BabyNoch zwei Wochen, dann heißt es aufatmen in der frühen Phase der Schwangerschaft: Das erste Trimester ist geschafft. Bis dahin muss aber noch einiges passieren. Wir verraten dir, was sich in deiner 10. Schwangerschaftswoche (SSW 10) alles tut und welche Schwangerschaftsanzeichen jetzt besonders typisch sind!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Das ungeborene Baby in deinem Bauch hat in der 10. Schwangerschaftswoche etwa die Größe einer Kirsche oder Erdbeere.
- Die kindlichen Fingerlinien bilden sich aus, während die Schwimmhäute zwischen den Fingern verschwinden.
- Dein Körper pumpt jetzt 35 Prozent mehr Blut durch deine Adern.
- Typische Symptome sind beispielsweise ein veränderter Geschmackssinn und/ oder spannende Brüste.
- In SSW 10 kannst du Möglichkeiten der Pränataldiagnostik, wie Bluttests oder die Chorionzottenbiopsie, in Betracht ziehen.
2. Entwicklung des Babys in der 10. Schwangerschaftswoche
Die Entwicklung deines Babys in SSW 10 ist wirklich bemerkenswert und absolut beeindruckend. Neben dem Nervensystem, welches sich rapide entwickelt, bildet das Gehirn etwa 250.000 neue Neuronen pro Minute. Zusätzlich beginnen sich die Fingerabdrücke zu formen, was die Einzigartigkeit des heranwachsenden Lebens in deinem Bauch unterstreicht. Auch die Geschlechtsorgane bilden sich aus – bleiben aber nach wie vor undifferenziert. Hier musst du dich also noch ein bisschen gedulden.
Gut zu wissen: Das Herz-Kreislauf-System verfeinert sich – die Herzklappen entstehen und die Blutgefäße verzweigen sich weiter. Ebenso wandert der Darm nun aus der Nabelschnur in den Bauchraum zurück und die kindliche Leber beginnt mit der Produktion der roten Blutkörperchen.
Mehr über die Babyentwicklung in der 10. Schwangerschaftswoche:
Wie groß ist das Baby in der 10. SSW?
Der Fötus erreicht in SSW 10 eine Körperlänge von rund 2,5 bis 3,1 Zentimetern. Ziemlich beachtlich, oder? Das entspricht nämlich ungefähr der Größe einer Erdbeere oder auch einer Kirsche. Das Gewicht deines kleinen Bauchbewohners beträgt zum jetzigen Zeitpunkt circa 4 Gramm.
Besonders bemerkenswert finden wir allerdings die Tatsache, dass sich das Gewicht deines Babys im Vergleich zu SSW 9 verdoppelt hat. Hast du zudem gewusst, dass der Kopf aktuell fast die Hälfte der Gesamtgröße ausmacht? Als Maßstab für die Messung dient im Übrigen die Scheitel-Steiß-Länge.
Trotz der noch geringen Größe sind bereits viele Körperstrukturen erkennbar. Die rapide Entwicklung deines Babys setzt sich in den kommenden Schwangerschaftswochen fort, wobei sich die Proportionen allmählich angleichen werden.
Wichtige Organe und ihre Funktionen
Die großen, wichtigen Organe deines Babys sind in der 10. Schwangerschaftswoche zwar schon voll ausgebildet, allerdings noch nicht funktionstüchtig. Magen, Leber und Milz liegen zumindest an ihrem Platz.
Lustig, dass Finger und Zehen deines Schatzes in der 10. Schwangerschaftswoche noch durch Schwimmhäute verbunden sind, oder? Diese lösen sich jedoch langsam auf. Arme und Beine wachsen von jetzt an in die Länge. Im Ultraschall können Ellbogen, Knie, Finger und Zehen voneinander unterschieden werden.
Der Kopf hat sich aufgerichtet, das Gesichtchen ist in der 10. Schwangerschaftswoche schon gut entwickelt: Auf dem Ultraschall kannst du Lippen und Nase, Augen und Ohren von deinem kleinen Wunder erkennen – wie schön! Die Ohren sitzen allerdings noch weiter oben am Kopf. Die Schwanzknospe hat sich nun vollständig zurückgebildet.
Bewegungen und Aktivitäten des Babys
In dieser Phase zeigt der winzige Mensch in deinem Bauch bereits erstaunliche Lebenszeichen. Obwohl du sie noch nicht spüren kannst, führt dein Kind schon zahlreiche Bewegungen aus: Es dreht den Kopf, streckt die Gliedmaßen und macht sogar erste Atembewegungen.
Diese Aktivitäten sind für die motorische Entwicklung des Embryos von großer Bedeutung. Sie trainieren Muskeln und Nervenbahnen und bereiten auf spätere komplexere Bewegungsabläufe vor.
Interessanterweise kann dein Kind jetzt auch schon den Mund öffnen und schließen. In manchen Momenten saugt es sogar am Daumen – eine süße Vorstellung, nicht wahr?
3. Körperliche Veränderungen der Mutter: Was passiert in der 10. SSW?
Deine Haut ist rosig und glatt wie nie? Dann gehörst du zu den Glücklichen, die sich in der Schwangerschaft über den berühmten „Mama-Glow“ freuen dürfen – dieses spezielle Strahlen! Andere Frauen dagegen haben plötzlich mit Mitessern und Pickeln zu kämpfen. Grund für das veränderte Hautbild ist der erhöhte Östrogenspiegel.
Das Hormon Östrogen steigt in der Schwangerschaft stark an. Es sorgt dafür, dass die Gebärmutter wächst und gut durchblutet ist, damit dein Baby optimale Bedingungen zum Wachsen hat. Die veränderte Haut ist häufig das erste sichtbare Zeichen, dass du schwanger bist.
Auch deine Brüste haben sich in der 10. Schwangerschaftswoche verändert. Sie sind mindestens eine Cup-Nummer größer geworden. Besorge dir bequeme BHs, damit nichts drückt.
Hier erfährst du noch mehr über mögliche körperliche Veränderungen während deiner 10. Schwangerschaftswoche:
Wie fühlt sich der Bauch in SSW 10 an?
Oft berichten werdende Mütter von einem leichten Spannungsgefühl in ihrem Babybauch. Dies wird durch das Wachstum der Gebärmutter verursacht. Möglicherweise bemerkst du bei dir aber auch ein sanftes Ziehen oder Kribbeln, was in der Regel ein gutes Zeichen ist und auf die Anpassung deines Körpers hindeutet.
Wenn es bereits deine zweite, dritte etc. Schwangerschaft ist, kannst du in SSW 10 eventuell sogar schon eine leichte Wölbung deines Bauches wahrnehmen. Erstgebärende müssen sich allerdings noch ein wenig gedulden, bis der Babybauch sichtbar ist.
Brustveränderungen und Hormonschwankungen
Dein Körper erlebt in der 10. Schwangerschaftswoche eine hormonelle Achterbahnfahrt. Dabei führt der erhöhte Östrogen- und Progesteronspiegel unter anderem zu deutlichen Veränderungen deiner Brüste.
Das Gewebe deiner Brust wird dichter und die Blutgefäße erweitern sich, was zu einem wärmeren Gefühl führen kann. Deine Brustwarzen werden möglicherweise dunkler und empfindlicher. Dies ist eine natürliche Vorbereitung auf das spätere Stillen. Einige Frauen bemerken jetzt auch erste Montgomery-Drüsen – also kleine Erhebungen um die Brustwarze herum. Diese produzieren ein öliges Sekret, das die Haut schützt und pflegt.
Falls sich die Brustveränderungen für dich unangenehm anfühlen, können kühlende Kompressen oder eine sanfte Massage Linderung verschaffen. Denk daran, einen gut stützenden BH zu tragen, um deine wachsenden Brüste optimal zu unterstützen.
Gewichtszunahme in der frühen Schwangerschaft
In der 10. SSW ist die Gewichtszunahme meist noch gering. Viele Frauen haben zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 0,5 bis 1 Kilogramm zugelegt. Dies ist völlig normal, da der Embryo erst etwa 4 Gramm wiegt.
Dennoch beginnt dein Körper bereits, sich auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten. Das Blutvolumen steigt an und die Gebärmutter wächst. Eine ausgewogene Ernährung ist jetzt wichtig. Aber: essen für zwei ist tatsächlich nicht nötig.
Hinweis: Frauen mit Normalgewicht sollten bis zum Ende der Schwangerschaft ungefähr 11,5 bis 16 Kilogramm zunehmen. Bei Untergewicht darf es etwas mehr sein, bei Übergewicht etwas weniger. Deine Hebamme oder dein Arzt bzw. deine Ärztin können dir dazu individuelle Empfehlungen geben.
4. Ultraschall in der 10. SSW – was ist zu sehen?
Um die 10. Schwangerschaftswoche herum findet laut Mutterschaftsrichtlinien der zweite Vorsorgetermin statt. Bei dieser ersten „offiziellen“ Ultraschallkontrolle wird die Dauer der Schwangerschaft noch mal genauer definiert und der Geburtstermin gegebenenfalls korrigiert. Spannend!
Total faszinierend sind aber auch die Einblicke in die Entwicklung des Babys, welche du beim Ultraschall auf dem Bildschirm hoffentlich zu sehen bekommst. Nicht nur misst dein Baby nun etwa 3 cm und ähnelt bereits einem kleinen Menschen, deutlich erkennbar sind außerdem Kopf, Rumpf sowie Gliedmaßen. Auch die Gesichtszüge beginnen sich auszuprägen – Nase, Lippen und sogar die winzigen Ohren lassen sich ausmachen.
Was du außerdem auf dem Ultraschall in der 10. SSW sehen kannst:
Ultraschallbilder in SSW 10: Herzschlag und andere wichtige Merkmale
Die Ultraschallbilder in deiner 10. Schwangerschaftswoche offenbaren klare Konturen des kindlichen Kopfes sowie Rumpfes. Besonders auffällig sind die sich formenden Extremitäten – Arme und Beine deines Babys beginnen sich zu strecken und teilweise ruckartig zu bewegen bzw. eher zu zucken.
Für deinen Arzt bzw. deine Ärztin ist vor allem die Darstellung der inneren Organe relevant. Herz und Leber (produziert bereits rote Blutkörperchen) erscheinen zum Beispiel als dunklere Bereiche, während das pulsierende Herz oft als rhythmische Bewegung wahrnehmbar ist. Der Herzschlag deines Babys pulsiert übrigens mit 140 bis 160 Schlägen pro Minute und damit doppelt so schnell wie deines.
Wichtig: Die Qualität der Ultraschallbilder variiert je nach Gerätetechnik und/ oder Position deines Babys.
5. Welche Symptome gibt es in der 10. SSW?
Auch in der 10. SSW gibt es häufig noch jede Menge Symptome, die besonders typisch für eine Schwangerschaft sind. Häufig berichten Frauen von einem gesteigerten Geruchssinn, der alltägliche Düfte intensiver erscheinen lässt. Auch ein veränderter Geschmack kann sich bemerkbar machen – manche Speisen schmecken plötzlich anders oder werden abgelehnt.
Viele Schwangere verspüren in dieser Phase außerdem einen vermehrten Speichelfluss. Dies hängt mit hormonellen Umstellungen zusammen. Kurzatmigkeit kann ebenfalls auftreten, da die wachsende Gebärmutter auf das Zwerchfell drückt. Bemerkst du bei dir erste Stimmungsschwankungen, ist auch das für die 10. Schwangerschaftswoche absolut nicht ungewöhnlich.
Noch mehr zu typischen Symptomen in der 10. SSW:
Übelkeit und Müdigkeit: Wann lassen sie nach?
Viele werdende Mamas erleben in SSW 10 eine Verbesserung ihrer Schwangerschaftsbeschwerden. Die Übelkeit nimmt für die meisten Schwangeren zwischen der 12. und 14. SSW deutlich ab. Zur Linderung der Symptome empfehlen sich kleine, regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
Auch die ausgeprägte Müdigkeit lässt in der Regel gegen Ende des ersten Trimesters nach. Bis dahin können kurze Ruhepausen tagsüber und ein regelmäßiger Schlafrhythmus helfen. Leichte Bewegung an der frischen Luft kann zudem den Kreislauf anregen und die Energie steigern.
Hinweis: Sollten die Beschwerden über die 16. SSW hinaus anhalten oder sich verstärken, ist zur Sicherheit eine Rücksprache mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin empfehlenswert.
Ziehen im Unterleib: Wann sollte ich besorgt sein?
Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist in dieser Phase der Schwangerschaft häufig normal. Es entsteht durch das Wachstum der Gebärmutter sowie durch die Dehnung der Bänder. Allerdings gibt es ein paar körperliche Beschwerden, die während der Schwangerschaft deine Aufmerksamkeit erfordern. Dazu zählen zum Beispiel:
- starke, anhaltende Schmerzen
- Blutungen in Verbindung mit Krämpfen
- Fieber oder Schüttelfrost
Bei diesen Anzeichen empfehlen wir dir umgehend ärztlichen Rat einzuholen.
Erstmal kein Grund zur Sorge: Die meisten schwangeren Frauen erleben ein Ziehen im Unterleib ohne Komplikationen. Bleib dennoch wachsam und vertraue deinem Körpergefühl. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei deiner Hebamme und/ oder deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin bieten zusätzliche Sicherheit für dich und deinen Bauchzwerg.
6. Fehlgeburtsrisiko: Wie sicher ist die Schwangerschaft in der 10. Woche?
In der 10. SSW sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich ab. Medizinische Studien zeigen, dass zu diesem Zeitpunkt über 95 % der Schwangerschaften „erfolgreich verlaufen“. Zur Stabilisierung der Schwangerschaft trägt unter anderem maßgeblich die verbesserte Durchblutung der Plazenta bei.
Wichtig: Trotz des geringen Fehlgeburtsrisikos in SSW 10 bleibt eine aufmerksame Beobachtung ratsam. Bei Auffälligkeiten oder Unsicherheiten solltest du als Schwangere zeitnah ärztlichen Rat einholen.
Warnzeichen und wann du einen Arzt/ eine Ärztin aufsuchen solltest
Achte besonders auf starke Unterleibsschmerzen oder anhaltende Krämpfe. Diese können auf Komplikationen hindeuten. Auch plötzliche, heftige Blutungen erfordern eine sofortige ärztliche Abklärung.
Suche unverzüglich medizinische Hilfe bei:
- Fieber über 38 °C
- Schwindel oder Ohnmachtsgefühlen
- auffälligem Ausfluss
Selbst leichte Schmierblutungen sollten in SSW 10 deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin gemeldet werden.
Bei Unsicherheiten zögere nicht, professionellen Rat einzuholen. Dein Wohlbefinden und das deines Babys haben oberste Priorität. Vertraue deinem Körpergefühl. Erscheinen dir Symptome ungewöhnlich oder besorgniserregend, ist eine Kontrolle ratsam. Frühzeitiges Handeln kann entscheidend sein.
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