Es ist soweit: Die Fußball EM 2024 in Deutschland startet! Und wir fiebern nicht nur den Spielen entgegen, sondern finden auch einen Blick auf die Vornamen der Spieler immer spannend. Welche Namen sind eigentlich typisch für Fußballer? Hat die Fußball-EM Einfluss auf die Top 10 der beliebtesten Babynamen? Und welcher Vorname hat überhaupt das Zeug zum Europameister? Darüber haben wir mit dem Vornamensexperten Knud Bielefeld gesprochen. Und natürlich hat auch sein Tipp für das EM-Finale mit den Namen der Spieler zu tun. Die Videos aus dem Interview zeigen wir euch hier – und wer mag, kann das Ganze auch nachlesen.
1. Lieber Knud, (wie) kann die EM die Namensgebung beeinflussen? Heißen danach alle Babys Toni?
„Der Einfluss von Fußball-Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften auf die Babynamen-Trends wird total überbewertet. Das liegt vor allem daran, dass die Nationalspieler erwachsene Männer sind, die dann eher zu älteren Generation gehören, und jede Generation hat ihre eigenen Modenamen. Darum passen eben die Babynamen-Moden gar nicht zu den Fußballer-Namen.
Damals, als Deutschland Weltmeister geworden ist, das letzte Mal, da hatte Mario Götze das entscheidende Tor im Endspiel geschossen, und da hab ich es noch in den Ohren, wie es hieß ‚Jetzt werden Tausende von kleinen Jungs Mario genannt!‘. Das war überhaupt nicht so. Mario Götze, selbst der hat für sein Alter einen schon unmodernen Namen. Das ist eigentlich ganz ungewöhnlich für Babys von heute, dass die Mario genannt werden. Und so hat sich das auch in der Vornamensstatistik des Jahres nach dem Weltmeistertitel nicht widergespiegelt.
Eine Ausnahme sind vielleicht internationale Fußballer. Lionel oder Cristiano oder auch Neymar, diese Vornamen, die tauchten dann schon nach so einer internationalen Meisterschaft ein bisschen öfter in der Statistik auf. Aber auch nicht so, dass das jetzt die Top-Modenamen werden, die richtig hoch aufsteigen in der Hitparade.“
Passend dazu findest du hier die legendärsten Fußballer-Namen
2. Gab es nach der letztem EM oder WM einen Namenstrend?
„Einen Fußballer-Effekt gab es mal, und zwar ist der Name Kevin durch den englischen Fußballer Kevin Keegan hochgepusht worden. Der Name Kevin ist in den 1970er Jahren bekannt geworden in Deutschland, immer ein bisschen häufiger vergeben worden. Und als dann Kevin Keagan beim HSV in der Bundesliga spielte, das hat diesem Namen einen ordentlichen Schub gegeben. Aber solche Beispiel gibt es wirklich selten.“
3. Gibt es einen „typischen“ Fußballernamen?
„Typische Fußballernamen gibt es nicht. Als die Nationalspieler von heute zur Welt gekommen sind, da wussten die Eltern ja noch gar nicht, dass das mal Fußball-Nationalspieler werden. Die haben ihnen eben ganz normale Namen gegeben. Entweder gewöhnliche, seltene, oder viele haben ja auch einen Migrationshintergrund, sodass dann eben aus den jeweiligen Ländern und Sprachen die Namen sind. Und dieses Vornamenbild, das wir bei uns in der Gesellschaft kennen, das spiegelt sich auch in den Fußballmannschaften wider.
Im offiziellen Kader der Deutschen Fußballnationalmannschaft zur EM 2024 kommt nur ein Name doppelt vor, nämlich Maximilian. Alle anderen Namen sind einzigartig.“
4. Welcher Name ist Dir besonders aufgefallen?
„Ein Name ist mir besonders aufgefallen, nämlich Waldemar (Anton). Das ist ja wirklich ein sehr altmodischer Vorname, untypisch für junge Männer im Fußballeralter. Wobei dieser Spieler hieß ursprünglich Wladimir, und bei der Einbürgerung nach Deutschland als Kleinkind, da ist der Name dann von Wladimir in Waldemar geändert worden. Eingedeutscht sozusagen, obwohl die Namen von der Sprachwissenschaft her überhaupt nichts miteinander zu tun haben.“
5. Glaubst Du, dass Namen wie Rudi, Jürgen oder Uli irgendwann mal wieder zum Trend werden in Deutschland?
„Es gibt so einige legendäre Fußballstars mit total altmodischen Vornamen, zum Beispiel Uwe Seeler, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann, Rudi Völler. Diese Vornamen werden heutzutage fast gar nicht vergeben, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die so bald wieder in Mode kommen. Vielleicht in 30, 40 Jahren.“
6. Welcher Name ist Deiner Meinung nach eines Europameisters würdig?
„Ein Name ist besonders eines Europameisters würdig, nämlich der Name Viktor/Victor. Das ist Lateinisch und bedeutet „der Sieger“. Insofern tippe ich auf ein Endspiel Dänemark gegen Ukraine, weil es in beiden Teams jeweils einen Viktor/Victor gibt.“
Vielen Dank, lieber Knud Bielefeld – wir sind gespannt, ob du mit deinem Tipp richtig liegst!
Jetzt verratet uns doch mal: Schaut ihr die Fußball-EM? Habt ihr einen Lieblingsspieler – und wenn ja, welchen? Und fallen euch typische Fußballernamen ein? Schreibt es uns in die Kommentare –
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