Kennt ihr das nicht auch? Wenn unser Kind fiebert und verzweifelt weint, machen wir uns (viel zu) schnell ernsthafte Sorgen. Zum Glück sind diese ja meist unbegründet: Das Kopfweh stammt dann doch nicht von gefährlichen Streptokokken – unser Schatz hat einfach zu wenig getrunken. Und hinter dem schlimmen Bauchweh steckt vielleicht der Wunsch, mal eine KiTa-Pause einzulegen.
Aber selbst in unseren schlimmsten Fantasien malen wir uns die Diagnose nicht aus, die ein zweijähriges Mädchen bekommen hat: Eierstockkrebs im dritten Stadium.
„Das sind doch nur Blähungen“ – wirklich?
Auch die Eltern der kleinen McKenna „Kenni“ Xydias waren völlig ahnungslos, als sie ihre Tochter im Februar mit einem geschwollenen Bäuchlein und Fieber zum Arzt brachten. Dieser beruhigte sie noch mehr: „Blähungen“ lautete seine Diagnose.
Doch ihr Gefühl sagte den Eltern Megan und Mike, dass es nicht nur etwas Luft war, die ihrer Kleinen zu schaffen machte. So angeschlagen hatten sie ihren kleinen Wirbelwind mit dem starken Willen noch nicht erlebt. Sie fuhren ins Krankenhaus und erhielten kaum 24 Stunden später die Horror-Botschaft: Eierstockkrebs. Im Bauch des Mädchens steckten ein 14-Zentimeter-Tumor und weitere Wucherungen. „Ich hätte nie gedacht, dass dies einem so kleinen Kind zustoßen kann“, sagte Papa Mike geschockt.
Als sie den ersten Schock verkraftet hatte, nahm die Familie gleich den Kampf auf. „Wir schicken den Krebs in die Wüste“, entschieden die Eltern. Das Lächeln, mit dem die tapfere Kenni stolz ihr neues Shirt trug, ist herzzerreißend: „Sorry, Krebs, du bist ans falsche Einhorn geraten.“
Zum Glück ist die Familie nicht alleine. Alle wollten helfen. Weil das Geld der Familie mit insgesamt drei Kindern nicht eben locker sitzt, hat Megans beste Freundin auf dem Portal GoFundMe einen Spendenaufruf gestartet. Über 51.000 Dollar sind so bereits zusammengekommen.
Mehr als nur ein kleiner Hoffnungsschimmer
Noch ist die Gefahr leider nicht völlig gebannt. Dennoch gelang es den Ärzten, 90 Prozent der Wucherungen zu entfernen. Sie hoffen, dass eine Chemotherapie den Rest erledigt. Die bisherigen Ergebnisse machen Mut: Nach der ersten Runde, verbesserten sich Kennis Blutwerte drastisch. Als ihr danach die ersten Haare ausgingen, bereitete sich Papa Mike mit ihr auf den zweiten Chemo-Einsatz vor – und ließ sich ebenfalls die Haare scheren. Kenni half begeistert mit.
Mittlerweile hat sie auch Teil zwei geschafft – zum Glück ebenfalls mit so guten Ergebnissen, dass selbst der Arzt ganz aus dem Häuschen war.
Appell an andere Eltern
Mit dem Teilen der Geschichte will diese großartige Familie aber nicht etwa andere Eltern in Panik versetzen. Dafür gibt es auch keinen Anlass. Das Risiko, einen bösartigen Tumor an den Eierstöcken zu entwickeln, liegt für eine Frau im Verlauf ihres ganzen Lebens bei 1,5 Prozent. Und nur 5 Prozent der Erkrankten sind Kinder. Es ist eine sehr seltene Erkrankung. Dennoch möchte Megan andere Mamas (und Papas) animieren, sich auf ihr Gefühl zu verlassen: „Lasst euch nicht von den Ärzten verunsichern, sondern sagt ihnen ruhig ,Lasst uns noch einen Check mehr machen`, wenn euer Gefühl euch das sagt.“
Wir denken ganz fest an diese Familie und glauben fest daran, dass dieses Mädchen, dass sich bislang von nichts stoppen ließ, die schlimme Krankheit besiegen kann.