Schon unter normalen Umständen kann eine Geburt für Mutter und Kind gefährlich werden. Eine Obdachlose in Nürnberg brachte nun ihr Kind auf einem Lüftungsgitter zur Welt – bei minus 15 Grad.
Als die Bundespolizei um fünf Uhr morgens eintraf, war das Baby bereits auf der Welt, wie verschiedene Medien berichten. Bei der Mutter handelt es sich um eine 20-jährige Obdachlose, die mit einem Schlafsack versuchte, sich und das Kind gegen die eisige Kälte zu schützen. Gemeinsam mit einem Begleiter hatte sie in den frühen Morgenstunden ein kleines Mädchen zur Welt gebracht.
Rettungsdienst brachte Mutter und Kind ins Krankenhaus
Wegen eines Anrufs suchte die Polizei nach der Frau und fand sie im Nürnberger Stadtgraben auf dem Lüftungsgitter einer U-Bahnstation. Wenige Minuten später traf auch der Rettungsdienst ein, der Mutter und Kind in ein Krankenhaus brachte. Es ist unklar, wieso die Frau sich nicht vor der Geburt in ein Krankenhaus begab. Aber immerhin scheint es der jungen Frau und ihrem Neugeborenen den Umständen entsprechend gut zu gehen. Laut Rettungsleitstelle wurden keine weiteren Komplikationen bekannt.
Plötzlicher Wintereinbruch ist für Obdachlose lebensbedrohlich
Der plötzliche Wintereinbruch und die eisigen Temperaturen in weiten Teilen Deutschlands sind für viele Obdachlose eine große Gefahr. Die Zahl der Wohnungslosen liegt aktuell vermutlich sogar bei 1,2 Millionen Menschen. Mit der Kälte beginnt für diese Menschen ohne soziales Netz die Suche nach einem sicheren Schlafplatz.
Und ohne diesen sind sie in akuter Lebensgefahr, wie besorgniserregenden Zahlen beweisen. So sind im Winter 2018/2019 sind laut der Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe (BAG W) 12 Obdachlose durch niedrige Temperaturen ums Leben gekommen. Zwar gibt es in vielen Städten Notunterkünfte, aber die sind oft überfüllt. U-Bahnhöfe sind dann die letzte Zuflucht, nur ist das Übernachten dort an den meisten Orten nicht gestattet. Wo also sollen diese Menschen Schutz vor der Kälte finden?
Kältebusse in vielen Städten als Hilfsangebot
Um ihnen Schutz zu bieten, gibt es in einigen deutschen Städten die Kältebusse. Sie fahren im Winter durch die Großstädte und suchen nach hilfsbedürftigen Menschen auf der Straße. Dafür fahren die Mitarbeiter nach Einbruch der Dunkelheit alle möglichen Schlaforte von Obdachlosen an und sprechen die Menschen an. Sie geben heiße Getränke und bei Bedarf Kleidung und einen warmen Schlafsack aus.
„In Corona-Zeiten gibt es keine geöffneten Cafés und kaum Stuben zum Aufwärmen oder Duschen, weniger Pfandflaschen zum Einsammeln. Deshalb sind die Obdachlosen mehr in Not als zuvor“, sagt Sandra Welsch, die für das DRK in Stuttgart den Einsatz des Kältebusses koordiniert.
Wer einen obdachlosen Menschen bei eisigen Temperaturen nachts auf der Straße frieren sieht, kann diese Kältebusse selbst anrufen. Dann kommen die Mitarbeiter, um sich um den Menschen zu kümmern. Manchmal rettet dieser Anruf ein Menschenleben, deswegen sind wir alle gefordert hinzuschauen!
Das sind die Nummern der Kältebusse:
- Berlin: 0178-523 58-38
- Köln: 0221-25974244 oder 0176-24071312
- Düsseldorf: 01578-3505152
- Hamburg: 040-42828-5000
- Frankfurt am Main: 069-431414
- München: 089-200045930
- Dresden: 0351-8036581
- Krefeld: 0163-1452811
- Hannover: 0511-9904015
- Mainz: 0172-6128282
- Stralsund: 03831-703690
Wenn bereits Lebensgefahr besteht, dann ruft bitte sofort die 112 an.
[…] 20-Jährige brachte ihr Baby mithilfe einer männlichen Begleitung auf einem Lüftungsgitter zur Welt. Passanten hatten die Geburt beobachtet und die Polizei verständigt. Diese entdeckte die Frau dann […]
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