Essen. Noch so ein Thema, das einen als Mama fertigmachen kann, oder? Über meine Beikost-Erfahrungen möchte ich hier gar nicht schreiben, nur so viel: Noch heute beneide ich insgeheim Mamas, die ihren begeisterten Babys einen Brei-Löffel nach dem anderen ins gierige Mündchen schieben. So war es bei uns nicht. Nicht ein einziges Mal.
Ist ja aber auch wurscht. Womit wir quasi beim Thema wären. Denn Wurst, die geht bei uns irgendwie immer.
Meine Tochter (etwa zweieinhalb Jahre) ist sonst aber eher definitiv
Der Snack-Fan
Wie hab ich mich während der ganzen Brei-Quälerei darauf gefreut, dass mein Schatz irgendwann mit uns am Tisch sitzt und liebevoll zubereitete Gerichte genussvoll zu sich nimmt. Ha, ich Narr! An den meisten Tagen sieht es eher so aus: Sie isst drei Gabeln Nudeln und ist satt – „Ganz satt, Mama!“ Keine 15 Minuten später hat sie Hunger, aber nicht auf die Nudeln. Sondern auf Trauben, Apfel, Kekse, Brezeln, Gurke… Sie ist ganz klar ein kleiner Snacker. Das ist so gar nicht in meinem Sinne – aber immerhin mag sie gerne gesunde Zwischenmahlzeiten. Und wenn sie dann doch mal ein ganzes Käsebrot verputzt, gibt es dafür fast Standing Ovations von mir. Hmpf.
Aber mit meinen „Ernährungs-Problemchen“ bin ich ja nicht alleine. Recherchen im Mama-Freundeskreis haben noch folgende Essens-Typen ergeben:
Die Puristen
„Ohne Soße!“ Diesen meist sehr bestimmt vorgebrachten Befehl kennen unzählige Mamas. Er gilt vor allem für Nudeln und Kartoffeln. Diese schmecken den meisten Kindern – solange sie nackig auf den Teller kommen. Dabei mache ich eine so leckere Spaghetti Bolo! Meine Kleine setzt aber sogar noch einen drauf: Sie ist Teigwaren und Kartoffeln am liebsten, wenn diese kalt sind. Und Brot und Brötchen trocken, ohne Belag. Also – von MIR hat sie das alles nicht….
Die mit dem langen Atem
Ebenfalls ein Klassiker: Viele Kinder haben Phasen, in denen sie nur ein einziges Gericht oder sogar Lebensmittel zu sich nehmen. Morgens, mittags und abends. Mit einer solchen Konsequenz! Bei einer Freundin von mir waren das früher wochenlang hartgekochte Eier. Würg.
Die Anti-Vegetarier
Oh, ja… Dieser Typ macht seinen Eltern fast die größten Sorgen. Vielleicht hat das Kind als Baby noch fröhlich Möhrenbrei gemampft und sogar Spinat-Gläschen akzeptiert. Aber irgendwann findet es, dass Gemüse eine echte Zumutung ist. Findige Mamas pürieren die bunten Vitaminbomben einfach in Nudelsoßen und Waffelteige, mit ganz viel Glück klappt dieser geniale Coup auch. Aber am besten schmecken diesen Kindern meistens Würstchen, Hähnchen und Frikadellen. Wer braucht da noch eine Salatbeilage?
Die Träumer
Ja, sie mögen Essen. Aber sooo wichtig ist es nun auch nicht. Nicht so wichtig wie der Blumenstrauß auf dem Esstisch oder die im Wind wehenden Blätter vor dem Fenster zumindest. Denn ein Träumer lässt sich so sehr beim Essen ablenken, dass eine Mahlzeit ewig dauert. Der Rest der Familie rutscht schon satt und ungeduldig auf den Stühlen hin und her… Und der Träumer schiebt das Essen auf dem Teller herum, sortiert es, piekst dann endlich einen Bissen auf die Gabel (alle anderen halten gespannt die Luft an) – und zeigt dann mit seinem Besteck auf einen Vogel, der am Fenster vorbeifliegt. Unnötig zu erwähnen, dass die Gabelladung dabei herunterfällt und das Spiel von vorne beginnt, oder?
Die Spießer
„Was der Bauer nicht kennt…“ Kommt diesem Kind nicht mit einem exotischen Gewürz oder einer unbekannten Obstsorte. Wer bisher nur Fischstäbchen serviert hat, sollte nicht so draufgängerisch sein und es mal mit einer Fischfrikadelle probieren – viel zu ausgeflippt für den kleinen Spießer. Ich zum Beispiel wollte gerade neulich mal mit einem Kartoffelkloß auftrumpfen. Naja, hatte ich eben zwei Knödel mehr für mich.
Tja, so is(s)t das wohl nun mal. Aber am Ende auch nicht so wild, wie die meisten „Phasen“. Am besten klappt es wohl, wenn wir Mamas uns entspannen und unseren Schatz zu nix drängen. Mangelerscheinungen sind wirklich äußerst selten und irgendwann erweitert jedes Kind sein kulinarisches Spektrum. Oder kennt ihr einen Erwachsenen, der seine Nudeln am liebsten pur isst oder nur von Würstchen leben kann? (Obwohl, wenn ich hier gerade neben mich aufs Sofa gucke… das mit den Würstchen ginge vielleicht sogar bei so MANNchem.)
Und welche kulinarischen Macken hat dein Kind? Ich bin gespannt.