Sonnenstich: Der richtige Schutz für Kinder

Der Sommer ist da!!!!!! Wie so oft hat er sich aber nicht allmählich herangepirscht, so dass wir uns langsam an ihn gewöhnen konnten – nein, er schlägt gleich mit extrem hohen Temperaturen und einem wolkenlosen Himmel, von dem die Sonne knallt, zu. So wird die Hitze sogar den meisten Erwachsenen zu viel. Und kleine Kinder können sie noch weniger viel ab. Wenn dann noch zu viel Sonne auf ihre kleinen Köpfe und Nacken prallt, droht ein Sonnenstich.

Sonnenstich – was ist das eigentlich genau?

Zu viel Sonne auf Kopf und Nacken reizt die Hirnhäute – das führt zum Sonnenstich, der sich durch einen roten, heißen Kopf und heftige Kopfschmerzen äußert. Dazu können Unruhe, Übelkeit, Erbrechen, Nackenschmerzen und -steifigkeit kommen. Babys schreien laut und schrill.

Gut zu wissen: Die Körpertemperatur ist bei einem Sonnenstich meist völlig normal!

Ein großes Problem: Kinder reagieren oft erst Stunden, nachdem sie in der Sonne waren. Oftmals auch erst nachts. Deswegen bleibt man oft noch besten Gewissens weiterhin in der Sonne, wenn es eigentlich schon viel zu spät ist. Und es wird brenzliger und brenzliger.

Kinder selbst bemerken den Sonnenschaden viel zu spät, weil ihnen das Gefahrenbewusstsein fehlt.

Erwischt es Kinder eher als uns Große?

Ja, kleine Kinder sind besonders gefährdet, weil sie noch dünnere Schädelknochen und oftmals auch dünnere und weniger Haare haben. Bis die große, zusätzlich schützende Fontanelle geschlossen ist, dauert es rund zwei Jahre. Außerdem haben sie im Verhältnis zum Körper einen größeren Kopf .

Und: Es dauert lange, bis ein Kind richtig schwitzen kann. Daher können Babys und Kleinkinder ihren Flüssigkeits- und Wärmehaushalt schlechter regulieren als Erwachsene und ihr Körper heizt schneller auf. Daher droht zusätzlich ein Hitzeschlag.

Wie beuge ich einem Sonnenstich vor?

Bei einem Aufenthalt im Freien ist eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor Pflicht. Allerdings schützt diese nur vor einem Sonnenbrand, nicht aber vor einem Sonnenstich. Dem beigen wir mit ein paar kleinen Maßnahmen vor: Kleine Kinder gehören zwischen 11 und 16 Uhr nicht in die pralle Sonne – auch nicht kurz! Wenn sie davor oder danach in der Sonne spielen, brauchen sie dringend einen hellen, breitkrempigen Hut, der Kopf UND Nacken schützt. Bitte immer auf genügend Pausen im Schatten achten. Kinder sollten ausreichend trinken, etwa einen halben Liter mehr als sonst.

Das alle gilt auch und erst recht, wenn Kinder am und im Wasser spielen!

Nie ohne Sonnenhut! Foto: Bigstock

Was tun, wenn es passiert ist?

Experten warnen: Je jünger das Kind ist, desto gefährlicher ist ein Sonnenstich. Ein Hirnödem und bleibende Hirnschäden können die Folge sein. Deswegen heißt es, schnell zu handeln.

Das ist die richtige Erste Hilfe bei einem Verdacht auf Sonnenstich:

  1. Ganz klar: Das Kind in den Schatten bringen, falls man sich noch im Freien befindet.
  2. Enge Kleidung entfernen oder zumindest öffnen, alles Einengende sollte vermieden werden.
  3. Kopf und Nacken sanft mit kühlen, feuchten Tüchern oder in trockene Tücher gewickelte Coldpacks abkühlen.
  4. Mit einer Zeitschrift o.ä. kann man dem Kind sanft Luft zufächeln.
  5. Ist das Kind bei Bewusstsein und es ist im nicht übel, sollte es etwas trinken.
  6. Eltern sollten jetzt durchgehend bei ihrem Schatz bleiben und seinen Zustand beobachten.
  7. Wird es bewusstlos, halluziniert, klagt über Schmerzen… bitte sofort den Notarzt rufen. Das gilt natürlich auch immer, wenn die Elter ein schlechtes Bauchgefühl haben.
  8. Wenn sich nach 20 Minuten keine Besserung der Symptome zeigt, obwohl Stirn und Nacken gekühlt wurden, bitte ebenfalls den Notarzt rufen.

In der Regel klingen die Symptome des Sonnenstichs nach ein paar Stunden, manchmal aber auch erst nach Tagen, ab.

Es sind also nur ein paar Dinge, die wir beachten müssen – und dann können Groß und Klein den Sommer unbeschwert genießen!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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