Playdates über Nacht: Dürfen Gastkinder mit in die Wanne hüpfen?

Wenn dein Kind seine ersten Verabredungen zum Spielen hat, dann kommt ihr unweigerlich mit den Gewohnheiten und Ritualen der anderen Familie in Berührung. Solche Playdates können deswegen auch schon mal zu Irritationen führen.

Ein gutes Beispiel ist die Mama, die es ganz normal findet, den Eltern des Besuchs Snacks und Toilettengänge in Rechnung zu stellen. Eine andere Mama bekam Ärger von der Mutter des Gastkindes, weil sie ihm nicht ausschließlich das mitgegebene Lunchpaket zu essen gab. Es gibt also viele unvorhergesehene Fallstricke, wenn man das Kind von anderen zu Besuch hat oder das eigene Kind Gast bei einer anderen Familie ist.

Wie ist die Etikette, wenn es ums Baden bei Übernachtungen geht?

Das Magazin scarymommy.com beschäftigt sich mit der Frage, ob man Gastkinder baden sollte. Sollten Eltern erwarten, dass ihr Kind bei jemand anderem badet, oder nicht? Was ist, wenn die Kinder schwimmen gehen oder draußen spielen und ein bisschen schmutzig werden? Oder wenn sich die Übernachtung auf eine zweite Nacht erstreckt? Wie würdest du es finden, wenn du im Nachhinein feststellst, dass dein Kind bei seinem Besuch gebadet wurde?

Klare Kommunikation zwischen den Eltern

Die klinische Psychologin Dr. Tasha Brown erklärt, dass Eltern die wichtigsten Grundlagen für so eine Situation schon vor einem Übernachtungsbesuch klären sollten: Kinder sollten wissen, dass sie über ihren Körper entscheiden dürfen. Grundsätzliche sollten im Elternhaus offene und schamfreie Gespräche dazu stattfinden.

„Generell würde ich Eltern kleiner Kinder, die an Übernachtungen teilnehmen, raten, ihre Kinder vor der Übernachtung zu baden und ihnen bei Bedarf geeignete Kleidung zum Wechseln mitzugeben“, sagt Brown. „Ich würde Eltern auch raten, nicht damit zu rechnen, dass ihr Kind bei einer Übernachtung ein Bad bekommt. Wenn Eltern eine Übernachtungsparty veranstalten, sollten sie den anderen Eltern deutlich mitteilen, dass sie die anwesenden Kinder nicht baden werden.“

„Legt Regeln für die Übernachtung fest.”

Reena B. Patel, Verhaltensanalytikerin und Psychologin, stimmt dem zu und fügt hinzu: „Seid ehrlich und teilt mit, dass euer Kind nach der Übernachtung lieber zu Hause baden würde. Legt Regeln für die Übernachtung fest – wenn dein Kind sich zu irgendeinem Zeitpunkt unwohl fühlt, sollte es in der Lage sein, sich an dich zu wenden und nach Hause zu kommen, wenn es möchte.“

Laut Brown ist es wichtig, vor einer Übernachtung ein Gespräch mit den anderen Eltern zu führen und auch mit den Kindern darüber zu sprechen. „Wenn Eltern sich nicht wohl fühlen, wenn ihr Kind bei einer Übernachtung badet, sollte dies dem Gastgeber vor der Veranstaltung klar mitgeteilt werden. Eltern sollten mit ihrem Kind auch die Sätze üben, mit denen es dem Gastgeber sagen kann, dass es kein Bad möchte.“

„Mildernde Umstände” für das Baden von Gastkindern

Beide Profis sind sich einig, wenn es um mildernde Umstände geht – z. B. wenn die Kinder schmutzig werden oder sehr verschwitzt sind, Schwimmen oder es sich sogar um eine längere Pyjamaparty handelt. Trotzdem sollte in dem Fall vorher das Gespräch mit den Eltern gesucht werden, heutzutage geht das ja schnell und unkompliziert über Textnachrichten.

In Fällen, in denen das Kind während der Übernachtung extrem schmutzig wird, empfehle ich, die Eltern des Kindes anzurufen und abzusprechen, wie mit der Situation umzugehen ist“, sagt Brown. Nach dem Schwimmen „können die Kinder sich auch draußen mit einem Wasserschlauch abspülen, oder, wenn sie sich beim Duschen nicht wohl fühlen, könnt ihr das Kind auch im Badeanzug kurz abspülen.“

Das Letzte, was sich Eltern wünschen, ist, dass sich ihr Kind in ihrer Obhut unwohl fühlt oder dass ihre eigenen Kinder sich Sorgen um ihre Sicherheit oder Privatsphäre machen müssen. Wie bei so vielen Erziehungsfragen kann ein kurzes Gespräch zwischen den Erwachsenen dazu beitragen, Ängste zu nehmen.

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Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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