Die coolste Art, gegen Geschlechterklischees anzugehen:

Jungs sind immer stark, Mädchen süß und nett? Jungs tragen immer blau, Mädchen immer rosa?

Geschlechter-Klischees sind leider überall – und uns oft gar nicht bewusst. Zum Beispiel auch auf Klamotten, wo Sprüche wie „Papa’s Little Girl“ und „Prinzessin“ das Liebliche der Mädchen betonen.

Bei Jungs dagegen heißt es „Boys will always be boys“ und „Superheld!“ – der Kleine soll ja mal ein harter Kerl werden.

Mama Courtney Hartman wollte das nicht mehr hinnehmen. Sie ärgerte sich so sehr darüber, dass sie im Juli 2015 ihr erster T-Shirt für ihren Sohn selbst designte. Die Aufschrift: Mr. Nice Guy, so viel wie „Netter Typ“.

„Es gab nichts, auf dem stand, dass mein Sohn eine nette und freundliche Person ist“, so die Amerikanerin, die damals noch bei Amazon arbeitete.

Offensichtlich traf die Mama aus Seattle mit ihrer Botschaft einen Nerv. Ihr erstes Design – und viele weitere – kamen so gut an, so dass sich die Mama 2016 schließlich selbstständig machte mit ihrem Unternehmen Free to Be Kids – „Frei sein, Kinder zu sein“. Das Ziel: Coole Klamotten zu designen, die den Geschlechter-Klischees widersprechen und positive Nachrichten aussenden.

Als Mama des fünfjährigen August liegen ihr die Jungs besonders am Herzen, auch wenn es natürlich eine Mädchen- und Erwachsenen-Linie gibt.

„Von den Jungs erwartet man, dass sie hart und wettbewerbsorientiert sind,“ so Hartmann. „Ein glücklicher Mensch wird man meiner Meinung aber dann, wenn man ein guter Mensch ist. Wir sind unseren Söhnen gegenüber nicht fair, wenn wir Ihnen beibringen, dass sie keine guten Menschen sein müssen.“

Und wenn man sie in Klischees presst. Ihr Sohn zum Beispiel liebt Katzen. Er streichelt sie, spricht mit ihnen, wann immer sie ihm über den Weg laufen. Doch ein Katzen-Shirt für Jungs? Fehlanzeige, die sind alle für Mädchen gemacht. Der Kleine soll wohl lieber Dinosaurier, Haie und Krokodile mögen.

Die Lösung: Das Shirt mit den Worten I’m a Cat Guy - „Ich bin ein Katzen-Typ“. Nicht alles, was weich und süß ist, sollte Mädchen vorbehalten sein, so Designerin Hartman.

Weitere gute Nachrichten auf den Shirts sind „Jungs werden gute Menschen sein“, „Ein Feminist wie mein Vater“ oder „Liebe ist meine stärkste Kraft“.

Neben dem Kampf gegen Geschlechterklischees hat Hartmann noch eine andere Mission: Kindern, die Liebe zu sich selbst und den Glauben an sich selbst zu schenken und ihnen ein positives Körpergefühl zu vermitteln. Hier die schönsten Beispiele:

 

P.S. Die Klamotten werden übrigens in Seattle hergestellt, möglichst umweltfreundlich und mit wasserbasierten Farben. Preise ab ca. 15 Euro. Über www.freetobekids.

 

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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