Über das neue Heizungsgesetz wurde monatelang gestritten, nun ist es beschlossene Sache: Der Bundestag hat das umstrittene Heizungsgesetz am Freitag (8. September) verabschiedet. Ende September muss das Gesetz noch den Bundesrat passieren. Doch was bedeutet das eigentlich für Mieter und Eigentümer?
Welche Heizungen sind ab 2024 noch erlaubt?
Lange wurde hitzig darüber diskutiert, nun ist klar, dass auf lange Sicht das Aus für Öl- und Gasheizungen kommen wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich nach dem Bundestagsbeschluss für das Heizungsgesetz der Ampel zufrieden gezeigt. „Natürlich wird es Menschen geben, die nach wie vor damit hadern, dagegen reden oder sich Sorgen machen“, sagte er am Freitag laut Tagesspiegel.de nach dem positiven Votum des Parlaments. Das Gesetz soll dann Anfang 2024 in Kraft treten und schrittweise für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich sorgen.
Neben Wärmepumpen und Fernwärmenetzen sind auch Pellet- und Holzheizungen sowie Solarthermie und Hybridheizungen erlaubt. Sogar Gasheizungen können, wenn sie auf Wasserstoff umgerüstet werden können, noch bis 2024 eingebaut werden.
Muss ich meine alte Heizung nun ausbauen?
Nein, das neue Gesetz bedeutet nicht, dass du deine alte Heizung sofort ausbauen musst. Ab 2024 betrifft es zunächst Neubauten. Bevor Änderungen für bestehende Gebäude greifen, sollen die nächsten Jahre abgewartet werden. Solange die Heizung ordnungsgemäß funktioniert, bist du also auch nach 2024 nicht verpflichtet, aktiv zu werden. Selbst im Falle eines Reparaturbedarfs darf die alte Heizung wieder instand gesetzt werden.
Obwohl ein generelles Verbot von Öl- und Gasheizungen und eine direkte Verpflichtung zur Wärmepumpe aufgehoben wurden, bleibt der Kernbestandteil bestehen: Gemäß dem GEG (Gebäudeenergiegesetz) müssen ab 2024 neu installierte Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie die Frankfurter Rundschau berichtet.
Welche Kosten kommen als Eigentümer oder Mieter auf mich zu?
Viele Menschen haben nun Angst vor hohen Kosten: Entweder, weil sie selbst als Eigentümer umrüsten müssen oder weil ihnen nach einem Austausch der Heizung die Miete erhöht werden könnte. Doch hier will die Bundesregierung mit einer Förderung gegensteuern: „Wer sich eine neue umweltfreundliche Heizung kauft, kann bis zu 70 Prozent der Investitionskosten vom Staat erhalten“, erklärte SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch laut Tagesspiegel.de.
Auch Mieter werden geschützt: Die geplanten Änderungen beim sogenannten Heizungsgesetz sehen eine Kappungsgrenze für Mieten vor. Diese sollen nicht um mehr als 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche ansteigen, sollte eine neue Heizung in der Wohnung eingebaut werden.
Doch es gibt auch Kritik an der vorgesehenen Förderung.
Die vorgesehene künftige staatliche Förderung sei unzureichend, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. „Dieses Gesetz macht die Menschen arm.“
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