So wahr! Sterbenskranke Kinder erzählen, was wirklich wichtig im Leben ist

Der Alltag hat uns meist voll im Griff. Wir stöhnen über die KiTa-Gebühren, den Stress im Job oder unseren Partner, der uns nicht genug unterstützt.

Natürlich haben all diese Gedanken und Sorgen ihre Berechtigung, doch manchmal tut es gut, einen Schritt zurücktreten und eine Blick auf das große Ganze werfen.

Nicht auf den Nervkram des täglichen Lebens, sondern auf das, was wirklich wichtig ist – und was wir vielleicht vernachlässigen.

Der südafrikanische Kinderarzt Dr. Alastair McAlpine, der sterbenskranke Kinder in den Tod begleitet, führt uns jetzt genau dies auf seinem Twitter-Account vor Augen.

Für eine Studienarbeit fragte der Palliativ-Mediziner Kinder mit tödlichen Krankheiten, was ihnen das Leben lebenswert macht. Woran sie wirklich Freude haben, was sie tröstet.

Diese Weisheit der Kinder teilte er jetzt mit der Welt. Und Achtung, die Aussagen der Kinder treiben einem die Tränen in die Augen:

In seinem Tweet schrieb er:

Erstens:
KEINER sagte, dass sie sich gewünscht hätten, mehr Fernsehen zu schauen.
KEINER sagt, sie hätten mehr Zeit auf Facebook verbringen sollen.
KEINER sagte, dass sie sich sich gerne mit anderen gestritten haben.
KEINER mochte das Krankenhaus.
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Alle Kinder erzählten stattdessen, wie wichtig ihnen die Zeit mit ihrer Familie ist.

Letztendlich schätzten sie alle ihre Zeit mir ihren Familien. Nichts war wichtiger.
‚Mama und Papa sind die besten!‘
‚Meine Schwester nimmt mich immer fest in den Arm‘
‚Niemand liebt mich so sehr wie meine Mutter‘

Diese Suche nach Nähe zeigte sich auch in den Aussagen der Kinder zu ihren Haustieren.


VIELE erwähnten ihre Haustiere:
‚Ich liebe Rufus, sein lustiges Bellen bringt mich zum Lachen.‘
‚Ich liebe es, wenn Ginny sich nachts an mich schmiegt und schnurrt‘
‚Ich war am glücklichsten, als ich mit Jake am Strand geritten bin.‘
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Und während wir Eltern oft nach dem neuesten Kick für unsere Kinder suchen – den Besuch im Zoo, eine Wochenende im Freizeit-Park oder eine aufregende Geburtstagsparty – sind es die kleinen Dingen, die Kinder wirklich glücklicher machen. Zum Beispiel Humor:

Fast ALLE liebten Menschen, die sie zum Lachen brachten:
‚Dieser Zauberer ist so lustig. Seine Hosen fielen runter und ich konnte nicht aufhören, zu lachen‘
‚Mein Vater zieht Grimassen, was ich total liebe‘
‚Der Junge im anderen Bett pupste. Hahaha‘
Lachen lindert Schmerz.

Geschichten waren ein weiteres, großes Thema:

ALLE liebten Bücher oder Geschichten erzählt zu bekommen, besonders von ihren Eltern.
‚Harry Potter ließ mich mutig fühlen‘
‚Ich liebe Geschichten aus dem Weltall‘
‚Ich will ein toller Detektiv wie Sherlock Holmes werden, wenn es mir besser geht‘

Im Sand buddeln spielte auch eine große Rolle:

VIELE von ihnen liebten Schwimmen und den Strand.
‚I baute große Sandburgen‘
‚Im Meer bei den vielen Wellen zu sein, war so aufregend. Meine Augen taten nicht mal weh‘

Und viele der Kinder brachten folgende Gedanken zum Ausdruck – weise Gedanken, die einem als Erwachsenen das Herz brechen, weil man weiß, wie wahr sie sind und man es trotzdem oft nicht schafft, sich selbst daran zu halten:

VIELE wünschten, sie hätten weniger Zeit damit verbracht, sich darüber Sorgen zu machen, was die anderen von ihnen denken. Und sie wertschätzten die Menschen, die sie ganz normal behandelten.
‚Meine echten Freunde kümmerte es nicht, als meine Haare ausfielen‘
‚Jane kam nach der OP zu Besuch und bemerkte meine Narbe nicht mal‘

Bei so viel Ehrlichkeit möchte man diese Kinder fest in die Arme schließen und ihnen so viel Liebe geben.

Genau das können wir jetzt auch zu Hause machen – auch und gerade wenn der Alltag uns mal wieder übermannt.

Und das gibt uns der Arzt McAlpine mit nach Hause:

„Seid freundlich. Lest mehr Bücher. Verbringt Zeit mit eurer Familie. Erzählt Witze. Geht an den Strand. Umarmt euren Hund. Erzählt den Menschen, die euch etwas bedeuten, dass ihr sie liebt. Das sind die Dinge, die die Kinder gerne mehr gemacht hätten. Der Rest sind nur Details. Oh… und esst Eis.“

Gar nicht so schwierig, oder?

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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