Trinken ist äußerst wichtig – auch für Babys und Kleinkinder. Oftmals setzen Eltern bei ihren Kids dabei auf Wasser und ungesüßten Tee. Doch eignet sich für den Nachwuchs wirklich jede Teesorte? Vor allem bei Pfefferminztee für dein Baby solltest du aufpassen! Wir erklären warum.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Pfefferminztee kommt besonders gerne bei Verdauungsbeschwerden sowie Erkältungssymptomen zum Einsatz.
- Für Babys ist Pfefferminztee grundsätzlich nur in kleinen Mengen geeignet, da der Kräutermix gesundheitliche Probleme auslösen kann. Du solltest deshalb lieber eine andere Teesorte geben.
- Im schlimmsten Fall kann der Verzehr von größeren Mengen Pfefferminztee bei Babys zu Atemnot führen.
- Ursache dafür ist das enthaltene Menthol, welches die Atemwege deines Nachwuchses verengen kann.
- In den ersten 24 Lebensmonaten gilt: Achtung bei größeren Mengen und hochkonzentrierten Pfefferminz-Ölen.
Du stillst dein Baby noch? Dann findest du hier alle Infos zur Pfefferminztee in der Stillzeit.
2. Wie wirkt Pfefferminztee und wogegen kann er helfen?
Bei der Pfefferminze handelt es sich um eine bekannte Heilpflanze, die auch in der Homöopathie dank ihrer ätherischen Öle gerne verwendet wird. Vor allem Menthol sowie Menthon sind dafür bekannt, Reizdarmbeschwerden und Spannungskopfschmerzen zu lindern. Außerdem sorgen sie für den typischen Pfefferminzgeruch. Der klassische Pfefferminztee wird häufig bei Erkältung eingesetzt. Dem Getränk wird nachgesagt, Schleim aus den Bronchien zu lösen. Pfefferminzöl erleichtert hingegen das Atmen bei einer verstopften Nase, kann bei Husten und gegen Erkältung helfen.
3. Ist Pfefferminztee für mein Baby gefährlich?
Ja! Bekommt dein Baby in den ersten Lebensmonaten größere Mengen Pfefferminztee zum Trinken, kann das schlimme Folgen für die Gesundheit des Würmchens haben. Denn: Pfefferminztee bzw. das enthaltene Menthol kann die Atemwege verengen, was schlimmstenfalls zu Atembeschwerden oder gar Erstickungsanfällen führen kann. Nur in bestimmten Fällen und in Absprache mit dem zuständigen Kinderarzt/Kinderärztin sollte ein Kleinkind Pfefferminztee verabreicht bekommen.
Hinweis: Auch Menthol-Präparate bergen ein hohes gesundheitliches Risiko für Babys und kleinere Kinder. Sollte dein Spatz zum Beispiel unter Husten und Schnupfen leiden, weisen die Atemwege oftmals bereits Entzündungen sowie Verschleimungen auf. Wird nun Menthol eingeatmet, reizt das die Atemwege nur noch mehr.
4. Ab wann darf mein Baby Pfefferminztee trinken?
Obwohl es sich bei ungesüßtem Pfefferminztee um ein kalorienloses Getränk handelt und dies in der Regel durchaus positiv zu bewerten ist, solltest du beachten, dass es sich hierbei nach wie vor um Heilkräuter handelt. Ein gezielter Einsatz ist demnach auch bei deinem Nachwuchs absolut empfehlenswert. Das gilt aber nicht für Babys und Kleinkinder! Experten raten von Pfefferminztee für Babys unter zwei Jahren aufgrund der starken Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt ab. Greife stattdessen lieber zu Teesorten mit Fenchel, Anis und Kümmel. Als reinen Durstlöscher fährst du zudem mit Wasser am besten. Grundsätzlich solltest du Pfefferminztee deinem Baby (wenn überhaupt) erst ab dem zweiten Geburtstag geben.
Hinweis: Solange du dein Baby stillst oder Pre-Nahrung fütterst, ist der tägliche Flüssigkeitsbedarf deines Sprösslings ausreichend gedeckt. Tee kann zwar grundsätzlich auch vor dem Beikoststart gegeben werden – nötig ist es aber nicht.
5. Welche Nebenwirkungen kann Pfefferminztee bei meinem Baby auslösen?
Tatsächlich kann Pfefferminztee auch bei älteren Kindern sowie Erwachsenen nicht nur mit positiven Eigenschaften überzeugen. Häufige Nebenwirkungen sind zum Beispiel Übelkeit und Sodbrennen. Allerdings treten diese vor allem im Zusammenhang mit der Einnahme von Pfefferminze in Form von Medikamenten auf. Ebenso können Mundtrockenheit und Brennen beim Stuhlgang eine Folge sein.
Wichtig: Nicht nur der Genuss von Pfefferminztee kann bei Säuglingen und Kleinkindern Atemnot auslösen, auch das Einreiben der Brust mit Pfefferminzöl (also der direkte Kontakt) solltest du bei deinem Baby unbedingt bleiben lassen. Gelangt der Geruch des enthaltenen Menthols in die Nase der Kleinen, können sich die Atemwege verengen. Ebenso kann es zu allergischen Reaktionen auf der Haut kommen.
6. Mein Baby hat Pfefferminztee getrunken – und jetzt?
Falls dein Schatz aus Versehen doch einmal etwas Pfefferminztee erwischt – keine Panik! Das heißt nicht automatisch, dass es jetzt Atemnot bekommt. Nicht jedes Kind reagiert empfindlich auf das Menthol. So lange dein Baby keine Anzeichen für eine Unverträglichkeit zeigt, musst du dir keine Sorgen machen. Falls dir etwas Ungewöhnliches auffällt, und du dir Sorgen machst, sprich am besten mit deinem Arzt.
7. Pfefferminztee beim Stillen? Lieber nicht!
Solltest du aktuell schwanger sein oder dein Würmchen derzeit stillen, ist Pfefferminztee ebenfalls eher ungeeignet. Zwar ist grundsätzlich (und mit Absprache des Frauenarztes/Frauenärztin) erst einmal nichts gegen kleine Mengen Pfefferminztee in der Schwangerschaft einzuwenden, aber beim Stillen solltest du idealerweise darauf verzichten.
Denn die Pfefferminze kann indirekte Auswirkungen auf dein Baby haben. Zudem hemmt das Heilkraut die Milchbildung. Damit dein Spatz genug zu trinken bekommt, ist Pfefferminztee beim Stillen also nicht die perfekte Wahl. Anders sieht es natürlich aus, wenn du abstillen möchtest.
Hier erfährst du, welche Lebensmittel als besonders milchfördernd gelten ➤ Milchfördernde Lebensmittel: Wie kann ich die Milchbildung anregen?
8. Was für Tee darf mein Baby trinken?
Du solltest deinem Spatz Tee grundsätzlich ungesüßt anbieten und dabei auch nur zu bestimmten Teesorten greifen. In den ersten 24 Lebensmonaten gehört Pfefferminztee leider nicht dazu. Stattdessen eignen sich vor allem diese Teesorten bestens:
- Früchtetee: Perfekt für kleinere Kinder geeignet und aufgrund des meist süßlichen Geschmacks sehr beliebt. Idealerweise greifst du zu Bio-Früchtetee, der ohne Aromen auskommt.
- Kamillentee: Wirkt vor allem auf Magen und Darm sehr beruhigend. Gleichzeitig ist Kamillentee entzündungshemmend.
- Fencheltee: Ist sehr gut bekömmlich und hilft bei Bauchschmerzen sowie Blähungen. Allerdings sollte du auch Fencheltee deinem Baby nicht in größeren Mengen geben. Am besten ist es, wenn du geeignete Teesporten abwechselnd verwendest.
- Rooibostee: Punktet ebenfalls mit einem süßlichen Geschmack und enthält kein Koffein oder Reizstoffe.
Tipp: Eine natürliche und zugleich beruhigende Wirkung auf Babys und Kinder haben unter anderem auch Tees mit Lavendelblüten oder Melissenblättern.
Viele weitere Infos und Wissenswertes zum Thema „Babyernährung“ findest du hier:
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Welchen Tee trinkt dein Baby am liebsten? Wir freuen uns über deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren!
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.
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So ein Unsinn
Moin,
Am Tage nutze ich den Thermobecher für meinen Pfefferminztee für die Arbeit, abends spüle ich ihn mehrmals aus und nutze ihn für warmes Wasser, wenn ich nachts eine Flasche bereiten muss (Sohn, 21 Monate, isst normal, nur Flasche am Abend).
Meine Frau meint, ich darf diesen Becher nicht nutzen, weil Pfefferminztee giftig ist.
Ist das so?
Becher mehrfach ausgespült und nur warmes Wasser drin….
LG Joachim