Schon während der Schwangerschaft waren sich die Eltern Ronny und Ann aus Schweden sicher: Unser Wunder soll den Namen Putin tragen. Und nein, es ist kein Zufall, dass das der Nachname des russischen Präsidenten ist. Doch das Standesamt schritt ein, „Putin” sei als Vorname ungeeignet. Inzwischen ist der kleine Junge fast drei Jahre alt und hat offiziell immer noch keinen Namen.
Aufgeben ist für Ann und Ronny keine Option
Insgesamt haben die Eltern es schon achtmal versucht, achtmal wurden ihre Anträge abgelehnt, wie die schwedische Zeitung Expressen schreibt. Auch wir haben bereits im Jahr 2021 über die starköpfigen Eltern berichtet. Damals noch mit der Hoffnung, dass es sich um eine kurzzeitige Geschmacksverirrung handelt und sie sich bald für einen neuen Vornamen entscheiden.
Inzwischen führt Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, doch Ronny und Ann sind bei ihrer Vorliebe für seinen Namen geblieben. In Kürze wird der Namensstreit sogar vor Gericht verhandelt.
„Wir haben es versucht, wir haben Alexander, Daniel getestet, aber nein”, sagt Ronny.
Angeblich passe nichts so gut zu seinem Sohn wie der Name Putin. Der Kleine würde diesen Namen ebenfalls mögen. Kein Wunder, denn das Kind geht höchstwahrscheinlich davon aus, dass dies sein Vorname ist. Denn auch, wenn von offizieller Seite die Bestätigung fehlt, die Familie nennt ihren Sohn trotzdem so. In der Vorschule ruft das Lehrpersonal ihn jedoch lediglich „Du”, weil es den Namen Putin als beleidigend empfindet. „Das geht nicht”, ist Papa Ronny entrüstet, „Komm schon, es ist ein Name.”
Aber wieso wollen die Eltern unbedingt, dass ihr Kind diesen Namen trägt?
„Wenn Sie den Jungen treffen, werden sie es verstehen. Er will entscheiden, alles muss zu seinen Bedingungen ablaufen, er ist Putin.” Die Eltern beteuern, dass sie das Beste für ihr Kind wollen – und das ist in ihren Augen der Vorname eines Präsidenten, der vor über einen Jahr die Ukraine angriff und seitdem Krieg gegen das Land führt. Okay.
Ann und Ronny haben ihre ganz eigene Erklärung. In ihren Augen sei Putin ein „netter Kerl”, schließlich sei er ein Multitasker, würde Fahrrad fahren und sei gut zu seinen Hunden… na dann. Außerdem stehe es seinem Sohn frei, den Namen später zu ändern, fügt Ronny hinzu.
Nur ein einziger Kompromiss kommt für die Eltern in Frage:
Als Notlösung denken sie aktuell darüber nach, es mit der Schreibweise „Puttin” zu versuchen. Dass der russische Präsident Wladimir Putin in die Ukraine einmarschierte, ist für sie kein ausreichender Grund, einen anderen Namen für ihren Sohn zu wählen. Auch wenn Ronny sagt: „Krieg ist in keinem Kontext in Ordnung, die Menschen sollten in Frieden leben.” Und natürlich sei es für Putin an der Zeit, sich etwas zu beruhigen.
Nach dem schwedischen Personennamengesetz darf der Name seinen Träger nicht beleidigen oder ihm Unbehagen bereiten. Es bleibt abzuwarten, ob die Eltern ihren Lieblingsnamen dennoch vor Gericht durchsetzen können.
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