Sollte die Einschulung gefeiert werden – Ja oder nein?

Wenn ich an meine eigene Einschulung denke, dann erinnere ich mich an das bunte Kleid meiner fröhlichen Grundschullehrerin und einen kleinen Gottesdienst. Danach saßen wir im Klassenraum und haben gesungen. Am Ende gab’s ein Foto von mir mit meinen Eltern vor der Schule: Ich war sehr stolz auf meine selbstgebastelte Aquarium-Schultüte mit Süßigkeiten und mein neues Jeanskleid.

Am nächsten Tag ging dann der „Ernst des Lebens“ los.

Es gab keine Feier und überhaupt hielt sich die Aufregung in meiner Familie in Grenzen – ich war immerhin schon das dritte Kind. Mir hat damals überhaupt nichts gefehlt und ich habe meine Einschulung toll in Erinnerung. Trotzdem finde ich es auch schön, dass heute immer mehr Familien den Anlass nutzen, um eine Feier für ihr Schulkind auszurichten.

Tatsächlich scheiden sich bei dem Thema aber scheinbar auch die Geister. Während die einen es absolut übertreiben finden, freuen sich die anderen darauf, dieses einmalige Ereignis zu feiern.

Und damit sind wir schon bei den Pro-Argumenten, warum es eine schöne Idee sein kann, die Einschulung feierlich zu begehen:

Denn der Tag der Einschulung ist in der Tat einmalig und ein wirklich bedeutsamer Meilenstein – eingeschult wird man wirklich nur einmal. Und der Schulabschluss oder Abitur wird schließlich auch pompös gefeiert, oder? Zudem kann es doch eigentlich nicht genügend Anlässe geben, um mit Familie und Freunden zusammenzukommen und ein Fest auszurichten.

Mal davon abgesehen, dass es auch ein tolles Erlebnis für das Kind ist, wenn ihm für den Tag all die Aufmerksamkeit gilt. Gerade im Osten Deutschlands ist es schon seit langem ganz üblich, die Einschulung im größeren Kreise zu feiern. Viele organisieren Grillparties, mieten Räumlichkeiten an oder planen einen Restaurantbesuch mit den Liebsten.

Lieber Freude als Grusel

Letztlich finde ich es auch schöner, dass Kinder mit dem Schulstart etwas Positives wie eine Feier und ein Grund zur Freude verknüpfen und nicht den immer noch viel zu häufig gepredigten „Ernst des Lebens“ – da wird einem ja angst und bange. Und wenn es den Kleinen oder auch den Großen (Keine Sorge, so geht es vielen Mamas!) doch schwer fällt, in den neuen Lebensabschnitt zu starten, dann kann eine Feier auch als schönes Abschiedsritual und offizielles „Loslassen“ von der Kindergartenzeit helfen. 

Wie bereits angekündigt, gibt es aber auch Gründe, weshalb einige eine Feier zur Einschulung übertrieben finden:

Allen voran steht wohl das Argument des ständigen Konkurrenzkampf, dem sich einige Eltern und Kinder ausgesetzt fühlen. Wer hat die größte Schultüte mit der teuersten und tollsten Füllung? Bei welchem Kind wird zuhause wie groß und aufwändig gefeiert? Unter Umständen kann dadurch ein großer Druck entstehen und das ständige „Übertreffen wollen“ findet nach oben hin nur schwer ein Ende.

Andere wiederum sagen, dass die Einschulung ja kein besonderer Erfolg oder eine Errungenschaft ist, denn eingeschult wird jedes Kind unweigerlich aufgrund der Schulpflicht. Außerdem wird kritisiert, dass es schon genügend Anlässe wie Geburtstage, Weihnachten, Ostern & Co gibt, zu denen Kinder meist eh schon große Geschenke bekommen und gefeiert wird. Warum also die Einschulung jetzt auch noch dort „einreihen” und zum Riesenevent machen?

Letzten Endes entscheidet jede Familie für sich

Ich persönlich finde es schön, wenn dem Schulanfang eine etwas größere Bedeutung beigemessen wird, indem man als Familie etwas „Besonderes“ macht. Warum also nicht auch feierlich zelebrieren, dass die Kleinen nun ein ganzes Stück größer werden? Man sollte hierbei allerdings nicht aus dem Auge verlieren, dass groß nicht unbedingt teuer bedeuten muss. Vor allem, weil eine Einschulung auch ohne Feier schon mit einigen Kosten daherkommt. 

Ich denke nicht, dass ein Kind eine Playstation in der Schultüte braucht, um glücklich zu sein. Aber was spricht dagegen an dem Tag mit Kaffee, Kuchen und Familie und Freunden zusammenzukommen?

Das Wichtigste für mich ist, dass jede Familie selber entscheidet wie viel oder wenig Wirbel sie um die Einschulung machen möchten oder können. Denn für jede Familie bedeutet das „Besondere“ etwas anderes. Und wenn es Pfannkuchen zum Mittagessen sind, die es sonst niiee gibt. Hauptsache es geschieht nicht aus irgendeinem Druck heraus!

Wie seht ihr das? Findet ihr, eine Einschulung sollte gefeiert werden? Oder wird viel zu viel Tamtam darum gemacht?

Ich freue mich auf eure Kommentare! 
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Einschulung feiern oder nicht? Was denkst du?x

Jana Krest

Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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