Die besten Schulranzen für Erstklässler: Tipps für den Kauf

Das Abenteuer Grundschule steht vor der Tür, wie aufregend! Spätestens mit dem Schulranzenkauf wird der nächste Meilenstein im Leben der Kleinen so richtig greifbar. Während die Kinder nur auf das Aussehen und coole Extras wie Klett- oder Magnetpatches schielen, schauen Eltern eher auf Qualität, Sicherheit und vor allem den Preis. Doch bei den unzähligen Anbietern und Modellen kann man leicht den Überblick verlieren.

Wir sagen euch, worauf ihr achten solltet, sodass Eltern und Schulkind bestenfalls die gesamte Grundschulzeit über mit einem Schulranzen für Erstklässler glücklich sind!

Rucksack ist nicht gleich Schulranzen – Das solltet ihr allgemein beachten

Wer bisher dachte, jeder gewöhnliche Rucksack darf sich grundsätzlich „Schulranzen“ schimpfen, der irrt. Denn tatsächlich gibt es in Deutschland strenge Regeln, was als geeigneter Schulranzen für Erstklässler gilt. Nur Rucksäcke, die die Vorgaben der Industrienorm DIN 58124 erfüllen, dürfen sich offiziell „Schulranzen“ nennen. Eltern sollten also auf dieses Siegel achten, denn damit können sie sicher sein, dass wichtige Sicherheits- und Qualitätsgarantien eingehalten werden.

Die wichtigsten Kriterien der Schulranzennorm DIN 58124:

  • der Schulranzen muss aus bruch-, form- und reißfesten Materialien hergestellt sein, um im turbulenten Alltag eines Grundschülers bestehen zu können. Stürze, Schleifen und Gepolter: Ob er standhält, wird gründlich getestet.
  • Gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr: Ein Schulranzen muss auf seiner sichtbaren Fläche zu mindestens 20 Prozent aus fluoreszierenden Materialien bestehen. Das sind leuchtende Stoffe und Farben (z.B. Orange, Gelb, Pink und Gelbgrün), die auch in der Dämmerung oder bei schlechtem Wetter leuchten, wenn Licht auf sie fällt.
  • Weitere mindestens 10 Prozent der Vorder- und Seitenfläche des Rucksacks müssen zusätzlich aus Reflektoren (sogenannte „Katzenaugen“) bedeckt sein, die Licht im Dunkeln zurückwerfen.
  • Der Schulranzen sowie alle Verstell- und Verschlussteile müssen abgerundete Ecken und Kanten haben, damit sich kleine Hände nicht daran verletzen können. Außerdem müssen alle Teile fest sitzen und sie dürfen sich nicht von alleine lösen.
  • Das Eigengewicht des Schulranzens, also wenn er komplett leer ist, sollte 1,3 Kilogramm nicht übersteigen. (Beachtet aber auch: ein niedriges Gewicht ist nicht alles. Im schlechtesten Fall kann das nämlich bei nicht geprüften Rucksäcken auch bedeuten, dass einfach nur weniger Material verwendet wurde und dadurch die Stabilität und Qualität leidet.)
  • Der Rucksack sollte gefüllt sicher stehen und auch geöffnet nicht umfallen.

Die Norm ist wichtig zur Orientierung, aber nicht verpflichtend!

Die Vorgaben der Schulranzennorm sind nicht gesetzlich verpflichtend und am Ende ist es den Eltern überlassen, ob sie einen  Schulranzen auswählen, der den genauen Vorgaben entspricht. Verfügt ein Rucksack von sich aus beispielsweise über weniger Reflektoren oder fluoreszierende Flächen als vorgeschrieben, dann lässt sich das auch einfach nachrüsten. Wenn jedoch die Materialbeschaffenheit oder Stabilität des Produkts von vornherein nicht überzeugt, lässt sich das nur schwer nachbessern.

Worauf ihr noch achten könnt:

  • Bedenkt, dass der Super-Glitzer-Einhorn-Rucksack im 3. Schuljahr vielleicht nicht mehr so heiß geliebt wird wie bei der Einschulung. Es empfiehlt sich also ein „zeitloseres“ Modell zu wählen, mit dem ihr bestenfalls gut durch die gesamte Grundschulzeit kommt. Einige Ranzenhersteller bieten mit Klett- und Magnetpatches mittlerweile auch gute Möglichkeiten, einen Ranzen individuell und flexibel zu personalisieren. So kann im Zweifelsfall der Look kostengünstig angepasst werden, anstatt direkt einen neuen Rucksack kaufen zu müssen.
  • Weil neue Schulranzensets ordentlich ins Geld gehen: Fragt oder schaut gezielt nach Modellen, aus den Vorjahren. Diese sind häufig nicht nur ordentlich preisreduziert, sondern so minimiert ihr unter Umständen auch das „Risiko“, dass viele Kinder in der Klasse denselben Rucksack haben (Verwechslungsgefahr!).
  • Mit (seitlichen) äußeren Taschen für Trinkflasche und Brotdose sind Hefte und Bücher im Inneren auch gut geschützt, wenn mal etwas auslaufen sollte.
  • Ist der Ranzen aus wasserdichten oder mindestens wasserabweisenden Materialien gefertigt, braucht ihr keinen weiteren Regenschutz, der im Zweifelsfall schnell verloren oder vergessen wird.
  • Einige Schulranzenmodelle verfügen auch über mitwachsende Tragesysteme. Mit ihnen lässt sich der Ranzen ganz individuell auf den Körperbau, aber vor allem auch auf das Wachstum des Kindes über die Grundschuljahre einstellen. Besonders bei Kindern, die nicht 1:1 der durchschnittlichen Wachstumskurve entsprechen, kann das durchaus sinnvoll sein.
  • Um das Gewicht des Schulranzens besser verteilen zu können, sind auch Brust- und/oder Beckengurte zu empfehlen. Der Brustgurt verhindert das Verrutschen der Schultergurte und ein Beckengurt verteilt das Gewicht besser in Richtung Hüfte, um kleine Rücken zu entlasten.
  • Kein absolutes Must, aber für Extra-Tragekomfort sorgen belüftete Rückenteile, sodass die Luft zwischen Rucksack und Rücken zirkulieren kann. Vor allem im Sommer kann das übermäßiges Schwitzen am Rücken verhindern.
  • Bitte keine Namen sichtbar auf Schulranzen, Turnbeutel & Co: Auch wenn der Gedanke der hübschen Individualisierung im Vordergrund steht, sollte man bedenken, dass dadurch auch Fremde das Kind vertraulich ansprechen können.

Schulranzen für Erstklässler: Trolley oder Rucksack?

Auf den ersten Blick erscheinen Trolleys, also Schulranzen, die auf Rollen gezogen werden, als eine sinnvolle Alternative, da das Gewicht nicht auf den Schultern der Kleinen lastet. Dennoch raten Experten von Trolleys eher ab, da sie dennoch auf Treppen oder beim Einsteigen in den Bus getragen werden müssen. Letztendlich ist die ungleichmäßige Belastung durchs Ziehen und Anheben dann ungünstiger, als ein evtl. etwas schwererer Rucksack auf dem Rücken, dessen Gewicht dank Hüftgurte gleichmäßig verteilt wird. So oder so sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Kinder nicht zu schwer und nicht zu lange tragen.

Weitere Güte-Siegel, die Qualität & Sicherheit garantieren:

Grundsätzlich gilt ein Schulranzen als umso sicherer, je mehr Prüfsiegel er vorweist. Neben der DIN-Norm geben auch diese Siegel weitere Auskünfte über die Hochwertigkeit des Produkts:

  • Das TÜV- bzw. GS-Siegel („Geprüfte Sicherheit“): Verfügt der Schulranzen über diese Auszeichnung, kann man sicher sein, dass er die Qualitäts- und Sicherheitsstandards des deutschen Produktsicherheitsgesetzes erfüllt. Das bedeutet, dass er vor allem in Hinblick auf Sicherheit und Belastbarkeit auf Herz und Nieren geprüft wurde.
  • Ökotest: Regelmäßig testet auch das Verbraucher-Magazin die gängigsten Schulranzen-Modelle und vergibt Noten. Im Mittelpunkt des Tests steht die Unbedenklichkeit der verwendeten Materialien in Hinblick auf Schadstoffe und Umweltkriterien. Aber auch die Einhaltung der Schulranzen-Norm wird hier berücksichtigt.
  • Stiftung Warentest: Am bekanntesten ist vermutlich die Noten-Auszeichnung der Stiftung Warentest. Der Testfokus der unabhängigen Verbraucherorganisation liegt insbesondere auf der Funktionalität des einzelnen Ranzenmodells. Das heißt, dass neben der Überprüfung der DIN-Norm auch der Tragekomfort sowie die verwendeten Materialien einem strengen Test unterzogen werden.

Schulranzen für Erstklässler: Das sagt die Stiftung Warentest

Erste Anlaufstelle ist für viele immer die Stiftung Warentest, wenn es um ausführliche Tests und Bewertungen geht. In Hinblick auf Schulranzenmodelle muss man aber sagen, dass die unabhängige Verbraucherorganisation leider schon lange nichts mehr zu Schulranzen gesagt hat. Der letzte Test stammt aus dem Jahr 2019. Damals wurden insgesamt 22 Modelle unter anderem auf ihre Verarbeitung, Material, Warnwirkung und Schadstoffe getestet.

Für acht Modelle, die auch im täglichen Gebrauch überzeugten, wurde außerdem eine gute oder sogar sehr gute optische Warnwirkung bestätigt. Die gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr war bei dem Test ein besonders wichtiger Punkt. Ganze zwölf Modelle bekamen demnach sogar nur ein „mangelhaft“, weil sie zu dunkel waren und die Ansprüche der angemessenen Warnwirkung nicht erfüllten.

Auch wenn die Testergebnisse nicht super aktuell sind und mehrere Modelle nicht mehr auf dem Markt sind, kann man sich dennoch an den am besten bewerteten Schulranzen von damals orientieren. Tatsächlich gibt es den damaligen Testsieger „Ergobag Cubo Neo Edition Illumibär“ aktuell nicht zu kaufen.

Sehr ähnlich ist ihm aber das Modell Ergobaby Cubo das es in vielen verschiedenen Design-Varianten gibt:

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Dieser Ergobag Schulranzen war ebenfalls unter den Testsiegern von 2019 und wurde auch von Ökotest besonders gut bewertet:

ERGOBAG StrahleBär Kinder-Rucksack, Neon Pink
Mit diesem Rucksack ist dein Kind weithin sichtbar. Leergewicht von 1,1 kg. Mit ergonomisch geformten Schultergurten, Hüft- und Brustgurt sowie atmungsaktiver Rückenpolsterung. Und natürlich dürfen hier die spaßigen Klettpatches nicht fehlen.

Auch wenn es den damaligen Platz 4 (Step by Step 2 in1 Pegasus Dream) aktuell nicht zu kaufen gibt, ist ein Nachfolger-Modell eine tolle Alternative:

Angebot
Step by Step Schulranzen-Set 2in1 Plus, 6-teilig
Auch dieses Modell gibt es in unzähligen Designvarianten. Mit einem Volumen von 19 L ist dieser Ranzen höhenverstellbar und mit Hüftgurt ausgestattet. Mit den Magnetpatches lässt sich dieser Ranzen individuell gestalten. Nimmt man die Verstärkung heraus, wird der Ranzen ganz einfach zu einem 'normalen' Rucksack.

Außerdem bei Eltern beliebt ist die Step by Step Space-Reihe auf Amazon:

Angebot
Step by Step Schulranzen-Set Space 'Fairy Freya' 5-teilig
Der Ranzen mit besonders großem Volumen (20l) ist höhenverstellbar und mit Hüftgurt ausgestattet. So wächst er mit deinem Kind von etwas 1m bis zu 1,5m über die Jahre mit. Mit 1,25 kg ist er dafür etwas schwerer. Auch hier kann mit Magneten individuell gestaltet werden.

Anprobe: So sollte der Schulranzen idealerweise sitzen

Bevor ihr euch zum Kauf eines Modells entschließt, solltet ihr den Schulranzen auf jeden Fall einmal gründlich mit eurem Kind Probe tragen. Am besten ist es natürlich, wenn ihr euch in einem Geschäft von einem geschulten Verkäufer beraten lasst.  Egal ob mit Hilfe oder alleine, auf diese Punkte solltet ihr dabei ganz besonders achten:

  • Testet den Rucksack unbedingt mit Gewicht bzw. mit ein paar „Probebüchern“, denn später wird er ja auch gut gefüllt sein.
  • Der Schulranzen sollte eng am Rücken anliegen und mittig sitzen. Auch mit einem beladenen Rucksack sollte das Kind seine normale Körperhaltung beibehalten und sich z.B. nicht krümmen.
  • Beide Armgurte sollten mindestens 3 cm breit, gut gepolstert und gleich lang eingestellt sein sowie nicht von den Schultern rutschen. Sind die Gurte zu kurz eingestellt, kann es sein, dass das Kind zu einem Hohlkreuz neigt. Sind sie hingegen zu lang eingestellt, kann die untere Wirbelsäule des Kindes langfristig unter der falschen Belastung leiden.
  • Optimale Höhe: Die obere Kante des Schulranzens sollte waagerecht auf Schulterhöhe des Kindes abschließen. So kann es auch im Straßenverkehr ohne Probleme über die Schulter nach hinten schauen. Die untere Kante des Schulranzens sollte kurz über dem Popo aufhören.
  • Der Schulranzen sollte idealerweise nicht breiter sein als die Schultern des Kindes. Bei besonders schmalen Kindern sollte er immerhin nicht mehr als jeweils 5cm an den Seiten herausragen.
  • Dein Kind sollte den gefüllten Schulranzen problemlos selber alleine auf- und absetzen können.
  • Kinderfreundliche Verschlüsse: Dein Kind sollte alle Taschen und Verschlüsse auch mit seinen kleinen Fingern einfach öffnen und schließen können.
  • Probiert den Schulranzen unbedingt auch mit unterschiedlicher Kleidung an. Denn er sollte sowohl im Winter mit einem dicken Pulli und Jacke als auch im Sommer mit einem dünnen Shirt gut passen.
  • Die Tragegurte sollten auch vom Kind leicht verstellt werden können, damit sie weder drücken, scheuern oder einschneiden.

Schulranzengewicht: Diese Faustregel solltet ihr beachten

Allgemein wird empfohlen, dass der befüllte Schulranzen für Erstklässler nicht mehr wiegen sollte als 10-15 Prozent des Eigengewicht des Kindes. Bei einem Erstklässler mit einem Gewicht von 18 bis 23 Kilo wären das dann zwischen maximal 2,7 kg und ca. 3,5 kg.

Aber: Diese grobe Faustregel lässt außer Acht, wie groß oder muskulös euer Kind entwickelt ist und wie seine Grundfitness ist. Ihr kennt euer Kind dahingehend am besten, das heißt, der Rucksack kann unter Umständen auch mal etwas leichter oder auch etwas schwerer sein. Wichtig ist, dass das Kind seine Körperhaltung beim Tragen nicht übermäßig verändert und die obigen Tipps zum richtigen Sitz des Rucksacks zutreffen. Außerdem solltet ihr den Ranzen immer gleichmäßig links und rechts befüllen und schwerere Bücher nah am Rücken einsortieren. Leichtere Sachen können auch in die äußeren Fächer gepackt werden.

Wir wünsche euch viel Erfolg bei der Suche nach eurem perfekten Begleiter. Und wenn es dann endlich so weit ist, haben wir hier noch 7 Tipps, wie ihr eurem Kind den Schulstart erleichtern könnt!

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Jana Krest

Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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