„Ich möchte euch die Geschichte erzählen, wie wir zu unserem dritten Wunder kamen. Wir, mein Mann und ich, haben zwei Kinder. Damals, im Frühjahr 2020, waren sie fünf und zwei, ein Junge und ein Mädchen. Wir waren fertig mit der Familienplanung und ich begann 2019 nochmal eine berufsbegleitende Ausbildung zur Altenpflegerin.
Alles lief prima. Klar, es war auch stressig und chaotisch, aber wir haben alles gestemmt: Am Wochenende Teildienste, nebenbei für die Schule und Tests lernen, Haus, Hof und die Kinder. Im Januar bemerkte ich plötzlich, dass meine Tage ausblieben und machte direkt einen Termin beim Arzt.
Der Arzt machte einen Ultraschall, konnte aber nichts Auffälliges feststellen.
Er meinte, dass die Periode stressbedingt schon mal ausbleiben könnte. Da wir immer unter Strom stehen, dachte ich einfach, es wird schon so sein. Dann begann Corona und das Leben wurde noch turbulenter. Mittlerweile war es April und zu Ostern hatte ich endlich einige freie Tage mit meiner Familie. Ich kam zur Ruhe, lag nach einem langen Tag abends auf der Couch.
Plötzlich spürte ich einen Tritt gegen die Blase.
Ich war geschockt, nach zwei Kindern kennt man dieses Gefühl. Meinem Mann sagte ich erstmal nichts, war ich doch selber so schockiert. Dienstag, den 14. April, ging ich wieder zu besagtem Arzt und teilte der Sprechstunde weinend mit, dass ich Kindsbewegungen spürte. Ich durfte gleich zum Arzt und er schallte über den Bauch.
Ein fix und fertiges Baby winkte uns zu. Ich war total überfordert und heulte wie ein Schlosshund. Er vermaß den Oberschenkelknochen grob und schätzte, dass ich schon in SSW 20 war. Ich sollte direkt einen Termin im Krankenhaus zur Feindiagnostik machen.
Dabei stellte die Oberärztin fest, dass ich bereits in SSW 24 war – mit einem kleinen, gesunden Jungen.
Mein Frauenarzt weigerte sich aber leider, seinen errechneten ET zu ändern und schob die Größe des Kindes auf eine Schwangerschaftsdiabetes, die fortlaufend untersucht, aber nicht bestätigt wurde. Wir hatten also genau vier Monate Zeit, um alles zu organisieren, zu klären und uns mit dem Gedanken anzufreunden.
Da wir eigentlich schon mit unserer Familienplanung abgeschlossen hatten, hatten wir leider alles von den Großen verschenkt, verkauft und weggeworfen. Ich dachte immer, es wäre nicht möglich, es nicht zu merken, wenn man schwanger ist und wurde eines Besseren belehrt.
Da ich aus gesundheitlichen Gründen immer einen Kaiserschnitt brauche, entschied ich mich mit der Oberärztin und dem Chefarzt des Krankenhauses, dass wir mein Baby in SSW 36+6 auf die Welt holen.
Und dann war er da: Unsere Osterüberraschung.
Unser kleiner Fritz kam mit 52cm und 4.106 kg zur Welt. Zum Glück habe ich den ET des Arztes hinterfragt, ansonsten wäre ich noch vier Wochen länger schwanger gewesen und das hätten mein Baby und ich wahrscheinlich nicht überlebt.
Für das Verhalten des Arztes habe ich keine Worte. Natürlich können auch Ärzte Fehler machen, aber ich finde es völlig daneben, dass diese dann nicht eingestanden werden. Zum Glück gibt es auch Ärzte, die den Müttern vertrauen und ihren Wünschen Bedeutung beimessen.
Wenn ich über unsere Geschichte nachdenke, bin ich manchmal selbst erstaunt, wie sich Dinge fügen, die man nie vorhergesehen hätte. Nun sind wir zu fünft und damit sehr glücklich.”
Liebe Jenny, vielen Dank für deine Geschichte. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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