Wir alle merken es: Aktuell wird das Geld knapper, alles wird teurer. Für unzählige Menschen ist dies weitaus mehr als nur „ärgerlich“, es bedroht ihre Existenz.
Das betrifft auch viele Familien. Kinderarmut war schon lange vor der Inflation und vor der Energiekrise ein Thema. Und im Rahmen des Weltkindertages 2022 wurde dann eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass in Deutschland jedes fünfte Kind armutsgefährdet ist.
In den letzten Jahrzehnten sind mehr und mehr Kinder von Armut betroffen – Tendenz steigend?
Um ein wenig zu unterstützen, gibt es seit vergangenem Juli den Sofortzuschlag
Wie die Bundesregierung dazu schreibt: „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Familien mit wenig oder keinem Einkommen groß werden, erhalten einen monatlichen Sofortzuschlag von 20 Euro. Jährlich bedeutet das für eine anspruchsberechtigte Familie mit zwei Kindern also ein Plus von 480 Euro. Davon profitieren rund 2,9 Millionen von Armut betroffene Kinder und ihre Familien.“
Jetzt wird jedoch gefordert, diesen Satz deutlich zu erhöhen
Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, fordert einen Sofortzuschlag von 100 Euro pro Kind, das einen Anspruch auf die Extra-Zahlung hat. „Es muss ein System in Zeiten der Inflation geben, die Regelsätze früher zu erhöhen,“ wird er u.a. in Der Westen zitiert.
Auf die Frage, ob der Mindestlohn und das Bürgergeld nicht genug Entlastung bringen, erwidert Hilgers: „Der Mindestlohn ist durch die Inflation ja bereits egalisiert, mit dem Bürgergeld wird 2023 das gleiche passieren. Bei der ganzen Debatte sei außer Acht gelassen worden, dass betroffene Eltern ja ohnehin zu den ‚working poor‘, also den arbeitenden Armen, gehören.“
Der Mindestlohn helfe Alleinstehenden, Personen mit Kindern jedoch nicht.
Denn: „Rein rechnerisch müsste für jedes Kind der Mindestlohn um drei Euro steigen, damit das Geld reicht. Das geht natürlich nicht.“