Babys, die nicht gestillt werden, bekommen in der Regel Pre-Nahrung ins Fläschchen. Und da sie davon eine ganz schöne Menge verdrücken, sollte das Milchpulver auch eine tolle Qualität haben, damit unsere Kleinen alles bekommen, was sie brauchen. Und nichts von dem, was sie so gar nicht gebrauchen können: schädliche Inhaltsstoffe.
Ökotest hat in seiner aktuellen Ausgabe Pre-Nahrung unter die Lupe genommen. Im Großen und Ganzen gibt es erstmal gute Nachrichten: Die Hersteller haben in Sachen Reinheit allgemein große Fortschritte gemacht.
Trotzdem gibt es noch große Unterschiede. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Tests:
Sechs der Milchpulver schnitten „gut“ ab:
• Aptamil Profutura Pre Anfangsmilch (von Milupa)
• Humana Pre Anfangsmilch
• dm Bio Anfangsmilch Pre
• Hipp Bio Pre Anfangsmilch
• Löwenzahn Organics Bio Pre Anfangsmilch
• Töpfer Lactana Bio Anfangsmilch Pre
Es gab aber auch eindeutige Verlierer:
• Aptamil Pronutra Anfangsmilch Pre (Milupa)
• Babylove Anfangsmilch Pre (dm)
• Nestlé Beba Optipro Pre (Nestlé Nutrition)
Diese drei Produkte wurden jeweils nur mit „ausreichend“ bewertet.
Am schlechtesten abgeschnitten hat
• Babydream Anfangsmilch Pre (Rossmann). Diese Pre-Nahrung bekam als einzige im Test ein „mangelhaft“.
Das Fazit des Tests
In fast allen getesten Milchpulvern steckten erhöhte Mengen an mineralölartigen Stoffen und Substanzen, die sich aus Kunststoffbeschichtungen lösen können. In der Babydream Anfangsmilch Pre wies das Labor einen vergleichsweise hohen Glycidylester-Gehalt nach. Für Glycidylester in Säuglingsnahrung gilt seit Kurzem ein Grenzwert. Dieser wurde bei keinem der getesteten Produkte überschritten, auch nicht bei dem Babydream-Produkt. Die tägliche Aufnahmemenge ist hier aber dennoch vergleichsweise hoch. Daher das schlechte Ergebnis dieses Milchpulvers. Glycidylester setzen während der Verdauung Glycidol frei, das als krebserregend und erbgutschädigend gilt.
Und auch wichtig zu beachten:
In Pre-Nahrung fehlen oft wichtige Nährstoffe. So sucht man in den Zutatenlisten von sechs Säuglingsnahrungen vergeblich Quellen für Docosahexaensäure (DHA) und Arachidonsäure (AHA). Die beiden Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Nervenzellen. Bisher setzen manche Hersteller sie in Babymilchpulver freiwillig zu, etwa in Form von Fisch- oder Algenöl. Ab 2020 wird der Zusatz gesetzlich verpflichtend. Alle hier mit „gut“ bewerteten Produkte beinhalten Öle. die als DHA- und AHA-Quelle dienen! Aber auch Produkte, die schlechter abschnitten, weisen zum Teil solche Quellen auf.
Bei der Beurteilung sollte man allerdings etwas beachten:
Alle in Deutschland erhältlichen Pre-Nahrungen werden regelmäßig in unabhängigen Laboren getestet. Produkte, die hier als gefährlich für Säuglinge eingestuft werden würden, kämen nicht auf den Markt bzw. würden wieder aus den Regalen genommen.
Die Hersteller geben zu bedenken, dass der gängige Test für Milchpulver, mit dem auch Ökotest arbeitet, auch bestimmte harmlose Stoffe als Mineralölrückstände erkennt. Hierbei handelt es sich um mineralische Kohlenwasserstoffe, die in der Umwelt weit verbreitet sind – und nichts mit gefährlichen Verunreinigungen zu tun haben. Nur ein spezieller Zusatztest kann zeigen, ob es sich wirklich um die bedenklichen Mineralölrückstände handelt. Diesen Test führt Ökotest laut der Säuglingsnahrungs-Hersteller nicht durch.
Uff, gar nicht so einfach, die beste Pre-Nahrung für seinen kleinen Schatz zu finden. Aber der Check von Ökotest gibt doch schon einmal einen guten Überblick über Produkte, die wir guten Gewissens ins Auge fassen können.
[…] es banal klingt: Beim Fläschchen geben ist einer der wichtigsten Tipps, auf die richtige Menge des Milchpulvers zu achten. Denn wenn du zu viel Pulver verwendest, kann das bei deinem Baby zu Bauchschmerzen […]
[…] Obwohl Mineralöle laut foodwatch die „größte Verunreinigung im menschlichen Körper“ sind, gibt es aktuell keine gesetzlichen Grenzwerte. Das heißt, es ist nicht festgelegt, wieviel der Rückstände in einem Produkt überhaupt enthalten sein dürfen. Und das, obwohl besonders die aromatischen Mineralöle aus der Babynahrung als „potentiell krebserregend und erbgutschädigend“ gelten. Eigentlich ein Grund dafür, dass sie überhaupt nicht in Lebensmitteln enthalten sein sollten – und schon gar nicht in Babynahrung. […]