Seit Jahren werden Frauen durchschnittlich immer später Mutter. Laut des National Centers for Health Statistics sind Mütter über 40 sogar die Gruppe von Frauen, die aktuell am schnellsten wächst. Aber gleichzeitig hört man überall davon, dass Frau sich beeilen sollten mit dem Kinderkriegen, weil es später vielleicht nicht mehr klappt.
Fakt ist, dass die Chancen schwanger zu werden sinken, je älter wir werden.
Allerdings längst nicht so dramatisch, wie viele Frauen glauben. Durchschnittswerte zeigen: Mit etwa 35 Jahren ist es die Regel, dass pro Jahr drei bis fünf Zyklen ohne Chance auf eine Befruchtung vorkommen – mit 40 Jahren sind es schon etwa sieben Zyklen. Trotzdem dürfte die neuste Entdeckung chinesischer Forschende, der einen oder anderen Hoffnung machen, die ihren Kinderwunsch gerade noch aufschiebt.
Für die Untersuchung verglichen Forschende der Landwirtschaftlichen Universität Nanjing die Stoffwechselprodukte der Eierstöcke von jungen mit denen älterer weiblicher Mäuse. Laut MDR machten sie dabei eine interessante Entdeckung: Der Spermidinspiegel war bei älteren Tieren geringer und ging mit einer Verschlechterung der Eizellenqualität sowie weiteren Anzeichen der Eierstockalterung einher.
Spermidin als Wundermittel?
Wenn die älteren Mäuse Spermidin-Spritzen bekamen, förderte das die Follikelentwicklung, die Eizellreifung, die Embryonalentwicklung und die Fruchtbarkeit dieser Mäuse. Ein erstaunlicher Effekt, der Hoffnung macht. Doch was steckt eigentlich hinter dem neu entdeckten Wundermittel?
Der Name verrät es bereits: Spermidin ist ein Bestandteil des männlichen Ejakulats Sperma. Das biogene Polyamin wird in der Prostata gebildet und kommt als Botenstoff auch in anderen Körperflüssigkeiten und in jeder Körperzelle vor. Doch nicht nur dort, auch viele Lebensmittel beinhalten Spermidin. Spermidin aktiviert die Zellerneuerung und sorgt für die Aufrechterhaltung der Zellgesundheit. Das ist auch der Grund, warum Sperma tatsächlich gut für die Haut ist, wie wir euch HIER erklären.
Lassen sich die Ergebnisse am Maus-Modell auch auf den Menschen übertragen?
Das ist noch nicht geklärt. „Die Fruchtbarkeit und die Funktion der Eierstöcke sind bei Mäusen und Menschen recht unterschiedlich”, sagt Verena Nordhoff von der Uniklinik Münster dazu. „Wie groß oder gering oder vorläufig der Effekt auch erscheinen mag, wenn Spermidin keine negativen Nebenwirkungen hat, dann ist sein Einsatz auch beim Menschen von Interesse”, meint Michele Boiani vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin.
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