Ganz klar, das Thema „1. Periode“ ist für Eltern mit Töchtern unausweichlich. Viel wichtiger aber: Für ihre Töchter erst recht!
Deswegen ist Schweigen ist hier keine Option 😉 ! Ein Mädchen sollte definitiv schon über die Periode Bescheid wissen, bevor es bei ihr so weit ist – sonst könnte die Überraschung am Tag X ein wenig zuuuu aufregend werden.
Du fragst dich, wann und wie du das am besten anstellen sollst? Keine Sorge, damit bist du nicht alleine! So ein intimes Thema mit einem (Fast-schon-)Teenie zu besprechen, ist kein Selbstgänger. Dieses Gefühl kennen wohl alle Mädchen-Eltern.
Und genau deshalb haben wir ein paar Tipps und Ideen gesammelt, wie du und deine Tochter sich mit dem Thema trotzdem wohlfühlen können. Deine kleine Große soll spüren, dass sie sich mit allen Fragen an dich wenden kann!
1. Zuallererst: Ab wann sollte ich mit meiner Tochter darüber sprechen?
Auf jeden Fall schon vor ihrer ersten Periode. Nur so kannst du sie in aller Ruhe gut darauf vorbereiten – und sie fällt nicht aus allen Wolken, wenn es soweit ist. Denke dran: Es ist besser, wenn sie von dir informiert wird, als aus dem Internet oder von Freundinnen aus der Schule, die möglicherweise (wahrscheinlich!) auch kein richtiges Wissen über die Periode haben. So lässt es sich verhindern, dass sie mit den wildesten Theorien konfrontiert wird.
2. Wann kann es denn losgehen mit der Regelblutung?
Natürlich kann man nicht genau wissen, wann die erste Periode kommt. Manchmal geht man auf die Toilette und findet Blut im Slip oder entdeckt es nach dem Schlafen auf dem Laken. Überraschung!
Es gibt jedoch einige Anzeichen, die vermuten lassen, dass es bald so weit ist: Krämpfe oder Unwohlsein im Unterleib, Haare im Intimbereich und unter den Achseln, das Wachsen der Brust, Pickel oder eine gesteigerte Emotionalität. (Klingt wie die Pubertät im Komplettpaket, oder? Ist es auch, Mama, ist es auch.)
Für alle, die nackte Zahlen brauchen: Die meisten Mädchen bekommen ihre erste Regelblutung zwischen 10 und 15 Jahren.
3. Und wie starte ich das Thema?
Zum Beispiel, indem du deine eigene Menstruation thematisierst. Nimm deine Tochter mit, wenn du deine Hygieneprodukte kaufst. Oder verstecke diese zu Hause nicht. Vielleicht kommen ja da schon die ersten Fragen auf, denn wir wissen: Kinder sind sehr neugierig.
Du kannst dir auch ein Buch zu Hilfe nehmen, dass ihr gemeinsam anschaut. Das kann eine tolle Hilfe zur Gesprächseröffnung sein, wenn dir diese schwer fällt.
Ein mögliches Buch* wäre:
4. Kann ich mich irgendwie auf das Gespräch vorbereiten?
Ein persönlicher Tipp von uns: Wenn du das Gefühl hast, dass du selbst nicht mehr gaaanz genau weißt, was während des Zyklus im Körper einer Frau passiert, lies dir die Fakten nochmal durch. Das gibt dir Sicherheit und Ruhe, wenn die Fragen auf dich einprasseln. Natürlich ist es aber gar nicht schlimm, wenn du nicht jedes Anliegen deiner Tochter aus dem Effeff beantworten kannst! Du bist für sie da, du gibts ihr Halt – und alles andere könnt ihr zusammen nachlesen.
Wenn du dich nicht sicher genug fühlst, um dieses Thema alleine anzugehen, kannst du auch zu einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin gehen. In der Praxis gibt es immer informative Flyer, und der Arzt oder die Ärztin unterstützt auch gerne mit einem Gespräch. Und keine Sorge, die Ärzte und Ärztinnen haben schon alles gehört – wirklich alles.
Denke dran: Deine Kleine muss erst einmal lernen, mit der Umstellung umzugehen. Um Panik zu vermeiden, ist es toll, sie besonders gut aufzuklären, damit sie selbstbewusster mit ihrer Periode umgehen kann. Schließlich ist das erst der Anfang einer langen Freundschaft mit Tante Rosa! Wichtig ist auch, ihr das Ganze positiv zu „verkaufen“! Ihr Körper ist gesund und tut, was er soll! Die Menstruation ist das normalste der Welt und zeigt, dass sie langsam erwachsen wird. Ein Grund, auf sich und seinen Körper stolz zu sein und gut mit ihm umzugehen! Dieses Mindset wird es ihr deutlich leichter machen, diesen neuen Meilenstein freudig zu begrüßen. (Und jaaaa, klar kann die Periode auch nerven. Und ja, auch das darf man natürlich thematisieren. Im Zweifel merkt deine Tochter das aber auch ganz schnell selbst.)
5. Welche Fragen kommen auf mich zu?
Puh, es gibt so viele Fragen zum Thema, wie es Mädchen gibt. Mindestens. Da müssen wir passen.
Aber die Antworten auf zumindest ein paar der häufigsten Fragen findest du hier:
„Warum habe ich meine Periode noch nicht?“
Wenn alle Mädchen in der Schule schon ihre Periode bekommen haben – deine Tochter aber nicht, kann ihr das Sorgen bereiten. Diese kannst du ihr nehmen: Jeder Körper entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, und es ist völlig normal, dass manche Mädchen ihre Periode etwas später bekommen.
„Warum bekomme ich meine Periode unregelmäßig?“
Gerade am Anfang der Periode ist es normal, dass sich ein Menstruationszyklus noch nicht vollständig stabilisiert hat. In den ersten Jahren (!) nach dem Einsetzen der Menstruation kann der Zyklus unregelmäßig sein, da sich der Körper erst an die hormonellen Veränderungen und den neuen Prozess anpasst.
„Kann ich verbluten?“
Wie stark und wie lange die Regelblutungen sind, ist bei jeder Frau unterschiedlich. Aber: Du kannst deine Kleine beruhigen, sie wird nicht wie in einem Horrorfilm enden! Die erste Periode kann zwar beängstigend sein, aber Verbluten steht nicht auf dem Programm. Der Körper ist ziemlich clever und hat einen Mechanismus, der die Blutung kontrolliert. Während der gesamten Periode verlieren Frauen durchschnittlich nur etwa 60 Milliliter Menstruationsblut- das sind ungefähr eineinhalb Schnapsgläser.
6. Was muss meine Tochter sonst noch wissen?
Jetzt werden natürlich auch langsam (ja nach Alter) Themen wie Verhütung und weitere Veränderungen des Körpers wichtig. Sprich offen mit ihr darüber! Ein Frauenarzt kann dich hierbei auch unterstützen, da es ein sehr intimes Thema ist.
Zudem sollte sie wissen, dass sie mit der Periode theoretisch zu allem in der Lage ist, sei es Sport oder sonstiges. Wichtig ist aber auch, dass sie lernt, auf ihren Körper zu hören.
7. Binden, Tampons, Periodenunterwäsche… Was ist zu Beginn geeignet?
Theoretisch und körperlich geht alles. Frage deine Tochter am besten selbst, was sie als erstes testen möchte. Verständlicherweise ist den meisten Kindern die Idee des Tampons erstmal ein Grauen. Ein weiterer Vorteil von Binden und Periodenslips ist auch, dass deine Tochter eher ein Gefühl für ihre Periode bekommt: Wie viel Blut kommt da überhaupt? Und wie sieht es aus? Ändert es sich im Laufe der Periode?
8. Wie kann ich meine Tochter bei ihrer ersten Periode noch unterstützen?
Eine süße Idee ist es, ein Menstruations-Pflegepaket zusammenzustellen. Schnapp dir einen Korb und fülle ihn mit Hygieneprodukten wie Binden oder Tampons, Hygienebeuteln, aber auch mit Wohlfühlprodukten wie Tee, einer Wärmflasche, kuscheligen Socken und allem, was für ein entspannendes Bad bei starken Regelschmerzen hilfreich sein kann. Dazu gehören auch duftende Bodylotions und Duschgels. Vergiss nicht einen kleinen Schoko-, ähhh,- Gesunder-Snack-Vorrat – für den Fall, dass der Heißhunger zuschlägt!
Ein kleines Notfalltäschchen für die Schule mit ein oder zwei Binden oder Tampons darf auch nicht fehlen! Ein paar tolle Ideen haben Mamas aus unserer Facebook-Community beigesteuert. Schau doch mal vorbei und lass dich inspirieren!
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