Die besten Hebammen-Tipps: Das hilft bei Sodbrennen und häufigem Harndrang in der Schwangerschaft

Maike Campen
Maike Campen
-Expertin

Schon als junges Mädchen stand für mich fest: „Ich werde Hebamme!“ Diesem Wunsch bin ich gefolgt und arbeite nun bereits seit vielen Jahren als selbstständige Hebamme im Raum Köln. Dank zahlreicher Weiterbildungen habe ich die Möglichkeit, deine Familie nicht nur bis zur Geburt, sondern auch das Jahr danach zu begleiten!

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Du erwartest ein Baby? Die Schwangerschaft ist eine schöne, aufregende Zeit. Der Bauch wächst, die Vorfreude auch… Doch nicht immer können werdende Mamas diese besondere Phase auch wirklich in vollen Zügen genießen. Es gibt einige „Schwangerschafts-Zipperlein“, die das Glück und die Vorfreude trüben – zumindest etwas. Wie zum Beispiel Sodbrennen und häufiger Harndrang. Ich erinnere mich gut daran, wie ich in meiner zweiten Schwangerschaft unter dem ständigen Druck auf die Blase gelitten habe, besonders in den letzten Wochen. Sehr lästig! Ich musste sogar Spielplatzbesuche mit meinem Großen abbrechen, weil ich dringend zur Toilette musste. Dazu das Sodbrennen, besonders abends. An erholsamen Schlaf war da nicht zu denken…

Das Internet ist voll mit Tipps, Tricks und Hausmittelchen gegen die typischen Schwangerschafts-„Wehwehchen“. Aber was hilft wirklich? Wir haben Maike Campen gefragt – sie ist selbständige Hebamme in Köln und selbst Mama von Zwillingen. Hier verrät sie ihre besten Tipps!

Sodbrennen: ganz schön lästig

Ein unangenehmes Brennen in der Magengegend, das bis ins Brustbein, Hals und Rachen ausstrahlt. Dazu ein saurer oder bitterer Geschmack im Mund: Sodbrennen betrifft viele Frauen in der Schwangerschaft. Das Ganze ist grundsätzlich erst einmal unbedenklich, solange das Sodbrennen in direkte Verbindung mit der Schwangerschaft gebracht werden kann und langsam wieder verschwindet, wenn dein Kind auf der Welt ist. Aber Sodbrennen ist so unangenehm! Was ist Sodbrennen eigentlich genau und warum sind so viele Schwangere davon betroffen? Sodbrennen entsteht, wenn Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Ursache ist meistens ein gestörter Verschlussmechanismus am Ende der Speiseröhre – beispielsweise durch Medikamente, üppige Mahlzeiten oder fett- und alkoholreiche Speisen. In der Schwangerschaft sind die körperlichen Veränderungen der Grund: Muskeln und Sehnen werden weicher, um Platz für das Baby zu schaffen. Auch der Muskelring zwischen Magen und Speiseröhre lockert sich. Die Folge: Er schließt nicht mehr so gut, Magensäure fließt leichter zurück. Außerdem drückt die wachsende Gebärmutter zusätzlich auf die inneren Organe und den Magen. Auch Kindsbewegungen können den Mageninhalt nach oben befördern.

„Leider kommt Sodbrennen in der Schwangerschaft häufig vor, laut Studien* sind bis zu 80 Prozent aller Schwangeren betroffen“, weiß Maike Campen. „Die meisten Frauen sind verständlicherweise genervt. Erst letztens hat sich eine Schwangere bei mir beschwert, dass sie schon in der Schwangerschaft im Sitzen schlafen muss – sie dachte, das kommt erst, wenn das Baby da ist. Grundsätzlich ist Sodbrennen aber gut behandelbar und nichts, was dich total aus der Bahn werfen sollte.“

Schwangere Frau sitzt auf dem Bett und trinkt ein Glas Wasser.

Wusstest du, dass stilles Wasser mit einem hohen Gehalt an Hydrogencarbonat gegen Sodbrennen helfen kann? Foto: Pexels

Die besten Tipps von Hebamme Maike Campen gegen Sodbrennen

  • Staatl. Fachingen Heilwasser: Das Heilwasser „Staatl. Fachingen STILL“ wird schon seit Jahrzehnten bei Magen-Darm-Beschwerden und Sodbrennen eingesetzt. Mit 1.846 mg pro Liter hat es einen besonders hohen Gehalt an Hydrogencarbonat. Durch die ausgleichende Wirkung des Minerals kann das Wasser die säurebedingten Beschwerden auf natürliche Weise lindern. Am besten mehrfach täglich ein Glas trinken.
  • Scharfes Essen vermeiden: Durch Schärfe im Essen werden die Magen- und Darmschleimhäute gereizt, außerdem wird mehr Magensaft produziert – das Sodbrennen verschlimmert sich.

  • Nach dem Essen nicht hinlegen: Durch das Liegen kann der saure Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurückfließen, als wenn du aufrecht sitzt. Warte nach dem Essen also einige Zeit, bis du dich hinlegst. Wenn du dich hinlegst, macht es Sinn, lieber auf der linken Seite zu liegen und zu schlafen. So befindet sich der Magen niedriger als die Speiseröhre, was den Rückfluss von Magensäure erschwert. Außerdem wird das Baby in einer seitlichen Schlafposition optimal mit Sauerstoff versorgt.

  • Viele kleine Mahlzeiten und langsam essen: Esse lieber mehrere kleine Mahlzeiten und kaue langsam, um deinen Magen zu schonen.

  • Kaffee, Tee, Haushaltszucker und Zigaretten meiden: Diese Genussmittel können das Sodbrennen verstärken, da sie den Magen reizen (aufs Rauchen solltest du sowieso während der ganzen Schwangerschaft verzichten!)

  • Akupunktur: Akupunktur ist eine alternative Behandlungsmethode, die ihre Ursprünge in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat und von vielen Hebammen angeboten wird. Akupunktur kann dazu beitragen, den Säuregehalt im Magen zu regulieren und somit Sodbrennen zu reduzieren. Frag am besten deine Hebamme, ob sie Akupunktur anbietet.

Eine schonende und gleichzeitig effektive Therapie gegen lästiges Sodbrennen kann auch die Behandlung mit Sobrade®  sein. Die Kautabletten lindern Sodbrennen und Reflux-Beschwerden schnell, langanhaltend und rein physikalisch, ohne in deinen Organismus oder den deines Babys einzugreifen. Die Inhaltsstoffe sind gut verträglich, sowie zucker-, gluten-, laktosefrei und ohne tierische Bestandteile. Sie können in der Schwangerschaft und in der Stillzeit unbedenklich eingenommen werden. Die Tabletten schmecken angenehm nach Minze. Du bekommst sie in der Apotheke. Lass dich am besten bei deinem nächsten Besuch dort zu dem Thema beraten!

Wo ist die nächste Toilette?! Häufiger Harndrang in der Schwangerschaft

Das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen, gehört zu den typischen Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft. Es kommt bei sieben von zehn Schwangeren vor, besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft. Auch hierfür sind körperliche Veränderungen der Grund. Das Hormon Progesteron sorgt dafür, dass die Muskulatur im gesamten Körper gelockert wird. Harnröhre und Blase verändern sich und werden elastischer und weicher. Gleichzeitig lastet durch die wachsende Gebärmutter mehr Druck auf der Blase. Besonders gegen Ende der Schwangerschaft, wenn der Kopf des Babys ins Becken sinkt, kann der Harndrang noch stärker werden.

„Meiner Erfahrung nach sind so gut wie alle Schwangeren betroffen. Es ist natürlich belastend, ständig für zwei Tropfen Pipi zur Toilette zu rennen, weil die Frauen das Gefühl haben, die Blase platzt gleich.“ Viele Schwangere trinken – besonders unterwegs – wenig, damit sie nicht zur Toilette müssen. „Das ist die absolut falsche Lösung“, warnt Maike Campen. „Der Körper braucht dringend Wasser, damit er nicht dehydriert. Gerade jetzt im Sommer ist es wichtig, viel zu trinken. Es gibt glücklicherweise ein paar andere Tricks, um das Problem in den Griff zu bekommen.“

Schwangere Frau liegt im Bett, deckt sich auf, ist genervt.

Puh, die Nächte können ganz schön anstrengend werden, wenn zum Sodbrennen auch noch das Gefühl dazu kommt, ständig auf die Toilette zu müssen… Foto: Pexels

Die besten Tipps von Hebamme Maike Campen gegen häufigen Harndrang

  • Becken hochlagern: Lagere so oft wie möglich dein Becken hoch, zum Beispiel mit einem Kissen. Durch diese Position wird der Beckenboden entlastet, der Druck auf die Blase geht zurück.

  • Aufrecht sitzen beim Wasserlassen: Eine aufrechte Position auf der Toilette entlastet ebenfalls Becken und Blase.

  • Wenig trinken vor dem Schlafen: Vor dem Schlafen am besten keine großen Mengen mehr trinken, damit dir das häufige nächtliche Aufstehen erspart bleibt.

  • Früh genug eine Toilette aufsuchen: Suche frühzeitig die Toilette auf – nicht erst, wenn der Harndrang unerträglich wird. Urin trotz Harndrang zurückzuhalten, kann sehr unangenehm sein. Es können sich außerdem Bakterien im Harnwegsbereich bilden.

Übrigens: Aufgrund der Veränderungen von Blase und Harnröhre haben es Krankheitserreger wie E. coli Bakterien in der Schwangerschaft generell leichter, von der Harnröhre in die Blase aufzusteigen und eine Blasenentzündung auszulösen. Diese ist nicht nur schmerzhaft, sondern verstärkt auch das Gefühl, ständig zur Toilette rennen zu müssen. Unbehandelte Blasenentzündungen können für das ungeborene Kind außerdem sehr gefährlich sein. Deshalb erfolgt bei jeder Vorsorge bei deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen eine Urinabgabe bzw. Untersuchung. In diesem Fall kann das Gepan® Mannose-Gel als Intimpflege helfen. Es trägt zu einer gesunden Hautbarriere bei, unterstützt bei der Keimabwehr und kann so vor Infektionen schützen. Das Gel bekommst du in der Apotheke deines Vertrauens. Sprich am besten die Angestellten darauf an oder lass dich bei deiner Gynäkologin / deinem Gynäkologen dazu beraten.

Wir hoffen, ihr könnt eure Kugelzeit mit diesen tollen Tipps noch unbeschwerter genießen!

 

*Quelle: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/schwangerschaft-sodbrennen-durch-mehrere-kleine-mahlzeiten-vermeiden/

Corinna Siemokat

Ich arbeite seit über zehn Jahren als Journalistin. Studiert habe ich Modejournalismus/Medienkommunikation, schreibe mittlerweile aber viel lieber über Frauen- und Familienthemen als über Fashion. Ganz besonders am Herzen liegt mir das Thema Vereinbarkeit. Dafür setze ich mich auch in meinem Job als Office Managerin bei Coworking Toddler (Kinderbetreuung + Coworking Space) ein. Ich lebe mit meinen zwei Söhnen (6 und 2 1/2 Jahre alt) in Berlin. Mit zwei kleinen Jungs Zuhause ist es oft wild und turbulent (die Autonomiephase bei K2 lässt grüßen…). Eine prima Inspirationsquelle für meine Artikel bei Echte Mamas! Wenn zwischen Spielplatz, Sporthalle und anderen spannenden Aktivitäten mit den Kids noch Zeit bleibt, gehe ich gerne joggen, zum Yoga oder entspanne in der Badewanne.

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