Nächtlicher Hunger: Darum habe ich meinem Kind im Pyjama Snacks gemacht

Man kann nicht alles haben, nicht wahr 😉 So easy meine Tochter geschlafen hat, als sie klein war (ich darf das so offen schreiben, denn die Problemchen dort kamen bei uns später), so eine komplizierte Esserin war sie – darüber habe ich zum Beispiel auch schon hier geschrieben.

Wir haben tatsächlich nach der Einführung der Beikost die verschiedensten Phasen durchgemacht: mal wurden nur drei Lebensmittel akzeptiert, mal wurde mehr gesnackt als zu den Hauptmahlzeiten gegessen und kurze Zeit später wurde angeekelt in allem nur gestochert… Ich hab das alles relativ locker genommen, denn wie gesagt – es waren Phasen, die kamen und gingen.

Ein paar Monate jedoch, die haben mich echt mürbe gemacht…

Eines Tages fing meine Tochter an, zum Abendessen nur noch einen kleinen Haps zu essen, dann alles wegzulegen, uns anzustrahlen und zu verkünden: „Ich bin satt!“

Dass das EIGENTLICH nicht sein konnte, war uns wohl allen drei klar. Aber ehrlich: Was willste machen? Deinem Kind sein Sättigungsgefühl absprechen? Was, wenn es denn eben doch satt ist? Oder es zum Essen zwingen? Also – das ist ganz offensichtlich keine Option.

Es wäre ja auch einfach nicht so wild gewesen, denn den Rest des Tages aß sie normal und ich machte mir keinerlei Sorgen, dass sie unterernährt oder ähnliches sei.

Es gab aber ein ziemlich ermüdendes Problem an dieser Sache: Rund zwei Jahre, nachdem das nächtliche Fläschchen passé war – wurde ich auf einmal jede Nacht wieder von einem hungrigen Kind geweckt.

Über Wochen saßen meine liebe Kleine und ich also nachts um drei in der Küche und sie futterte Brote und Apfelschnitze.

Zum Glück schlief sie danach immer schnell wieder ein. Selig, mit angenehm gefülltem Bäuchlein. Nur ich, ich lag noch länger wach und quälte mich morgens völlig fertig aus dem Bett.

Ich überlegte natürlich hin und her, was ich nun tun sollte. Musste hier „mal richtig erzogen werden“, wie es mir natürlich von vielen Seiten geraten wurde? „Wenn es ein paar Nächte lang nichts gibt, dann wird sie sich schon wieder abends satt essen!“ Jaaa, das klang logisch. Und das hätte ich, bevor ich Mama wurde, auch so unterschrieben.

Aber jetzt? Nein, mir kam das völlig falsch vor. Sie hatte eben Hunger. Und doch noch gar kein Zeitgefühl.

Wie würde es sich für sie anfühlen, wenn sie mit knurrendem Magen aufwachen würde und ich würde sagen: „Nee, nee. Tut mir leid, es gehört sich nicht, nachts zu essen … du bekommst morgen früh wieder etwas?“

Furchtbar, oder? Und, mal ganz von dem Emotionalen abgesehen – dass eine von uns beiden den Rest der Nacht so noch ein Auge zugetan hätte, wage ich zu bezweifeln.

Natürlich habe ich es aber nicht jede wache Nacht so entspannt gesehen. Nicht mal jede zweite…

Aber es war, wie es immer ist: Von heute auf morgen war es nach einigen Wochen vorbei und wir schliefen wieder wie die Murmeltiere. Beim Abendbrot aß sie sich genüsslich satt und wach wurde sie nachts höchstens mal, wenn sie auf Toilette musste.

Ich weiß bis heute nicht, was da los war. War sie beim Abendessen schon zu müde, um sich geduldig satt zu essen? Brauchte ihr Körper einfach gerade nachts besonders viel Energie zum Wachsen? Fand sie es einfach muckelig, im Schlafanzug bei kleinem Funzellicht in der stillen Küche zu sitzen und etwas zu futtern?

Ich werde es nie mehr erfahren. Und hoffentlich auch nicht mehr erleben 😉 Aber ja, wenn, würde ich wieder genauso damit umgehen.

Erzählt doch mal: Kennt ihr das auch?

Und wie seid ihr damit umgegangen?
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Was macht ihr, wenn euer Kind nachts Hunger bekommt?x

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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