Wissenschaftler sagen, dass man vor 30 gar nicht erwachsen werden kann!

„Maaannnn, nun werd doch mal erwachsen!“ Habt ihr das auch schon so oft gehört? Und insgeheim gedacht: „Nö, keine Lust… Und was soll das denn eigentlich bedeuten? Das ich keinen Spaß mehr haben darf?“

Laut Gesetz sind wir mit 18 erwachsen. Ich weiß inzwischen, das ist nichts als graue Theorie! Ich erinnere mich gut, als ich zwischen Abi und Studium ein Praktikum absolvierte und meiner Ansprechpartnerin im Betrieb am ersten Tag großzügig sagte: „Sie können mich gerne duzen!“ Ihre nüchterne Antwort: „Nee, das ist jetzt vorbei.“ Uuups.

Inzwischen bin ich Ende 30 (so ganz am Ende 30, um ehrlich zu sein…) und ich weiß ganz sicher: Ich bin nicht die Einzige, die ihre kompletten „30er“ über verblüfft war, dass alle Welt sie für eine Erwachsene hält….

Natürlich bin ich auf der einen Seite Mama und Arbeitnehmerin und muss hier gewissenhaft Verantwortung übernehmen. Das mache ich auch gerne. Aber auf der anderen Seite habe ich mir letztens Einhorn-Socken gekauft, bin insgeheim entzückt, wenn ich „Für meine Tochter, stöhn!“ allerlei pinken Prinzessinnenkram besorgen kann und mag es albern meist so viel lieber als ernst. Formulare auszufüllen und die Steuererklärung zu machen, ist mir ein Grausen, mein Gehirn schaltet sich dabei ab.

Ha – alles gaaaanz normal mit mir. Sagt jetzt die Wissenschaft!

Prof. Peter Jones von der Cambridge University erklärte gegenüber BBC News, dass es nicht so einfach ist mit dem Erwachsenwerden. „Wir haben herausgefunden, dass eine zuverlässige Definition, ab wann jemand erwachsen ist, absurd ist.  Der Übergang vom kindlichen zum Erwachsenenalter ist ein Prozess, der sich über drei Jahrzehnte vollzieht.

Okay, was er meint, ist im Grunde genommen: Dass mein Freund sich immer noch über Furzwitze totlachen kann und ich mir gerade ein Micky-Maus-Shirt zugelegt habe – ist ein ganz wichtiger und natürlicher Teil unseres Entwicklungsprozesses. Coole Sache!

Aber mal im Ernst, das sind wichtige Erkenntnisse. Denn Prof. Jones gibt zu bedenken, dass die gesellschaftlichen Definitionen von „erwachsen“ eigentlich ziemlich willkürlich sind. „Ich denke, Systeme wie das Bildungssystem, das Gesundheitssystem und das Rechtssystem machen es für sich bequem, indem sie Definitionen haben“, sagt er. So müsste ein ein guter Richter beispielsweise unbedingt den Unterschied zwischen einem gerade volljährigen Teenager und einem „verhärteten Kriminellen“ in den 30er Jahren beachten.

Er erklärt, dass die Forschung bereits lange bestätigt hat, dass der „rationale“ Teil des Gehirns erst mit 25 Jahren voll entwickelt ist.

Und auch wir „Normales“ können gar nicht anders, als das Leben ab und zu mal so gar nicht rational zu sehen. Stoßen wir darauf mit einem Saftpäckchen an!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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