Während Salbeitee in der Schwangerschaft in größeren Mengen lieber nicht getrunken werden sollte, ist die Teesorte vor allem als Hausmittel bei Kindern mit Erkältungssymptomen sehr beliebt. Doch wie sieht es eigentlich mit Säuglingen aus? Ist Salbeitee fürs Baby grundsätzlich gesund oder sollte man doch eher zu einem anderen Tee greifen? Wir klären dich gerne auf und verraten, worauf hier unbedingt zu achten ist.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Salbei gilt als natürliche Heilpflanze mit medizinischer Wirkung und sollte daher nur gezielt bei akuten Beschwerden (auch in Form von Tee) getrunken werden.
- Als Dauergetränk ist Salbeitee weder für Säuglinge noch für Erwachsene geeignet.
- Ob bei Erkältung, Husten oder Halsschmerzen – Salbeitee besitzt eine wohltuende Wirkung.
- Für Babys ist Salbeitee frühestens mit der ersten Beikost ab dem 5. Monat zu empfehlen und dann auch nur in geringer Menge.
- Experten empfehlen für Kinder nicht mehr als einige Schlucke Salbeitee und das auch nicht täglich.
Dein Baby sollte Salbeitee also nur ab und zu und in Maßen trinken. Aber wie ist es mit dir? Hier findest du alle Infos zu Salbeitee in der Schwangerschaft und Salbeitee in der Stillzeit.
2. Ab wann darf mein Baby Salbeitee trinken?
Generell kannst du deinem Baby ab dem fünften Monat (frühestens!) Salbeitee anbieten. Da es sich bei echtem Salbei um eine Heilpflanze handelt, solltest du deinem Nachwuchs den Kräutertee mit medizinischer Wirkung wirklich nur dann (also gezielt) geben, wenn bestimmte Beschwerden vorhanden sind. Für einfach so zwischendurch ist Salbeitee als Dauergetränk eher nicht geeignet. Bei Erkältung, Husten und Halsschmerzen können eine Tasse oder ein Fläschchen Salbeitee aber wahre Wunder wirken.
Abgesehen davon lautet die offizielle Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Babys in den ersten 6 Monaten ausschließlich mit Muttermilch oder Pre-Nahrung zu füttern. Das heißt, zusätzliche Getränke wie Tee sind in diesem Alter noch nicht notwendig.
3. Schadet Salbeitee meinem Baby?
Grundsätzlich ist Salbeitee sehr gesund und auch für Babys nicht schädlich. Allerdings ist Salbei eine so genannte natürliche Heilpflanze. Das heißt, die Stoffe bzw. ätherischen Öle, die darin enthalten sind, haben eine bestimmte Wirkung auf den Körper. Die ist an sich erst einmal positiv, denn Salbeitee:
- wirkt antibakteriell
- ist entzündungshemmend
- löst Krämpfe
- lindert Schmerzen
- stärkt den Magen
- besitzt schleimlösende Wirkung
Allerdings kann Salbeitee auch überdosiert werden. Und das passiert vor allem bei Babys und Kleinkindern leider sehr schnell. Deshalb solltest du deinem Baby den Tee nur anbieten, wenn es wirklich akute Beschwerden hat, und auch dann nur eine kleine Menge. Eine Überdosierung kann unter anderem Schwindel, Erbrechen, Kopfschmerzen und Krämpfe auslösen.
4. Wie viel Salbeitee darf ich meinem Baby geben?
Grundsätzlich ist Salbeitee zwar für Säuglinge geeignet, aber du solltest darauf achten, dass du ihn nicht in zu großen Mengen gibst. Experten raten dazu, Babys nicht mehr als mehrmals am Tag einige Schlucke Salbeitee zu geben – und das auch nicht täglich.
Hinweis: Generell solltest du deinem Baby bislang unbekannte Lebensmittel sowie Getränke anfangs immer nur in kleiner Dosis zum Probieren geben, um eventuelle Reaktionen zu minimieren.
5. Wie wirkt Salbeitee bei Babys?
Aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe ist Salbei als Tee besonders beliebt – bei Erwachsenen und Kindern.
Denn: Die enthaltenen ätherischen Öle Cineol und Camphen wirken antibakteriell und desinfizierend. Bei zahlreichen Beschwerden ist Salbeitee daher eine ziemlich gute Wahl. Das gilt vor allem bei Atemwegserkrankungen, grippalen Infekten und Erkältungen. Aber auch bei Halsschmerzen, Mandelentzündung oder Bauchschmerzen kann die Teesorte bei Babys sehr wohltuend sein. Gleiches gilt für fiese Blähungen.
Husten, Schnupfen, Halsschmerzen: Hilft Salbeitee dem Baby bei einer Erkältung?
Babys und Kinder sollten Salbeitee nur in kleinen Mengen trinken. Nichtsdestotrotz ist die Heilpflanze als Hausmittel gerade bei Erkältungen sowie Halsschmerzen sehr beliebt. Denn die enthaltene Gerbsäure wirkt zusammenziehend, wodurch die Schleimhäute beruhigt werden. Außerdem eignet sich Salbeitee auch zum Inhalieren.
Während für ältere Kinder bei Husten und Schnupfen noch gerne ein Teelöffel Honig in den Kräutertee gerührt wird, ist dieser Schritt für Säuglinge nicht zu empfehlen.
Auch beim Zahnen kann Salbeitee deinem Baby helfen
Wusstest du, dass zusammengerollte Salbeiblätter früher als Zahnbürste verwendet wurden? Durch die antibakterielle Wirkung ist Salbei desinfizierend. Weitere Gerbstoffe sorgten dafür, dass Zahnbelag sowie Verunreinigungen gelöst wurden. Heute kann ungesüßter Salbeitee auch prima beim Zahnen deines Babys eingesetzt werden. Dieser beruhigt und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend. Du kannst den Tee mit einem Wattestäbchen auf das Zahnfleisch auftragen oder deinem Würmchen zu trinken geben.
Salbeitee gegen Bindehautentzündung
Salbei kommt nicht nur bei Erkältung und Zahnungsschmerzen zum Einsatz, sondern kann deinem Baby auch helfen, wenn es eine Bindehautentzündung hat. Dafür kochst du zunächst einen Tee und lässt ihn gut abkühlen. Dann ein weiches Tuch in den Tee tauchen und es vorsichtig für ein paar Minuten auf das geschlossene Auge deines Babys legen. Das Ganze etwa drei bis fünf Mal am Tag wiederholen.
Aber Achtung: Trotz dieser Maßnahme solltest du mit deinem Baby auf jeden Fall zum Kinderarzt gehen, wenn es eine Bindehautentzündung hat!
6. Rezept: Salbeitee fürs Baby selber machen
In den ersten sechs Monaten braucht dein Baby keine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr. Wenn du dein Würmchen stillst oder Pre-Nahrung fütterst, ist das vollkommen ausreichend. Wasser und Tee spielen zu diesem Zeitpunkt noch keine große Rolle! Anschließend kannst du deinem Baby aber gerne eine geeignete Teesorte anbieten – ab und zu auch Salbeitee.
Tipp: Mach den Tee doch einfach selber! Mit dem Rezept von gutekueche.at geht das super einfach und schnell.
Das brauchst du für den Salbeitee:
- etwa zehn Blätter Salbei
- einen halben Liter Wasser
Zubereitung:
- Erst einmal die Salbeiblätter waschen, trocken tupfen und zerkleinern.
- Anschließend den Salbei in eine Teekanne geben und mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen.
- Den Tee nicht länger als fünf Minuten ziehen lassen.
- Zum Schluss den Salbeitee noch einmal durch ein Sieb gießen. Fertig!
7. Salbeitee fürs Baby: Worauf muss ich achten?
- Da Salbeitee sowohl krampflösend als auch entzündungshemmend wirkt, profitieren natürlich auch Babys sowie Kleinkinder von dem Trinken der Kräutermischung.
- Beachte aber, dass das ätherische Öl „Thujon“ für diese Wirkung verantwortlich ist und dies in sehr hohen Dosen wie ein Nervengift wirkt. Die Folge: Kopfschmerzen und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.
- Solltest du deinem Baby Salbeitee anbieten wollen, dann am besten nur in geringen Mengen, ungesüßt und mit kurzer Ziehzeit.
- Noch besser verträglich ist für dein Baby allerdings Kamillentee oder Fencheltee – und das quasi schon von Tag 1 an.
Hinweis: Wenn du dein Baby noch stillst, solltest du besser auf Salbeitee verzichten. Denn dieser kann tatsächlich die Milchproduktion hemmen. Möchtest du allerdings abstillen, ist Tee gar keine so schlechte Idee. Mehr Infos dazu hier ➤ Abstillen mit Tee: So funktioniert es
Pfefferminztee, Kamillentee oder doch lieber ein Früchtetee? Nicht jede Teesorte ist für Babys und Kleinkinder geeignet. Wichtige Infos dazu bekommst du hier:
- Tee für Babys: Welcher ist geeignet?
- Früchtetee fürs Baby: Ab wann darf ich ihn geben?
- Warum Pfefferminztee für dein Baby gefährlich werden kann
- Fencheltee für dein Baby? Das solltest du wissen!
- Kamillentee fürs Baby: Ab wann darf ich ihn geben?
Du bist aktuell schwanger? Dann findest du hier alle Infos zu Salbeitee in der Schwangerschaft.
Bekommt dein Baby schon Salbeitee? Falls ja, freuen wir uns natürlich über deine Tipps und Erfahrungen
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.
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