So schnell können ein „ganz normaler“ Papa und sein kleiner Sohn in echte Bredouille geraten…
Sascha S. aus Hamburg wandte sich mit einem verzweifelten Hilferuf an die MOPO Hamburg. Der 37-jährige und sein zweijähriger Sohn sind auf Wohnungssuche – und das gestaltet sich als wirklich schwer. Denn die Behörden helfen ihm kaum, so der Vater. Bisher wurde ihm nur ein Bett in einer öffentlichen Wohnunterkunft angeboten. Das ist für ihn mit seinem Kind aber keine Option. Er hat große Angst, dass sie auf der Straße zu landen.
Vor zwei Jahren heiratete Sascha eine Frau, die bereits zwei Kinder aus anderen Beziehungen hatte. Schnell werden die beiden Eltern des kleinen Joel-Julien, doch die Ehe scheitert leider.
Schon bald stellt sich heraus, dass die Mutter mit ihren drei Kindern überfordert ist. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht für Joel-Julien wird dem Vater zugesprochen. Sascha nimmt seinen Sohn zu sich, gibt seinen Job als Kellner auf, weil er Joel-Julien nach all der Aufregung nachts nicht alleine lassen bzw. bei einem Babysitter lassen will.
Dann beginnt das Wohnung-Drama: Saschas Mitbewohner wirft in aus der WG, weil ihn das Leben mit einem Kind zu laut und trubelig ist.
Seitdem sind die beiden „Jungs“ wohnungslos, nun schon seit dem 1. November 2017. Nächte auf der Straße wurden ihnen aber bisher glücklicherweise erspart, denn bisher fanden sie Unterschlupf bei Freunden.
Länger so weitergehen kann es aber natürlich nicht.
Allmählich verzweifelt Sascha S. Mit einer festen Bleibe hätte er sogar schon einen neuen Job in Aussicht.
Die MOPO hat für ihn noch einmal bei den Behörden nachgehakt. Dort heißt es, dass Sascha im Rahmen aller Möglichkeiten unterstützt wird. Er wurde mit einem Paragraf-5-Schein und einem Dringlichkeitsschein ausgestattet. So habe er die Chance, bevorzugt an geförderten Wohnungen zu kommen. Nun muss er sich damit aber selbst bei dem Wohnungsgesellschaften bewerben.
Das tut er nun schon seit Wochen. Bisher ohne Erfolg.
Wenn Sascha und Joel-Julian demnächst niemanden mehr finden sollten, der ihnen Unterschlupf gewährt, gelten sie offiziell als obdachlos, die Behörde würde sofort einschreiten. Sie würden ein Bett in einer Wohnunterkunft bekommen.
Das möchte Sascha aber auf jeden Fall vermeiden. Wenn er in den nächsten Wochen keine Wohnung finden sollte, wird er seine Eltern in Kassel Anfrage, ob sein Sohn und er bei ihnen wohnen dürfen.
Der Artikel in der Hamburger Morgenpost hat für viel Wirbel gesorgt, gestern berichtete die Zeitung, dass viele Kommentare ihr Mitgefühl zeigen. Eine Userin bot sich sogar an, die beiden aufzunehmen. Sascha bedankte sich mit einem Facebook-Post.
Wir drücken Sascha und Joel-Julian die Daumen, dass sie bald eine eigene Wohnung finden und zur Ruhe kommen können!