Freundinnen und Freunde sind (lebens-)wichtig. Sie sind immer da, wenn man ein offenes Ohr braucht, man kann eine Menge Spaß mit ihnen haben und sie kennen einen so gut, dass sie manchmal einfach besser als man selbst wissen, was das Richtige für einen ist. Und das alles auf einer ganz anderen Ebene als der Partner, weil einen bei dem ja noch ganz andere Gefühle und Empfindsamkeiten umtreiben.
Gerade Mamas brauchen Freundinnen. Und zu allem Unglück gehen genau dann häufig Freundschaften kaputt, wenn ein Baby geboren wird.
Nicht jede Freundin versteht es, dass sich der Fokus der Neu-Mama jetzt erst einmal verschiebt, dass diese jetzt erstmal nicht mehr unbegrenzt viel Zeit (und Nerven und Schlaf) hat, dass nicht alles einfach so weitergehen kann wie bisher… Viele Mamas erleben, dass sie sich mit ihren Freundinnen auseinanderleben, bis sich diese schließlich gar nicht mehr melden.
Es geht aber auch genau andersherum: Irgendwann ist man wieder etwas ausgeruhter (🙏) und man stillt vielleicht nicht mehr alle paar Stunden – aber trotzdem hat man als Mama über Jahre nicht mehr so viel freie Zeit wie früher. Und genau deshalb möchte man die wenige freie Zeit auch mit Menschen verbringen, die einem gut tun. Die man WIRKLICH mag.
Keine Zeit mehr für Abende, die man nur noch aus reiner Gewohnheit miteinander abhängt.
Denn es gibt sie so oft, die Freundinnen und Freunde, die einem am Ende kein gutes Gefühl geben. Weil sie immer nur über sich sprechen. Weil sie neidisch sind, oder eben eher abfällig mitleidig. Weil sie immer alles besser wissen und alles schlecht machen, was uns freut. Weil sie uns nicht unterstützen, sondern kleinmachen.
In diesen Situationen fühlt man es oft schon lange, aber man will es manchmal nicht wahrhaben: Es wäre das Beste, diesen einen Menschen aus dem eigenen Leben zu verbannen. Egal, wie lange man sie oder ihn schon kennt. Egal, was man schon alles zusammen erlebt hat. Manchmal haben auch Freundschaften eben ein Mindesthaltbarkeitsdatum.
Eigentlich müsste das Ganze ja gar nicht so dramatisch sein. Es passt nicht mehr, also geht man getrennter Wege. Oder?
Ha, als wenn das so einfach wäre. Das ist es doch nie, wenn Gefühle mit im Spiel sind! Das macht es umso schwerer, die Frage zu beantworten: WAS TUN!!!????
Zuerst einmal muss man in sich reinhorchen, wenn man bei einer Freundschaft kein gutes Bauchgefühl mehr hat: Wäre es besser, künftig getrennte Wege zu gehen? Würde es sich besser anfühlen? Also, besser für MICH? Denn so mies es sein mag, hier gilt es, egoistisch zu denken. Freundschaften sollen einem gut tun – es gibt so viel Mist da draußen, den wir tun MÜSSEN. Ob er uns nun gefällt oder nicht. Deshalb sollte unsere Freizeit und die Personen, mit denen wir sie verbringen, uns erfüllen.
Doch wie macht man denn dann eigentlich richtig „Schluss“, ohne verbrannte Erde zu hinterlassen?
Ganz klar, auch, wenn sich die Freundschaft vielleicht zum Negativen gewandelt hat – sie ist ja mal entstanden, weil man sich sehr mochte. Beendet man diese Beziehung nicht wegen eines wirklich krassen Vorfalls, hat es der andere verdient, respektvoll behandelt zu werden.
Doch wie kann das gehen? Diese Wege fallen mir ein:
Ganz ohne großes Drama
Es muss nicht DEN großen Knall geben, es muss keinen Streit geben, wenn man das nicht möchte oder es einem nicht liegt. Man kann eine Freundschaft auch einfach auslaufen lassen. Damit meine ich jetzt kein „ghosten“, das hat wahrlich niemand verdient. (Okay, fast niemand.) Aber man meldet sich eben von selbst nicht mehr, man schlägt keine Treffen vor, und so wird der Kontakt immer weniger werden. Ich weiß nicht, ob diese Art netter ist als ein großer Knall oder den Schmerz für beide nur länger hinzieht… Aber es ist möglich.
Eine Pause machen
Manchmal hat man sich einfach über. Gerade kommt man nicht auf einen gemeinsamen Nenner und die Interessen gehen zu sehr auseinander. Das merken dann eigentlich beide. Dann kann man sich eine Zeitlang seltener sehen. Oder eben auch mal gar nicht. Mit Absprache sogar. Und trifft man sich dann wieder, hat man sich soviel zu erzählen wie seit Jahren nicht mehr.
Erstmal über die Probleme sprechen
Manchmal steckt man so sehr in einer Lebenskrise fest, dass man nichts anderes mehr sehen kann. Oder es fehlt einem schlicht das Problembewusstsein, was die Belange des anderen angeht. Mag man seine Freundin noch sehr, hat aber einen Punkt, der einfach gar nicht geht, sollte man das ansprechen. Beispielsweise: „Ich habe das Gefühl, du nutzt mich nur noch aus.“ Im besten Fall öffnet das dem Gegenüber die Augen und sie/er ändert ihr/sein Verhalten. Wenn gar kein Interesse des anderen da ist, dass es einem schlecht in der Freundschaft geht, weiß man das dann zumindest. Und kann sich überlegen, welche Konsequenzen das hat.
Akzeptieren und zulassen, dass Freundschaften sich verändern können
„Best Friends Forever!!!“? Hat man dieses Gefühl, ist das was Wundervolles. Allerdings ist es auch völlig okay, mit einer sehr sehr engen Freundin irgendwann nur noch locker befreundet zu sein. Manchmal entwickelt sich das eben so. Und wenn man das akzeptieren kann, hat man keine Freundin verloren – sondern eine unterhaltsame Beziehung gewonnen.
Es ist eben manchmal kompliziert. Ganz egal, wie alt man ist, vor kleinen und großen Freundschaftsdramen ist man nie gefeit. Es ist völlig okay, hier wütend oder traurig zu sein – solange man dann irgendwann handelt, um sich selbst zu schützen.
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