Die Nachricht hatte im Sommer 2021 ganz Gelsenkirchen schockiert: Ein Junge war beim Mittagsschlaf in der Kita erstickt, weil er sich in einem Etagenbett unglücklich eingeklemmt hatte.
Wie u.a. der WDR berichtet, lag der Zweijährige unten im Bett und hatte dann höchstwahrscheinlich die nicht festgeschraubte Bodenplatte des darüberliegenden Bettes hochgedrückt. Als die Spanplatte wieder herunterrutschte, war er mit dem Kopf eingeklemmt worden und erstickt.
Jetzt, anderthalb Jahre später, stehen zwei Erzieherinnen der Einrichtung vor Gericht.
Das Amtsgericht Gelsenkirchen habe die Anklage wegen fahrlässiger Tötung zur Hauptverhandlung angenommen, sagte ein Gerichtssprecher am Montag. Den zur Tatzeit 24 und 36 Jahre alten Frauen werde vorgeworfen, ihre Aufsichtspflicht missachtet zu haben.
Den Frauen wird vorgeworfen, dass sie gewusst hätten, dass der Junge das erste Mal einen Mittagsschlaf in der Kita halten sollte und mit den Bettchen nicht vertraut gewesen wäre.
Sie hätten trotzdem keine Sitzwache gehalten oder wenigstens ein Babyphone aufgestellt. Die Tür zum Schlafraum sei geschlossen gewesen.
Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge zeigte sich nach dem Tod des Jungen bestürzt, der WDR zitiert, sie sei „zutiefst erschüttert über diesen tragischen Vorfall.“ Der Schmerz der Eltern sei kaum zu ermessen.