Schwangerschaftsdepression: Das kann dir helfen!

Eine Schwangerschaft – ein Grund zur Freude! Doch statt der Glücksgefühle hast du traurige Gedanken und versinkst in Grübeleien? Du bist kraftlos und müde trotz ausreichend Schlaf und Appetit hattest du schon lange nicht mehr? Dann könntest du an einer Schwangerschaftsdepression leiden.

Und damit bist du nicht alleine. Ca. 10 Prozent der Frauen berichten davon, während ihrer Schwangerschaft an einer Depression gelitten zu haben. Es ist also keine Seltenheit. Das heißt jedoch nicht, dass du dich damit abfinden musst. Was du alles tun kannst, erfährst du hier:

Schwangerschaftsdepression oder Stimmungsschwankung?

Stimmungsschwankungen sind während der Schwangerschaft nicht selten. Schwangere durchleben eine Reihe von Gefühlen: Freude, Angst, Hoffnung, Glück, Unsicherheit, Euphorie. Jedoch ist Depression mehr als nur eine Laune und kann ernsthafte Folgen für dich und dein Baby haben.

An folgenden Symptomen erkennst du, ob du an einer Schwangerschaftsdepression leiden könntest:

  • Müdigkeit und Kraftlosigkeit trotz ausreichend Schlaf
  • Konzentrations- und Gedächtnisschwächen
  • Leichte Reizbarkeit
  • Appetitveränderung
  • Lustlosigkeit und fehlende Energie
  • Negative Gedanken kreisen in deinem Kopf
  • Du bist häufig den Tränen nahe und erlebst Ängste
  • Die Symptome halten mehrere Tage an und werden intensiver

Was sind die Ursachen einer Schwangerschaftsdepression?

Vielleicht hast du es auch schon gehört: „Das sind bloß die Hormone!” Das stimmt nur zum Teil. Die Hormonveränderungen während der Schwangerschaft können in der Tat zu wechselnden Launen führen. Doch zu einer Depression kommt es hauptsächlich durch zusätzliche äußere Faktoren.

Eine Schwangerschaft geht mit vielen Veränderungen einher und kann das Leben ganz schön auf den Kopf stellen. Vielleicht sorgst du dich um die künftige finanzielle Situation oder hast Probleme in der Partnerschaft oder Familie. Auch Sorge um das ungeborene Kind oder Unsicherheit um die Zukunft können die Depression bewirken.

Frauen, die Schwierigkeiten hatten, schwanger zu werden oder in der Vergangenheit Fehlgeburten erlitten haben, sind stärker gefährdet. Zudem kommt, dass Frauen, die bereits zuvor an einer Depression gelitten haben, häufiger eine Schwangerschaftsdepression entwickeln. Auch erleidet diese Personengruppe nach der Geburt häufiger eine Wochenbettdepression.

Depressionen können zudem medizinische Ursachen haben. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann Depressionen verursachen, ebenso wie Mangelerscheinungen im Körper, psychische Vorerkrankungen oder genetische Hintergründe.

Wann tritt eine Schwangerschaftsdepression ein und wie lange dauert sie?

Viele Frauen berichten von depressiven Stimmungen zu Beginn der Schwangerschaft, wenn Unsicherheit und Zweifel in ihren Köpfen kreisen. Werde ich eine gute Mutter sein? Treffe ich die richtigen Entscheidungen? Was passiert, wenn…? Doch eine Depression kann zu jedem Zeitpunkt eintreten. Einige Frauen berichten von Depressionen nach der Geburt und Jahre nach der Schwangerschaft. Sie ist also an keinen bestimmten Zeitpunkt gebunden – vielmehr hängt sie von den Umständen ab.

Schwangerschaftsdepressionen können Tage oder Wochen andauern. In manchen Fällen verschwinden sie wieder von alleine, in anderen können sie sich über die gesamte Schwangerschaft und darüber hinaus ziehen. Das passiert vor allem, wenn sie unbehandelt bleiben.

Welche Folgen kann eine Schwangerschaftsdepression für das Baby haben?

Die Auswirkungen der Depression können sehr unterschiedlich sein. Es hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Depression eintritt, wie stark sie ist, wie lange sie andauert und ob sie behandelt wird. Es ist jedoch belegt, dass Kinder von Müttern mit Depression häufiger psychische Erkrankungen entwickeln. Depressionen bei Schwangeren sollten also unbedingt behandelt werden. Wenn es der Mama gut geht, geht es auch dem Baby gut!

Was kann ich tun, um mir zu helfen?

Wenn du das Gefühl hast, dass es dir psychisch einfach nicht gut geht, gibt es vieles, was du tun kannst, um dir zu helfen. Bereits kleine Dinge können deine Stimmung aufhellen sowie stabilisieren und einer Depression vorbeugen.

Dazu gehören:

Ausgewogene Ernährung

Eine gesunde Ernährung versorgt dich mit Energie und allen wichtigen Nährstoffen. Stelle sicher, dass du regelmäßig etwas zu dir nimmst. Auch, wenn du keinen Hunger hast. Während der Schwangerschaft ist es ratsam, regelmäßig kleine Mahlzeiten zu dir zu nehmen. Achte außerdem darauf, ausreichend zu trinken.

Frische Luft und Sonnenlicht

Besonders im Winter bekommen wir oft nicht genug frische Luft und Sonnenlicht. Beide sind jedoch enorm wichtig für unseren Körper und Geist und wirken sich auf unsere Laune aus. Daher: Nimm dir die Zeit und gehe Spazieren – am besten mehrmals am Tag.
Oft hilft es auch schon, deinen Wohnraum regelmäßig zu lüften. Im Winter kann außerdem eine Sonnenlichtlampe helfen, einen Vitamin D-Mangel vorzubeugen. Dieser ist häufig die Ursache für Depressionen in der grauen Jahreszeit.

Ausreichender Schlaf

Frauen, die an einer Schwangerschaftsdepression leiden, schlafen häufig entweder zu viel oder zu wenig – und fühlen sich müde und kraftlos. Sowohl zu wenig als zu viel Schlaf kann sich negativ auf deine Laune auswirken. Ideal sind ca. 7 bis 9 Stunden am Tag. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus und eine gute Schlafhygiene können helfen, deinen Schlaf zu verbessern.

Sport und Bewegung

Wer Sport treibt, fühlt sich besser. Auch wenn du keine Energie für ein ganzes Training hast, wird schon ein kurzes Workout dir helfen, deine Laune zu heben. Yoga-Kurse für Schwangere sind eine gute Möglichkeit, Körper und Seele gesund zu erhalten, dich aus dem Haus zu bringen und andere schwangere Frauen zu treffen.

Beschäftigung lenkt ab

Wenn die Grübeleien einfach keine Ruhe geben, hilft es, sich abzulenken. Werde produktiv! Gehe deinen Hobbys nach oder probiere doch mal etwas Neues aus. Am besten eignen sich Aktivitäten, bei denen du das Ergebnis in den Händen halten kannst: Basteln, Malen, Töpfern, Häkeln, Stricken. Das Endprodukt muss nicht perfekt sein. Der Lernprozess und das Gefühl, etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, machen glücklich.

Immer mit der Ruhe

Viele werdende Mütter bringen sich unter Druck, vor der Geburt ihres Kindes sehr viel erledigen zu müssen. Nein, es muss nicht alles perfekt sein und ja, du wirst eine tolle Mutter sein! Lass es ruhig angehen und mache dir keinen Stress. Du hast Zeit! Viele Dinge können auch nach der Geburt erledigt werden.

Isoliere dich nicht!

Viele Menschen mit Depressionen meiden den Kontakt mit anderen. Auch wenn du sehr introvertiert bist – Kontakt mit anderen Menschen ist wichtig und gesund! Nimm dir vor, dich regelmäßig mit Freunden oder Familie zu treffen. Auch solltest du deinen liebsten Menschen gegenüber ehrlich sein und deine Gefühle ansprechen, damit sie dir zur Seite stehen können. Konflikte und Missverständnisse können so vermieden werden.

Professionelle Hilfe – an wen kann ich mich wenden?

Leider kommt es noch sehr häufig vor, dass Menschen zögern, bei psychischen Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sich einzugestehen, dass man an einer Depression leidet, ist nicht einfach. Sicherlich kannst du vieles auch allein bewältigen, jedoch sollte niemand sich schämen, um Unterstützung zu bitten.

Wenn die Symptome länger als zwei Wochen anhalten, dich im Alltag einschränken oder du Suizidgedanken hast, solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen. Eine Depression ist eine Krankheit, die behandelt werden kann. Am besten sprichst du also mit deiner Hebamme, deiner Ärztin oder direkt mit einem Therapeuten.

Dein Arzt oder Therapeut wird schließlich eine passende Behandlungsmethode vorschlagen. Medikamente wie Antidepressiva werden in der Schwangerschaft nur in schweren Fällen verschrieben, da sie das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen könnten. Homöopathische Mittel, Meditation, Akupunktur oder Bachblüten hingegen kommen oft erfolgreich zum Einsatz.

Übrigens: Du kannst dich anonym an die Deutsche Depressionshilfe wenden. Dort stehen dir immer Menschen zur Verfügung, mit denen du telefonieren, chatten oder in dich in Foren unterhalten kannst.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Was ist eigentlich ein Regenbogenbaby? - Echte Mamas
4 Jahre zuvor

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