„Ich lese immer gerne die Geschichte von anderen Müttern und möchte deswegen auch mal meine eigene erzählen. Also, ich lebe in Österreich und bin 21 Jahre alt. Mein Sohn ist ein Jahr alt. Vor einigen Monaten hat uns sein Vater verlassen, nun bin ich alleinerziehende Mutter.
Und so fing alles an…
Mein Exfreund und ich waren das perfekte Paar, wir haben uns nie gestritten und uns sehr geliebt. Wir sind zwar beide sind in Österreich geboren, aber unsere Eltern kommen aus Jugoslawien. Deswegen spürten wir gleich eine tiefe Verbundenheit. Wir planten unser ganzes Leben miteinander und wollten beide Kinder haben. Nur ein paar Monate später wurde ich schwanger. Mein Freund vermutete es sogar als erster, weil ich plötzlich abends um 21 Uhr Lust auf ein Fleischlaibchen hatte.
Danach haben wir einen Schwangerschaftstest gekauft und gemacht. Wir haben zusammen gespannt auf das Ergebnis gewartet und als wir die zwei pinken Streifen gesehen haben, waren wir überglücklich. Ich bin vor Freude in die Luft gesprungen und habe ihn umarmt und er konnte es zwei, drei Minuten lang gar nicht glauben. Dann hat er mich auch umarmt, aber auch gleich angefangen sich Sorgen zu machen, ob er für uns sorgen kann und er ein guter Vater sein wird.
Wir beschlossen die ersten drei Monate abzuwarten und keinem von unseren kleinen Baby zu erzählen. Nach den drei Monaten erzählten wir es dann unseren Familien und damit fing das Glück an zu verschwinden… Meine und seine Eltern freuten sich zwar sehr, aber was ich damals nicht ahnte, war, dass seine Eltern planten, unser Familienleben komplett zu bestimmen.
Zunächst wollten seine Eltern nicht, dass wir zu zweit in eine Mietwohnung ziehen.
Wir sollten stattdessen bei ihnen im Haus wohnen. Das Haus hat allerdings nur drei Zimmer und der Vater von meinem Freund ist Kettenraucher und Alkoholiker, also muss ich nicht erwähnen, wie es in dem Haus nach Rauch gestunken hat. Wir sind dann gegen ihren Willen in eine eigenen Wohnung gezogen, nach langen Diskussionen. Wir holten uns gemeinsam sogar einen Hund. Kurz vor der Geburt gab es gleich das nächste Problem: Seine Mutter war dagegen, dass ich in Elternzeit gehe. Ich sollte gleich wieder arbeiten gehen nach der Geburt. Statt meiner wollte sie das Kind großziehen.
Natürlich habe ich mich dagegen gewehrt und zwei Jahre Elternzeit genommen, damit ich mich selbst um mein süßes Baby kümmern kann. Danach war es auch ein, zwei Monate ruhig, bis sie angefangen haben, mir zu verbieten, mit meinem Sohn deutsch zu sprechen. Deutsch würde er ja eh im Kindergarten lernen, ich sollte mit ihm jugoslawisch reden. Ich kann selbst nur ein paar Wörter jugoslawisch sprechen. Auf mich wirkte das alles andere als sinnvoll.
Mein Partner war mir bei all diesen Konflikten keine Hilfe, er stimmte seinen Eltern meistens zu und so stritten wir sehr viel in dieser Zeit.
Trotzdem widersetzte ich mich auch diesem Befehl meiner Schwiegereltern. Danach wurde es allerdings immer schlimmer. Wenn wir meine Schwiegereltern besuchten, ignorierten sie mich, grüßten nicht einmal. Ich habe deswegen das Gespräch mit meinem Exfreund gesucht, damit er mit seinen Eltern redet und sie aufhören, mich so zu behandeln. Er meinte, dass er mit ihnen sprechen würde, weil es nicht Ordnung ist, wie sie sich verhalten.
Aber als er vom Gespräch mit seinen Eltern zurückkam, kam es ganz anders als ich gehofft hatte. Er fing einen Streit mit mir an, weil er unseren gemeinsamen Hund weggeben wollte. Ich war geschockt, davon war vorher nie die Rede gewesen. Als ich ihn nach dem Grund fragte, konnte er mir keinen richtigen nennen. Er meinte nur, dass es ihm plötzlich zu viel wäre, mit dem Hund spazieren zu gehen und dass das Hundefutter zu teuer wäre.
Mir kam das vor wie eine Ausrede und ich bat ihm, mir die Wahrheit zu sagen.
Dann kam raus, dass seine Eltern ihm gesagt hatten, dass sie nicht wollen, dass wir mit Hund und Baby in einem Haushalt leben würden. Sie drohten ihm sogar, ihn als Sohn zu verstoßen, sollten wir den Hund nicht abgeben. Als ich diesen Schwachsinn hörte, packte ich meine Sachen, schnappte mir meinen Sohn, nahm den Hund und fuhr zu meinen Eltern.
Ein ganzes Wochenende verging, dann meldete er sich wieder. Er meinte, er könnte nicht ohne uns leben. Auch wenn seine Eltern ihm gesagt hätten, dass er mit mir Schluss machen solle, könnte er das nicht übers Herz bringen. Er bat mich inständig, mit unserem Sohn wieder nach Hause zu kommen, so etwas würde nie wieder vorkommen. Außerdem versprach er mir, sich von seinen Eltern fernzuhalten, bis sie sich dafür entschuldigen, was sie getan haben. Natürlich habe ich ihm daraufhin verziehen, ich habe ihn geliebt.
Doch ungefähr nach einem Monat fing alles wieder von vorne an.
Wir waren glücklich und sprachen darüber, uns eine eigene Wohnung zu kaufen. Wir haben die perfekte Wohnung gefunden und es fehlte nur die Unterschrift für den Kredit, als seine Familie wieder in Erscheinung trat und alles in die Brüche ging. Seine Mutter und seine Schwester sind bei uns aufgetaucht und haben geschrien, dass sich der Vater meines Freundes umbringt, wenn dieser uns nicht verlässt.
Darauf nahm mein Ex zwei Taschen, packte seine Sachen und wollte gehen. Ich konnte es einfach nicht glauben und fragte ihn, ob er mich und unseren Sohn wirklich im Stich lassen will. Seine Antwort war nur: ‚Ich könnte es nicht ertragen, zu wissen, dass mein Vater sich wegen mir umgebracht hat.‘ Seinen Sohn wolle er aber einmal die Woche besuchen kommen. Dann ging er.
Drei Wochen hatten wir völlige Funkstille, dann fragte er per WhatsApp, wie es mir und dem Kleinen gehe.
Besuchen kam er seinen Sohn nicht. Wenig später hörte ich dann von unseren gemeinsamen Freunden, dass er einen Termin bei einen Anwalt ausgemacht hat, um mir meinen Sohn wegzunehmen. Seine Mutter solle unser Kind dann großziehen.
Daraufhin habe ich natürlich furchtbare Angst bekommen und auch einen Termin bei einen Anwalt gemacht. Der konnte mich allerdings beruhigen und hat mir versichert, dass meine Chancen gut stehen würden. Ich werde jetzt alles geben, damit mein Ex und seine psychisch kranken Eltern meinen Sohn nicht in ihre Finger bekommen.
Aber ich verstehe einfach nicht, wie es soweit kommen konnte.
Nicht mal Unterhalt für unser Kind habe ich von ihm gefordert. Nach diesen ganzen Streitigkeiten wollte ich nur mein Leben mit meinem wunderbaren Sohn weiterleben, aber sogar das gönnen sie mir offenbar nicht. Aber egal wie lange es dauert, ich werde kämpfen für mein Baby.
Wir Mamas müssen für unsere Kinder kämpfen, denn deren Lächeln ist es Wert. Und falls eine von euch auch so unterdrückt wird, wie ich es einmal war: Steh auf und kämpfe! Lass dein Leben nicht von anderen bestimmen. Und das Wichtigste: Lass es nicht zu, dass man dir dein Kind wegnimmt.“
Vielen Dank, liebe Mama (Name ist der Redaktion bekannt), dass du uns deine Geschichte erzählt hast. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, berührend, spannend oder mutmachend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected].