„Hallöchen liebe echte Mamas, ich beginne meine Geschichte mit dem Anfang meines eigenen Lebens. Denn ich kam bereits im 7. Monat zur Welt, weil meine sogenannte ‚Mutter‘ während der Schwangerschaft rauchte.
Ich hatte also absolut keinen guten Start ins Leben.
Meine Mutter hatte nie Lust und Zeit sich mit mir zu beschäftigen und das ist auch heute noch so. Mit nur sechs Monaten kam ich dann zu meiner Oma, da meine Mutter mich nicht mehr wollte. Sie wurde erneut schwanger mit meinem Bruder und hatte keine Lust, sich um zwei kleine Kinder zu kümmern.
Man sollte denken, dass es dann bergauf ging, oder? Falsch gedacht! Schon in meinen ersten Lebensjahren fing meine Oma an, immer mehr zu trinken. Dreimal musste ich mit acht Jahren den Notarzt rufen, weil meine Oma nach Stürzen nicht mehr aufstand oder extrem blutete.
Meine Hilferufe wurden vom Jugendamt einfach ignoriert.
Das muss man sich mal vorstellen: Da steht ein neunjähriges Mädchen vor der Tür des Jugendamtes und wird ignoriert und einfach wieder nach Hause geschickt.
Mit 14 Jahren verliebte ich mich dann in einen Jungen. Doch nach sechs Monaten Beziehung wurde ich schwanger und er fing an, mich und meine Oma zu tyrannisieren. Er wurde handgreiflich und schlug mich und meine damals 50 kg schwere Oma zu Boden. Deswegen verlor ich beinahe mein Baby.
Ich rief erneut beim Jugendamt an und dieses Mal wurde gehandelt.
Ich zog in eine Mutter-Kind-WG und brachte dort mein Kind zur Welt. Als ich mein Baby in den Armen hielt, spürte ich zum ersten Mal im Leben Zuneigung und Anerkennung. Ich liebte dieses kleine Wesen so, wie ich es noch nie zuvor getan hatte. In diesem Moment begriff ich, was meine Mutter vermutlich nie für mich oder meine bis dahin geborenen Geschwister gefühlt hat.
In der Mutter-Kind-WG habe ich 2 1/2 Jahre gelebt, bis ich meinen Schulabschluss in der Tasche und einen Lehrvertrag unterschrieben hatte. Ich habe dann direkt die Stadt gewechselt und bin 100 Kilometer weit von meiner Heimatstadt weggezogen. Dort habe ich dann meine Ausbildung begonnen, um meiner Tochter eine gute Grundlage bieten zu können.
Als ich etwa im 2. Lehrjahr war, lernte ich meinen heutigen Mann kennen.
Zuerst konnten wir uns absolut nicht ausstehen und haben uns regelrecht gehasst. Wir waren einfach zu verschieden. Entsprechend war ich genervt, als mein Vorarbeiter mich anwies, mit ausgerechnet ihm zusammenzuarbeiten. Aber dann unterhielten wir uns recht gut und trafen uns ab und zu privat. Irgendwann verliebten wir uns dann ineinander und nach drei Jahren Beziehung fragte er mich, ob ich seine Frau werden will.
Natürlich habe ich ‚ja‘ gesagt. Letztes Jahr im März krönten wir unsere Liebe mit unserer gemeinsamen Tochter. Meine erste Tochter ist inzwischen schon zehn Jahre alt, ihr geht es prima. Sie genießt (genauso wie ich) jeden gemeinsamen Tag als Familie. Wir haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander und sie weiß, dass sie immer auf mich zählen kann. Und genauso soll es sein.
Ich denke heute nicht mehr allzu oft an meine Vergangenheit und an meine Familie.
Denn ich hab mir ein eigenes Leben aufgebaut. Im Moment mache ich meinen Führerschein und bin ein rundherum zufriedener Mensch. Ich habe einen Schulabschluss, eine Ausbildung, einen tollen Job, einen liebevollen Ehemann und zwei wundervolle Töchter.
Ich hoffe, meine Geschichte zeigt anderen Mamas, die eine schwere Kindheit hatten, dass es trotzdem immer besser werden kann. Um es mit einem Zitat aus Grey’s Anatomy zu sagen: ‚Das Karussell hält niemals.‘ Es dreht sich weiter und so geht auch das Leben nach so einer Kindheit weiter.
Vielen Dank, dass ich das mit euch teilen durfte!“
Vielen Dank, liebe Mama (Name ist der Redaktion bekannt), dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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