Grundsätzlich ist scharfes Essen für stillende Mamas unproblematisch. Doch gilt das auch für Senf während der Stillzeit? Ob das beliebte Gewürz tatsächlich den Geschmack der Muttermilch verändert oder bei deinem Baby nach dem Stillen nicht doch für fiese Blähungen sorgt, verraten wir dir jetzt.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Senf darfst du auch während der Stillzeit in normalen Mengen essen.
- Grundsätzlich sind alle Senfsorten für Stillende unproblematisch – auch Honigsenf und Senfsoße.
- Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass der scharfe Geschmack von Senf in die Muttermilch übergeht.
- Achte deshalb auf mögliche Reaktionen deines Babys, wenn du vor dem Stillen Senf gegessen hast.
- Als Heilmittel kann Senf unter anderem bei Sodbrennen helfen oder Magen-Darm-Beschwerden lindern.
2. Ist Senf in der Stillzeit erlaubt?
Ja. Während der Stillzeit darfst du Senf essen. Auch in der Schwangerschaft gilt das Gewürz übrigens als unbedenklich. Wir empfehlen jedoch darauf zu achten, dass du Senf nur in der normalen Verzehrmenge zu dir nimmst und es nicht übertreibst.
Obwohl es für Stillende kaum (bis keine) Einschränkungen in Sachen Lebensmitteln gibt, sind hohe Konzentrationen bestimmter Gewürze & Co. grundsätzlich nicht empfehlenswert.
Wie sieht es mit süßem Senf beim Stillen aus?
Angereichert mit Zucker oder Apfelmus schmeckt Senf nicht mehr scharf, sondern ziemlich süß und würzig. Gerade in Bayern ist diese Senfsorte zu Weißwurst total gefragt. Ob scharf, mild oder süß: Jede Senfsorte ist in der Stillzeit erlaubt.
Darf ich Salat mit Honig-Senf-Dressing in der Stillzeit essen?
Auch Dressing mit Honigsenf, der ebenfalls einen süßlichen Geschmack hat, ist während der Stillzeit unbedenklich. Gleiches gilt für Honig in der Stillzeit. Dieser ist für stillende Mütter sogar gesund und eventuelle Sporen von Clostridium botulinum werden über die Muttermilch nicht an dein Baby weitergegeben, sondern vom Körper abgebaut.
Ist Honig-Senf-Soße ebenfalls erlaubt, wenn ich stille?
Als ebenso unproblematisch ist Senfsoße während der Stillzeit. Tipp: Ein leckeres Rezept mit Senfsoße für die ganze Familie haben wir dir ganz unten zusammengestellt.
3. Senf und Stillen: Welche Wirkung hat das Gewürz?
Senf überzeugt nicht nur mit einem intensiven Aroma, sondern wird nach wie vor sogar als Heilmittel verwendet. So kannst du dir die positive Wirkung von Senf sowohl innerlich als auch äußerlich zunutze machen.
Zum Beispiel kann Senf die Verdauung fördern, Magen-Darm-Beschwerden lindern oder gegen Sodbrennen helfen. Ebenso gilt das scharfe Gewürz als beliebtes Heilmittel bei Gelenk- und Ohrenschmerzen oder auch bei Atemwegserkrankungen wie Bronchitis.
Die in Senf enthaltenen Pflanzenstoffe haben außerdem eine entzündungshemmende Wirkung, sodass das Gewürz auch bei Harnwegsinfektionen helfen kann.
Hinweis: Eine Studie der Universität Freiburg fand heraus, dass vor allem scharfer Senf aufgrund der hohen Senföl-Konzentration zusätzlich eine krebsvorbeugende Wirkung haben und vor krebsauslösenden Stoffen schützen kann, die durch die Nahrung aufgenommen wurden.
4. Gibt es Nebenwirkungen von Senf in der Stillzeit?
Generell soll sich scharfes Essen in der Stillzeit ja nicht negativ auf die Muttermilch auswirken. Gänzlich ausgeschlossen ist es jedoch nicht, dass sich der Geschmack der Muttermilch durch das intensive Aroma von Senf nicht doch ein wenig verändern kann. Solange du das Gewürz allerdings in Maßen konsumierst, musst du dir keine Sorgen machen.
So oder so raten wir dir, darauf zu achten, ob dein Baby möglicherweise mit Blähungen, Bauchschmerzen oder einem wunden Po reagiert. Ist das der Fall, dann verzichte vorerst auf Senf und probiere es einige Zeit später noch einmal.
5. Fazit: Senf in der Stillzeit essen – ja oder nein?
Senf in der Stillzeit stellt weder für die Mama noch für das Baby eine Gefahr dar und kann gerne gegessen werden. Um trotzdem mögliche „Nebenwirkungen“ auszuschließen, ist Senf beim Stillen lieber nur in der üblichen Verzehrmenge zu empfehlen. Aber auf Honigsenf, Senfsoße etc. musst du keinesfalls verzichten.
6. Rezept: Eier in Senfsoße für die Stillzeit
Das Rezept von familienkost.de lässt sich nicht nur in knapp 20 Minuten zubereiten, sondern ist auch ideal für die Stillzeit geeignet und schmeckt obendrein der ganzen Familie. Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!
Diese Zutaten brauchst du für sechs Portionen:
- 60 g Butter
- 60 g Mehl
- 500 ml Milch
- 1 l Wasser
- 1 EL Gemüsebrühpulver
- 2 EL Senf
- 2 TL Essig
- 1 EL Zucker
- 8 Eier
- etwas Salz
So bereitest du die Senfeier zu:
- In einem ausreichend großen Topf die Butter schmelzen lassen und anschließend das Mehl unterrühren.
- Jetzt so viel Wasser und Milch hinzugeben, bis die gewünschte Konsistenz entsteht.
- Im nächsten Schritt Senf, Essig, Zucker und Gemüsebrühe hinzugeben.
- Alles gut aufkochen lassen und mit Salz abschmecken.
- Die Eier in einem zweiten Topf mit ausreichend Wasser möglichst fest kochen.
- Zum Schluss die Eier schälen und in die Senfsoße geben – etwas ziehen lassen. Fertig!
Tipp: Der Klassiker schmeckt am besten zu Kartoffeln.
Welche Gewürze sind in der Stillzeit verboten?
Gute Nachrichten für alle Stillenden, die es gerne etwas würziger mögen: Während der Stillzeit gibt es keine Lebensmittel, die in üblicher Menge verboten sind. Auch diese Gewürze sind in Maßen völlig okay:
Was darf ich in der Stillzeit essen? Praktische Liste zum Download ➤ Speiseplan für die Stillzeit
Natürlich haben wir noch viele weitere Tipps, Infos und Rezepte zu den Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung für dich.
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
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