Puh, Rückenschmerzen in der Schwangerschaft können ganz schön lästig sein. Das stetig zunehmende Gewicht des Kindes wirkt sich zunehmend auf die Muskulatur einer Schwangeren aus. Dies führt dazu, dass sich der Körperschwerpunkt nach vorn in die Bauchregion verlagert. Da es immer schwerer fällt, mit geradem Rücken zu laufen, verfallen viele Schwangere in eine Hohlkreuz-Haltung. Wie unangenehm! Doch keine Sorge: Wir haben Tipps für dich auf Lager und erklären dir, was du gegen anhaltende Rückenschmerzen tun kannst.
Warum leiden Frauen während der Schwangerschaft unter Rückenschmerzen?
Es gibt mehrere Ursachen, warum schwangere Frauen mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben. Eine liegt natürlich in dem anwachsenden Gewicht des Babys begründet. Je größer es wird, desto stärker drückt es auf den sogenannten Ischiasnerv. Durch den belasteten Nerv kann eine Schwangere sogar unter einer vorübergehenden Taubheit leiden.
Auch die Schwangerschaftshormone tragen zu möglichen Rückenschmerzen bei. Sie erweitern das Becken und erweichen die Knorpel, Sehnen und Bänder. Körperliche Bewegung kann die Schmerzen verschlimmern, weshalb sich viele Schwangere im letzten Drittel schonen. Selten treten Rückenschmerzen im ersten Schwangerschaftsdrittel auf. Dann ist jedoch Vorsicht geboten, da die im frühen Stadium auftretenden Schmerzen meist auf Komplikationen hindeuten – und wie immer gilt der Tipp: lieber einmal zu viel einen Arzt aufsuchen, als zu wenig.
Tipps bei Rückenschmerzen in der Schwangerschaft: auf natürliche Weise abmildern
Zugegeben, ein schmerzender Rücken kann für Schwangere sehr anstrengend sein. Doch mithilfe einiger Ratschläge gelingt es, den Rücken zu entlasten und die Schmerzen abzumildern:
1. Rücken wärmen
Manchmal ist es hilfreich, dem verspannten Rücken etwas Wärme zu gönnen. Hierfür kannst du einfach eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf deinen Rücken legen. Auch ein wohltuendes heißes Bad kann dir helfen, weniger Schmerzen zu haben. Gegen Ende der Schwangerschaft bietet sich ein wehenförderndes heißes Vollbad jedoch nicht mehr an.
2. Yoga und Gymnastik
Nicht grundlos schießen Yogakurse für Schwangere seit vielen Jahren wie Pilze aus dem Boden. Denn diese sportlichen Aktivitäten stärken deine beanspruchten Muskeln genau an den richtigen Stellen. Auch werden deine Gelenke dort entlastet, wo sie im Alltag stark beansprucht werden. Bei akuten Schmerzen kannst du zudem Übungen anwenden, die sofort helfen. Etwa den Katzenbuckel, der im Vierfüßlerstand ausgeübt wird.
Die Beinöffnung im Vierfüßlerstand hilft hingegen, verspannte Muskeln im Bereich des Ischiasnervs zu lockern. Begebe dich hierfür in den Vierfüßlerstand und platziere beide Hände unter den Schultern. Die Knie positionierst du senkrecht unter dem Becken. Ziehe nun den Bauch etwas nach innen, um deinen Rücken zu stabilisieren. Anschließend hebst du das linke oder rechte Bein so weit wie möglich nach außen. Wiederhole diesen Vorgang mindestens acht Mal und wechsle danach die Seiten.
3. Nutze alternative Heilmethoden
Du kannst unterstützend bei Rückenschmerzen auf bewährte, alternative Heilmethoden zurückgreifen. Dazu gehören beispielsweise Globuli, die als natürliche Schmerzmittel akute Beschwerden eindämmen. Bei ernstzunehmenden Verspannungen kannst du die „Heiße 7“ der bekannten Schüssler-Salze verwenden. Hierbei löst du das Magnesium Phosphoricum in einem Glas warmen Wasser auf und nimmst es schluckweise zu dir. Um etwaige Nebenwirkungen musst du dich hierbei nicht sorgen. Beide Medikamente werden für Mutter und Kind völlig unbedenklich eingestuft.
4. Becken bewusst aufrichten
Es mag verführerisch sein, sich mit einem Babybauch das Leben einfach zu machen, und im Hohlkreuz zu gehen. Da der Bauch extrem nach vorn geschoben wird, entsteht im unteren Teil des Rückens ein starkes Zuggefühl. Achte daher im Alltag immer wieder bewusst darauf, deinen Rücken aufzurichten.
5. Auf einem Stillkissen schlafen
Sicherlich kennst du es schon, doch erwähnen wir es trotzdem nochmal: das Stillkissen! Es ist ideal dafür, deinen Körper bereits während der Schwangerschaft zu entlasten. Insbesondere beim Schlafen hilft dir das Stillkissen in eine angenehme Position.
6. Stützgürtel benutzen
Falls deine Rückenschmerzen mit der Zeit nicht abebben und keine schwerwiegende Komplikation vorliegt, kann dir ein Stützgürtel helfen. Um den Bauch gelegt, entlastet er deinen beanspruchten Rücken- und Beckenbodenbereich. Auch hilft dir der Gurt dabei, in eine gesündere Körperhaltung zurückzufinden. Ein toller Nebeneffekt ergibt sich auch darin, dass der Gurt deinen Bauch etwas anhebt. Somit verringert er den ansonsten auf deine Blase ausgeübten Druck. Um dein heranwachsendes Baby brauchst du dich nicht zu sorgen: Da sich jeder Gürtel individuell verstellen lässt, wird dein Liebling nicht eingequetscht. Falls du stärkere Schmerzen hast, solltest du dich nach einem Stützgurt inklusive Tasche umschauen. In dieser Tasche kannst du beispielsweise eine wärmende Kompresse verstauen.
7. Massage
Eine sanfte Massage des Partners verwöhnt den schmerzgeplagten Rücken. Falls du dich im letzten Drittel deiner Schwangerschaft befindest, dann nutze bestenfalls ein Stillkissen, um den Bauch abzufedern. Falls du die Bauchlage inzwischen als unangenehm empfindest, kannst du dich auch einfach auf einen Stuhl setzen. Dein Partner kann dich beispielsweise ohne Druck sanft mit hautfreundlichem Pflegeöl massieren.
Wie kann man Rückenschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen?
Du kannst einiges tun, damit die lästigen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft gar nicht erst oder nur selten auftreten:
- Bewege dich regelmäßig, damit deine Muskeln stark bleiben. Wir empfehlen dir das Schwimmen, da dieser Sport auch mit Babybauch angenehm auszuüben ist.
- Falls du dich zu den Wassermuffeln zählst, hilft dir auch ein täglicher Spaziergang von mindestens 15 Minuten.
- Achte im Alltag verstärkt darauf, von morgens bis abends rückenschonende Haltungen einzunehmen. Für Schwangere hat es sich beispielsweise bewährt, seitlich anstatt ruckartig aus der liegenden Position aufzustehen.
- Vermeide es so gut es geht, schwere Gegenstände hochzuheben. Falls sich dies nicht vermeiden lässt, so gehe vorher mit geradem Rücken in die Knie.
Wann ist es besser, mit Rückenschmerzen zum Arzt zu gehen?
Ganz wichtig: In den meisten Fällen sind die Rückenschmerzen zwar unangenehm, aber gesundheitlich harmlos. Falls du jedoch sehr starke, andauernde Rückenschmerzen hast, solltest du vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Eventuell verordnet dir deine Frauenärztin eine rückenstärkende Physiotherapie. Daneben können weitere Therapieoptionen wie Osteopathie starke Schmerzen lindern. Außerdem wichtig zu wissen: Besprich dich immer mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, bevor du Schmerzmittel einnimmst.
Fazit: Rückenschmerzen sind kein Grund zur Panik
Nur Geduld! Oftmals braucht dein Rücken lediglich Zeit, um sich zu erholen. Gänzlich vermeiden kannst du die Schmerzen zwar nicht, aber du bist nicht allein! Schätzungsweise jeder zweiten Schwangeren bereitet ihr Rücken gelegentlich Probleme. Mit diesen einfachen Tipps gelingt es dir aber in den meisten Fällen, deine Schmerzen schonend zu verringern. Wir wünschen dir und deinem Rücken nur das Beste und hoffen, dass du die genannten Tipps umsetzen kannst!