Herzlichen Glückwunsch zur Halbzeit deiner Schwangerschaft! In SSW 20 befindet sich dein Baby weiterhin in einer ziemlich spannenden Entwicklungsphase. Mit einer Größe von etwa 20 bis 25 cm und einem Gewicht von rund 300 Gramm ist es mittlerweile so groß wie eine Paprika. Viele Mamas spüren jetzt deutlich die ersten Kindsbewegungen. Die 20. SSW markiert auch einen wichtigen Meilenstein: Der zweite große Ultraschall steht an, bei dem die Organentwicklung deines Babys genau untersucht wird. Wir verraten dir alles, was du jetzt wissen musst!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Dein Baby misst in SSW 20 etwa 20 bis 25 Zentimeter von Kopf bis Fuß und entwickelt täglich neue Fähigkeiten.
- Es hat sich zu einem kleinen Menschen entwickelt, der aktiv seine Umgebung erkundet und auf äußere Reize reagiert.
- Auch der Geschmackssinn deines Kleinen verfeinert sich zunehmend. Es kann sogar im Fruchtwasser schmecken, was du isst.
- Eine abwechslungsreiche Ernährung unterstützt diese spannende Entwicklungsphase optimal.
- Viele werdende Mütter nehmen in der 20. Schwangerschaftswoche zum ersten Mal die Bewegungen ihres Babys wahr.
2. Halbzeit Schwangerschaft – der 5. Monat ist erreicht
Mit der 20. SSW hast du einen aufregenden Meilenstein erreicht: die Halbzeit deiner Schwangerschaft! Dein Babybauch wird nun deutlich sichtbarer und misst etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Bauchnabel.
Außerdem hat sich deine Gebärmutter mittlerweile verdreifacht und wächst stetig weiter. Vielleicht spürst du jetzt wie viele werdende Mütter deutlich die Bewegungen deines Babys – immerhin ist es schon rund 300 Gramm schwer.
Gut zu wissen: Dein Baby ist nun von einer schützenden „Vernix caseosa“ (auch als Käseschmiere bekannt) umgeben und entwickelt täglich neue Fähigkeiten.
Wie hoch ist die Überlebenschance in der 20. SSW?
Medizinische Studien zeigen, dass ein Baby in der 20. SSW leider noch keine reelle Überlebenschance außerhalb des Mutterleibs hat. Die lebenswichtigen Organe sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend entwickelt.
Die Lunge beginnt erst ab der 22. SSW mit der Produktion von Surfactant – einer essenziellen Substanz für die Atmung. Ab der 23. SSW steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit auf etwa 10 Prozent an und mit der 24. SSW erreicht sie bereits 50 Prozent.
3. Die Entwicklung des Babys in der 20. SSW
Dein kleiner Bauchbewohner ist in den letzten Wochen kräftig gewachsen und wiegt schon mehr als ein Stück Butter, also um die 300 Gramm. Dein Schatz wird außerdem immer schlauer: Die Nervenzellen vermehren sich in der 20. Schwangerschaftswoche stark und beginnen gleichzeitig, in die entsprechenden Hirnwindungen zu wandern. Pro Minute bilden sich bis zu 200.000 neue Gehirnzellen. Ganz schön beeindruckend, oder? Bei der Geburt wird ihre Anzahl auf mehrere 100 Milliarden angestiegen sein – so viele Gehirnzellen besitzen wir Erwachsenen im Schnitt.
Am ganzen Körper wächst deinem Baby nun ein feiner Flaum aus Wollhaaren, die sogenannte „Lanugo-Behaarung“. Sie trägt dazu bei, dass die Käseschmiere, eine Fettschicht, auf dem Körper haften bleibt. Ihre Aufgabe ist es, die Haut vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser zu schützen. Die Behaarung verschwindet vom 8. Schwangerschaftsmonat bis zur Geburt wieder.
Die Fettschicht unter der Haut wird in der 20. Schwangerschaftswoche dagegen immer dicker. Nach der Geburt trägt sie dazu bei, die Körpertemperatur deines kleinen Schatzes zu stabilisieren, damit dein Baby nicht friert. Kleine Zahnknospen für die Milchzähne und die darunter liegenden zweiten Zähne sind jetzt im Zahnfleisch angelegt. Sie warten nur darauf, im ersten und zweiten Babyjahr aus dem Kiefer zu sprießen, um Leckereien wie Apfelringe, Cracker & Co. zu knabbern.
Wie groß und schwer ist das Baby jetzt?
Gut zu wissen: Ab der 20. SSW ändert sich die Messmethode, mit der sich das Wachstum bis zur Geburt präziser dokumentieren lässt.
Dein Baby wird jetzt nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß gemessen, sondern von Kopf bis Fuß. Diese neue Messung ergibt eine Länge von 20 bis 25 Zentimetern – vergleichbar mit der Größe einer Paprika.
Die Körperlänge hat sich damit innerhalb weniger Wochen nahezu verdoppelt. Zur besseren Vorstellung: Durchschnittlich misst ein Baby in dieser Phase (vom Scheitel bis zur Ferse) ungefähr die Länge eines DIN-A4-Blattes.
Das Gewicht deines Babys liegt in SSW 20 bei circa 300 Gramm.
Kindsbewegungen: Kann man das Baby in der 20. SSW spüren?
Die ersten Kindsbewegungen machen sich in der 20. SSW häufig durch ein sanftes Flattern oder Blubbern bemerkbar. Schwangere beschreiben das Gefühl manchmal als zartes Kitzeln oder als würden Seifenblasen im Bauch zerplatzen.
Bei einer zweiten Schwangerschaft nehmen viele Mamas die Bewegungen meist früher wahr, da sie die Signale bereits kennen. Falls deine Plazenta an der Vorderwand der Gebärmutter liegt, können die Tritte deines Babys zunächst gedämpfter zu spüren sein.
Besonders deutlich lassen sich die Bewegungen wahrnehmen, wenn du zur Ruhe kommst – etwa beim Entspannen auf der Couch oder vor dem Einschlafen. Übrigens: Dein Baby entwickelt nach und nach seinen eigenen Rhythmus von Aktivität und Ruhephasen.
Wichtige Organentwicklung des Babys in der 20. Woche
Das Nervensystem deines Ungeborenen macht bemerkenswerte Fortschritte. Die Sinnesorgane verfeinern ihre Funktionen, sodass dein Nachwuchs bereits Geräusche wahrnehmen und auf Lichtreize reagieren kann.
Die Lungen reifen stetig weiter und üben durch rhythmische Bewegungen das Atmen. Gleichzeitig beginnt die Leber, erste Gallenflüssigkeit zu produzieren. Die Geschmacksknospen entwickeln sich ebenfalls – der kleine Bauchzwerg kann sogar verschiedene Aromen im Fruchtwasser unterscheiden.
Im Mundraum bilden sich die Zungenmuskulatur und der Saugreflex weiter aus. Die Nieren arbeiten nun vollständig und filtern das Fruchtwasser. Diese ausgereiften Organfunktionen sind entscheidende Meilensteine für die weitere Entwicklung des Fötus.
4. Körperliche Veränderungen im Babybauch: Was passiert in SSW 20?
Diese körperlichen Veränderungen spürst du in der 20. Schwangerschaftswoche:
- Deine alten BHs drücken? Kein Wunder, deine Brüste sind ordentlich gewachsen und praller geworden. Für viele werdende Mamas Grund zur Freude! Andere wiederum klagen darüber, dass die XXL-Brüste stören und für eine „krumme“ Körperhaltung sorgen – durch das Gewicht lehnen sich viele werdende Mamas unbewusst nach hinten. Ein Still- oder Umstands-BH ist auch jetzt schon eine gute Idee: Er wächst mit, unterstützt das Bindegewebe und entlastet den Rücken.
- Der obere Rand der Gebärmutter ist in dieser Woche zwischen Schambein und Nabel zu ertasten – so groß ist sie schon!
- Für viele Frauen ist es ermüdend, längere Zeit auf den Beinen zu sein. Kein Wunder: Das zunehmende Gewicht von Gebärmutter und Baby belastet die Muskeln. Außerdem stauen sich bei längerem Stehen Blut und andere Körperflüssigkeiten in den Beinen, was zu Schwindel und sogar Schmerzen führen kann. Gönne dir so oft wie möglich eine Pause und lege die Füße hoch! Entspannung ist gerade in der Schwangerschaft superwichtig.
Das kann dich in SSW 20 außerdem erwarten:
Typische Symptome der werdenden Mutter
Die hormonellen Veränderungen zeigen sich nun deutlich im Alltag. Viele werdende Mütter bemerken ein verändertes Hungergefühl und neue Geschmacksvorlieben. Manche Lebensmittel schmecken plötzlich intensiver oder anders als gewohnt.
Der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren, was zu vermehrtem Schwitzen und einem erhöhten Durstgefühl führt. Nachts macht sich bei manchen Frauen ein unruhiger Schlaf bemerkbar. Kein Wunder, denn das Baby hat seinen ganz eigenen Rhythmus.
Die Verdauung passt sich dem wachsenden Bauch an. Ein völlig normales Phänomen sind häufigere Toilettengänge und gelegentliches Sodbrennen. Regelmäßige Bewegung und kleine Mahlzeiten unterstützen den Körper in dieser Phase.
Tipp: Umgang mit Übelkeit und Beschwerden
Die 20. Schwangerschaftswoche markiert für viele Frauen eine positive Wende bei der Übelkeit. Falls du noch zu den 10 Prozent gehörst, die weiterhin damit zu kämpfen haben, probiere doch mal bewährte Hausmittel aus: ein Stück Ingwer im Tee oder das Lutschen von Zitronenbonbons.
Bewege dich nach den Mahlzeiten außerdem an der frischen Luft. Die sanfte Bewegung regt die Verdauung an und reduziert das Unwohlsein. Kleine Snacks wie Cracker oder Mandeln griffbereit zu haben, stabilisiert den Blutzuckerspiegel.
Sollten deine Beschwerden nach der 20. SSW anhalten oder sich verstärken, spreche mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt bzw. deiner Frauenärztin. Manchmal verbergen sich hinter anhaltender Übelkeit andere Ursachen, die medizinische Aufmerksamkeit erfordern.
SOS bei Rückenschmerzen: Dich plagen Rückenschmerzen? Da Gelenke und Bänder in der Schwangerschaft elastischer werden und der Babybauch dafür sorgt, dass wir häufig unbewusst ins Hohlkreuz gehen, kommt es schneller zu Rückenschmerzen. Das kannst du tun:
- Lege dir eine Wärmflasche in den schmerzenden Bereich.
- Nimm ein warmes Entspannungsbad.
- Mache Yoga oder Pilates, um die Rückenmuskulatur zu stärken.
- Lege beim Sitzen möglichst oft die Beine hoch.
- Versuche, im Stehen die eigene Haltung zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren.
Gewichtszunahme in dieser Phase
Die durchschnittliche Gewichtszunahme beträgt in der 20. SSW etwa 4,5 bis 6,8 Kilogramm. Diese Zunahme resultiert aus dem wachsenden Baby, der Plazenta sowie dem erhöhten Blutvolumen.
Gut zu wissen: Dein Körper speichert zudem vermehrt Flüssigkeit und legt Energiereserven für die spätere Stillzeit an. Das erklärt die zusätzlichen Pfunde auf der Waage.
Eine mäßige Bewegung (wie z. B. Schwangerschaftsyoga oder Schwimmen) unterstützt den Stoffwechsel und trägt zu einer ausgewogenen Gewichtsentwicklung bei. Die individuelle Zunahme variiert stark und hängt vom Ausgangsgewicht vor deiner Schwangerschaft ab.
Bauchumfang und Gebärmuttergröße
In der 20. SSW erreicht deine Gebärmutter die dreifache Größe ihrer ursprünglichen Form. Der obere Rand liegt nun auf Höhe des Bauchnabels. Ab diesem Zeitpunkt wächst sie wöchentlich um einen Zentimeter nach oben.
Der Bauchumfang beträgt in dieser Phase 10 bis 12 cm und vergrößert sich kontinuierlich. Die wachsende Gebärmutter schiebt dabei sanft die inneren Organe nach oben und zur Seite, was zu einer sichtbaren Bauchwölbung führt.
Die Fruchtwassermenge spielt eine zentrale Rolle für deinen Bauchumfang. Sie wird von der Plazenta reguliert und passt sich der Größe des Babys an. Zum Vergleich: Der gesamte Bauchumfang kann bis zum Ende der Schwangerschaft auf 100 Zentimeter anwachsen.
5. Wichtige Untersuchungen in der 20. SSW
Die reguläre Vorsorgeuntersuchung umfasst mehrere grundlegende Kontrollen. Die Hebamme oder der Arzt bzw. die Ärztin überprüft dabei deinen Blutdruck, Urin und Gewicht. Zusätzlich wird die Höhe der Gebärmutter gemessen und hört die Herztöne deines Babys abgehört.
Zur Standarduntersuchung gehört auch die Kontrolle der Ödeme an Händen und Füßen. Diese Wassereinlagerungen können auf mögliche Schwangerschaftskomplikationen hinweisen. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Überprüfung des Eisenwertes im Blut.
Falls notwendig, wird dir eine zusätzliche Doppler-Sonographie empfohlen. Diese spezielle Ultraschalluntersuchung zeigt die Durchblutung der Nabelschnur und der Plazenta.
Feindiagnostik und Ultraschall
Die zweite große Ultraschalluntersuchung findet zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche statt. Mit modernster Technik untersucht der Arzt bzw. die Ärztin nun sämtliche Organe deines Babys besonders gründlich.
Diese spezielle Untersuchung dauert rund 30 bis 45 Minuten. Geprüft werden unter anderem die Entwicklung von Herz, Gehirn, Nieren sowie weiteren Organen. Zusätzlich werden Menge des Fruchtwassers und Plazentaposition begutachtet.
Ein hochauflösendes Ultraschallgerät ermöglicht präzise Einblicke in die Anatomie des Ungeborenen. Bei Risikoschwangerschaften oder Auffälligkeiten übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für diese detaillierte Diagnostik.
Geschlechtsbestimmung: Junge oder Mädchen?
Die 20. Schwangerschaftswoche bietet eine ideale Gelegenheit, das Geschlecht des Babys zu erkennen. Während der Feindiagnostik kann der Arzt bzw. die Ärztin mit hoher Genauigkeit feststellen, ob ein Junge oder ein Mädchen heranwächst – zu 95 Prozent stimmt die Vorhersage in dieser Phase der Schwangerschaft.
Aber: Die Bestimmung hängt von der Position des Babys ab. Liegt der Fötus ungünstig, lässt sich das Geschlecht möglicherweise erst bei einer späteren Untersuchung ermitteln.
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