Dauernd wird uns weis gemacht, dass wir uns überallhin optimieren können, wenn wir nur doll genug an uns glauben. Dabei weisen uns sogar schon die schnöden Gene gewisse Grenzen auf – auch, was den IQ angeht. Nun wurden weitere Faktoren entdeckt , die entscheidenden Einfluss auf die spätere Intelligenz deines Kindes haben sollen:
Kleiner Kopfumfang + geringes Gewicht = weniger intelligent?
Forschende der Uni Bonn haben in einer Studie mit über 5000 Säuglingen festgestellt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht-Kopfumfang-Verhältnis und dem vorhergesagten IQ (im Alter von vier Jahren) sowie den Ergebnissen einer neurologischen Untersuchung.
Weil wir meistens weder aufs Gewicht noch auf dem Kopfumfang unseres Babys viel Einfluss haben, hier ein tröstlicher Hinweis: Es ging im Schnitt nur um wenige IQ-Punkte mehr oder weniger. Und selbst wenn Gene und die genannten Faktoren eine wichtige Rolle dabei spielen, entscheiden nicht sie allein über die Intelligenzentwicklung deines Kindes. Wie sich Anlagen auswirken, und wie dein Kind sich entwickelt, hängt auch von seinem Umfeld ab.
Und der IQ ist ja ohnehin nicht das Maß aller Dinge, schon gar nicht des persönlichen Wertes eines Menschen. Die meisten von uns würden in einem solchen Test herrlich durchschnittlich abschneiden. Intelligenztests können außerdem nur das messen, was vorher von den Testentwicklern als Intelligenz definiert wurde. Das kann schon in verschiedenen Kulturkreisen sehr unterschiedlich ausfallen kann. Bei dem IQ-Test sind vor allem die logisch-mathematischen Fähigkeiten gefragt. Die lassen sich auch leichter messen als zum Beispiel soziale und emotionale Kompetenzen. Dabei tragen letztere erheblich dazu bei, wie intelligent wir einen Menschen im Alltag wahrnehmen.
Was wir tun können, um unsere Kinder zu fördern
Den Bonner Wissenschaftlern ging es deshalb bei ihrer Untersuchung vor allem auch darum, dass ihre Erkenntnisse dazu beitragen könnten, dass Kinder frühzeitig die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Auch du kannst die Intelligenzentwicklung deines Kindes positiv beeinflussen. Dafür musst du es zum Glück weder zu einem frühen Chinesisch-Kurs zwingen, noch ihm mit drei Jahren das erste Mathelernheft in die Hand drücken. Viel wichtiger sind diese Punkte:
đź’ˇ Liebevolle Begleitung
In einer geborgenen Umgebung kann dein Kind sich am besten entwicklen. Viel Zuwendung hilft ihm, das Beste aus sich herauszuholen. Das könnte auch die Erklärung dafür sein, warum jüngere Geschwister in IQ-Tests im Schnitt (ein klein wenig!!!) schlechter abschneiden: Sie mussten mit weniger Aufmerksamkeit klarkommen.
đź’ˇ Loben, aber richtig
Feiere keine Eigenschaften oder (vermeintliche) Erfolge ab („Du bist so clever“, „Du bist so sportlich“, „Du bist die Beste“, „Dein Bild ist das schönste“). Solche Lobhudeleien, die oft nicht einmal der Wahrheit entsprechen, vermitteln deinem Kind den Eindruck, dass Eigenschaften unabänderlich sind, bzw. vor allem das Gewinnen zählt. Lobe lieber konkrete Handlungen („Ich sehe, dass du sehr konzentriert an die Sache herangegangen bist“, „Toll, wieviel Mühe du da hinein gesteckt hast“, etc.), so präzise wie möglich („Ich mag, wie du die Sandburg mit einem bunten Muscheldach verziert hast“).
đź’ˇ FrĂĽher Kontakt mit Gleichaltrigen
Kinder brauchen andere Kinder, um sich optimal zu entwickeln. Im Kontakt mit Gleichaltrigen probieren sie sich ungehemmter aus und treffen auf Spielkameraden mit ähnlichen Interessen. So lernen sie auch früh, mit Problemen und Konflikten umzugehen.
đź’ˇ Ausgiebig (vor-)lesen
Sprachkompetenz ist einer DER Schlüssel zur Intelligenz. Wenn du deinem Kind vorliest (und es später zum Lesen animierst), förderst du seine Entwicklung deshalb enorm. Wenn es die Sprache gut beherrscht, hilft das deinem Kind später in allen Schulfächern. Außerdem fördert das (Vor-)Lesen die Konzentration.