Mama ist die Beste! Na gut, außer, Oma und Opa sind da…
Meine Tochter hat tolle Großeltern und eine ganz enge Verbindung zu ihnen. Jeder von ihren Omas und Opas hat eine ganz eigene Persönlichkeit, eine ganz eigene Art, mit ihrer Enkelin umzugehen – und so hat natürlich jeder von ihnen in den Augen meiner Tochter auch seine ganz eigenen Vorzüge. Einer macht immer ganz viel witzigen Quatsch und lässt sie laaange Fernsehen gucken, einer hat immer ganz viele verrückte kleine Mitbringsel für sie und ist der weltbeste Kuschler, einer kann besonders gut kochen und kennt prima Abzählreime, einer ist nicht so streng, was Süßes angeht und kann die spannendsten Geschichten erfinden…
Aber eines haben alle vier gemeinsam: Sie haben eine unendliche Geduld, drücken viel häufiger mal ein Auge zu als wir Eltern und sie lieben ihre Enkelin grenzenlos.
Unsere Kleine sieht ihre Omas und Opas regelmäßig und freut sich immer riesig darauf.
Und jetzt das. Die aktuelle Situation, die einen Besuch bei den Großeltern unmöglich macht. Oder unmöglich machen sollte, wenn man es irgendwie einrichten kann.
Können wir. Zumindest organisatorisch. Emotional ist das eine ganz andere Sache. Und umso länger diese Situation anhält, desto häufiger findet folgendes Gespräch statt:
„Mama, können wir mal wieder Oma und Opa besuchen? Also jetzt?“
„Ach, Maus, du weißt doch, dieses Virus. Für Omas und Opas ist es besonders gefährlich, deswegen können wir uns erstmal nicht sehen.“
„Wie LAAAANGE denn noch?“
„Ich weiß es leider auch nicht. das hängt von ganz vielen verschiedenen Sachen ab und wir müssen einfach geduldig bleiben…“
„Ja, okay. Also, können wir dann MORGEN zu Oma und Opa?“
Ich könnte heulen. Denn was kann ich ihr noch anderes sagen?
Ich weiß es doch nicht, wie lange wir Oma und Opa nicht sehen können. Niemand weiß das.
Wir wissen nicht, wann wir wieder zusammen sein werden und das bricht uns das Herz. Allen voran meiner Tochter.
Wir telefonieren und skypen mit den Omas und Opas, ich schicke ihnen täglich Handybilder von uns und ich bin heilfroh, dass es diese tollen Möglichkeiten gibt. Aber allmählich wäre es eben auch mal wieder schön, Oma und Opa in die Arme schließen zu können.
Das finde ich, denn zumindest zwei von ihnen sind doch meine Mama und mein Papa.
Das findet mein Freund, aus eben demselben Grund.
Und das findet meine Tochter, denn sie vermisst all die Oma-Opa-Liebe in ihrem Leben.
Und dann denke ich, dass ich es vielleicht anders sehen muss.
Meine Tochter hat das große Glück, vier tolle Großeltern vermissen zu KÖNNEN. Vier Omas und Opas, die ihr so viel bedeuten – und sie ihnen. Sie haben eine tolle Beziehung, die ihnen auch diese sonderbare Zeit nicht nehmen kann.
Irgendwann werden wir uns alle wiedersehen, und das wird unvergesslich schön.
Aber bis dahin, zweimal Oma und zweimal Opa, vermissen wir euch sehr – jeden Tag aufs Neue. Passt bloß auf euch auf!
