyme braucht, wird die Milch heller und verändert ihre Bestandteile.
Mallory Smothers, einer stillenden Mama aus den USA, fiel beim Abpumpen der Milch für ihr Kind auf, dass sich die Milch verändert hatte.
Mallory mit ihrer kleinen Tochter
Die Milch, die zuvor eher blass war, sah einen Tag, nachdem ihr Baby an einem Infekt erkrankt war, dunkler und gelblicher aus. Die abgepumpte Flüssigkeit erinnerte nun wieder an die stärkere Färbung von Erstmilch.
Hatte der Körper von Mallory etwa auf den Infekt des Babys reagiert und in der Muttermilch vermehrt Enzyme produziert?
Die Vermutung der Mama ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. So gibt es eine Studie aus dem Jahr 2013, die den Anstieg von weißen Blutzellen in der Muttermilch nachwies, wenn Mutter oder Kind an einem Infekt litten. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2011 belegt ebenfalls einen Anstieg von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) in der Muttermilch bei Müttern von erkrankten Kindern.
Mallory Smothers war überzeugt davon, dass ihr Körper auf den Infekt ihres Babys reagiert hat und Milch in einer Konzentration produzierte, die ihrem Baby helfen sollte, schnell wieder gesund zu werden. Auf Facebook postete sie ein Bild der „normalen Milch“ (im Bild links) und der Milch für ihr krankes Baby (rechts). Der Unterschied ist farblich deutlich erkennbar.
Smothers Post verbreitete sich rasant weiter und gab der Wissenschaft ein Rätsel auf. Woher weiß der weibliche Körper, dass das Baby krank ist? Möglicherweise reagiert der Körper auf den Speichel des Babys, in dem Viren und Bakterien enthalten sind. Dies ist jedoch nicht bewiesen.
Ein Wunder ist es allemal!