Die SSW 23 markiert einen spannenden Zeitpunkt: Dein Baby ist etwa 29 cm groß und wiegt rund 500 Gramm – vergleichbar mit einer Aubergine. Während dein Bauch deutlich wächst, spürst du die Bewegungen deines Kleinen immer häufiger und präziser. Welche typischen Beschwerden (neben Rückenschmerzen oder verstärkter Harndrang) in dieser Phase der Schwangerschaft auftreten können, verraten wir dir jetzt!
Hier findest du alle 40 Schwangerschaftswochen im Überblick ➤ zu unserem Schwangerschaftskalender
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- In der 23. Schwangerschaftswoche macht dein Baby große Fortschritte.
- Mit einer Länge von etwa 28 bis 29 cm und einem Gewicht von rund 500 Gramm entwickelt sich dein kleiner Schatz prächtig.
- Das Gehirn deines Babys wächst beträchtlich und die Augenbrauen werden dichter.
- Es reagiert bereits auf Geräusche und kann deine Stimme wahrnehmen.
- Dein wachsender Bauch verändert deinen Schwerpunkt und manchmal treten Schwindelgefühle auf.
2. In welchem Monat bin ich? Zeitliche Einordnung der SSW 23
Mit der 23. Schwangerschaftswoche befindest du dich in der zweiten Hälfte des sechsten Monats deiner Schwangerschaft. Diese Phase gehört zum zweiten Trimester, das sich von der 13. bis zur 28. SSW erstreckt.
Der sechste Schwangerschaftsmonat umfasst die Wochen 21 bis 24, wobei die 23. SSW eine besonders spannende Zeit darstellt. Dein Baby entwickelt nun schon ein differenziertes Hörvermögen und reagiert auf äußere Reize.
Übrigens: Die zeitliche Berechnung der Schwangerschaft basiert auf dem Lunarmonat mit 28 Tagen – nicht auf den üblichen Kalendermonaten. Das erklärt, warum eine Schwangerschaft rechnerisch 10 Mondmonate oder 40 Wochen dauert.
3. Entwicklung des Babys in der 23. Schwangerschaftswoche
Die Tritte und Knuffe deines kleinen Bauchbewohners werden immer kräftiger, für viele werdende Mamas sind sie nun deutlich zu spüren. Die Bewegungen sind jetzt gezielter und besser vorhersehbar. Mit seinen Händchen kann dein Schatz außerdem schon verschiedene Bewegungen ausführen.
Mittlerweile pendeln sich bei deinem Baby regelmäßige Wach- und Schlafphasen ein, die aber mit deinem Tagesrhythmus nicht immer unbedingt zusammenpassen. Dein Bauchzwerg ist immer dann sehr aktiv, wenn du abends im Bett liegst?
Das hat einen guten Grund: Bist du beschäftigt oder unterwegs, wird dein Schatz in den Schlaf gewiegt. Legst du die Füße hoch oder gehst schlafen, wird dein Baby wach. Es fängt an, zu spielen und zu toben. Das ist schön – kann dir aber durchaus den Schlaf rauben.
Was noch in der 23. Schwangerschaftswoche passiert:
Größe und Gewicht – wie eine Aubergine
Das Ungeborene erreicht in der 23. SSW eine beachtliche Größe von etwa 29 Zentimetern – vergleichbar mit einer mittelgroßen Aubergine. Auf der Waage bringt der kleine Mensch mittlerweile zwischen 500 und 580 Gramm auf die Waage.
Diese Maße entsprechen etwa dem Gewicht von zwei Päckchen Butter oder einer Salatgurke. Das rapide Wachstum zeigt sich besonders in der Länge der Arme und Beine, während der Kopf proportional etwas kleiner wird.
Wichtig: Die wöchentlichen Messungen beim Frauenarzt bzw. bei der Frauenärztin dokumentieren die rasante Entwicklung deines Babys. Dabei gelten die angegebenen Werte jedoch lediglich als Orientierung, da jedes Kind sein individuelles Wachstumstempo hat.
Wichtige Organentwicklung des Ungeborenen:
- Die Bauchspeicheldrüse deines Babys entwickelt sich zu einem zentralen Organ für die Hormonbildung und Regulation des Zuckerstoffwechsels. Mit einer Länge von 15 bis 20 Zentimetern zählt sie zu den größten Drüsen des menschlichen Körpers.
- Das Gehör macht bemerkenswerte Fortschritte. Die Gehörknöchelchen verhärten sich, wodurch dein Baby nun deutlicher Geräusche wahrnehmen kann. Es reagiert auf deinen Herzschlag und Blutfluss.
- Die Haut deines Babys wird dicker und produziert vermehrt schützende Käseschmiere. Diese cremeartige Substanz bewahrt die Körpertemperatur und schützt vor dem Fruchtwasser. Gleichzeitig unterstützt sie später den Geburtsvorgang.
- Beim Ultraschall kannst du die Bewegungen der kleinen Augen unter den geschlossenen Lidern erkennen. Die Ohren sind so weit entwickelt, dass sie Geräusche verarbeiten können.
- Damit die zarte Haut deines Babys auf Dauer nicht durch das Fruchtwasser aufgeweicht wird, hat sich die schützende Käse- oder Fruchtschmiere, die sogenannte „Vernix“, gebildet. Die cremeähnliche, cholesterinhaltige Schicht wird von den Talgdrüsen der Lanugo-Haare produziert. Diese Schutzschicht erleichtert dem Baby später den Weg durch den Geburtskanal.
Erste Kindsbewegungen und Reaktionen auf Geräusche
In der 23. Schwangerschaftswoche reagiert das Baby besonders stark auf Musik und vertraute Stimmen. Die Bewegungsmuster werden nun präziser und rhythmischer. Wenn die werdende Mutter singt oder spricht, lässt sich häufig eine direkte Reaktion durch sanfte Tritte oder Drehungen beobachten.
Das ungeborene Kind nimmt auch Umgebungsgeräusche wahr und zeigt unterschiedliche Reaktionen: Bei lauten Geräuschen zuckt es zusammen, während harmonische Klänge es beruhigen können. Ein faszinierendes Phänomen ist die gesteigerte Aktivität nach dem Genuss süßer Speisen oder warmer Getränke durch die Mama.
Viele Schwangere berichten, dass ihr Kind auf bestimmte Musikstücke oder die Stimme des Partners mit verstärkten Bewegungen antwortet. Diese frühe Interaktion schafft eine besondere Verbindung zwischen Mutter und Kind.
4. Körperliche Veränderungen der Mama: Was passiert in SSW 23?
Autsch! Du bist plötzlich total tollpatschig, stößt mit deinem Bauch gegen Türen, lässt Dinge fallen oder stolperst? Diese „Unbeholfenheit“ ist ab der 23. Schwangerschaftswoche ganz normal.
Je größer der Bauch wird, desto mehr ist er im Weg und lenkt dich im Alltag ab. Außerdem lockern die Hormone die Bänder in den Gelenken, du wirst im wahrsten Sinne des Wortes „ungelenker“. Kleine Missgeschicke gehören dazu!
Weitere körperliche Veränderungen in SSW 23:
Normaler Bauchumfang und Babybauch in SSW 23
Der Bauchumfang zeigt in der 23. SSW von Frau zu Frau oftmals deutliche Unterschiede. Durchschnittlich misst er zwischen 85 und 95 Zentimeter (gemessen an der dicksten Stelle des Bauches). Manche Schwangere tragen ihr Baby eher breit übers Becken, andere spitz nach vorne.
Die Gebärmutter reicht jetzt etwa drei Zentimeter über den Bauchnabel hinaus. Bei vielen werdenden Müttern wölbt sich der Nabel nach außen – keine Sorge, nach der Geburt bildet er sich wieder zurück.
Tipp: Stell dich aufrecht hin und miss den Umfang morgens vor dem Frühstück. Abends fällt die Messung meist größer aus, da sich Wasser und Nahrung im Körper ansammeln.
Gewichtszunahme: Wie viel Kilo sind der 23. SSW normal?
Die durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme beträgt in der 23. SSW rund 300 Gramm. Bei normalgewichtigen Schwangeren zeigt die Waage zu diesem Zeitpunkt insgesamt 5 bis 7 Kilogramm mehr an als vor der Schwangerschaft.
Das rapide ansteigende Blutvolumen macht einen großen Teil dieser Zunahme aus. Der Körper bildet nun 50 Prozent mehr Blut als vor der Schwangerschaft. Diese Veränderung unterstützt die optimale Versorgung des Babys mit Nährstoffen.
Schwangere mit Zwillingen verzeichnen naturgemäß eine höhere Gewichtszunahme. Die Empfehlung liegt hier bei 14 bis 23 Kilogramm bis zum Ende der Schwangerschaft.
Gut zu wissen: Hilfe, deine Ringe werden eng?! Geschwollene Finger oder Beine sind in der 23. Schwangerschaftswoche durch Wassereinlagerungen eine häufige Begleiterscheinung. Deswegen passen dir auch oft deine Schuhe nicht mehr. Besorge dir bequeme, lockere Kleidung und verzichte ggf. für eine Weile auf Schmuck. Deinen (Ehe-)Ring kannst du beispielsweise vorübergehend an einer Kette um den Hals tragen. Es hilft außerdem, die Beine regelmäßig hochzulegen.
Häufige Symptome und Beschwerden
Das Volumen deines Blutes steigt weiter kontinuierlich an – durch deine Adern rauscht deutlich mehr Blut als vor der Schwangerschaft. Die erhöhte Blutmenge macht sich bemerkbar. Dein Herz muss mehr pumpen.
Folge: Du wirst von lästigem Schwindel gequält, zum Beispiel beim Aufstehen. Mach dir keine Sorgen, deinem Baby geht es während der Schwindelattacken gut. Achte aber auf dich und lass es im Alltag möglichst langsam angehen, um deinen Kreislauf zu schonen!
Viele Frauen berichten zudem von einem unangenehmen Ziehen im Leistenbereich, das durch die Dehnung der Mutterbänder verursacht wird. Leichte Entspannungsübungen und Wärmeanwendungen lindern diese Beschwerden.
Der wachsende Bauch führt zu einer veränderten Körperhaltung. Das kann zu Rückenschmerzen und Verspannungen führen. Regelmäßige Bewegung und sanfte Dehnübungen helfen, diese Beschwerden zu minimieren. Da deine Organe außerdem immer weiter zusammengedrückt werden, leiden immer mehr werdende Mamas ab der 23. Schwangerschaftswoche unter lästigen Begleiterscheinungen wie Verstopfung, Blähungen oder Sodbrennen.
Zusätzlich klagen manche Schwangere über ein verstärktes Jucken der Haut, besonders am Bauch. Eine reichhaltige Pflege mit speziellen Schwangerschaftscremes bringt Linderung.
5. Medizinische Untersuchungen und Vorsorge
In der 23. SSW steht die regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Gewicht auf dem Programm. Die Ärztin oder der Arzt untersucht auch deinen Urin auf Eiweiß sowie Zucker, um mögliche Anzeichen einer Präeklampsie frühzeitig zu erkennen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Messung deines Bauchumfangs und der Überprüfung deiner Gebärmutterhöhe. Diese Messungen geben Aufschluss über das Wachstum des Babys.
Die Hebamme kann bei dieser Vorsorge ebenfalls die grundlegenden Untersuchungen durchführen. Falls Auffälligkeiten bestehen, erfolgt eine detaillierte Ultraschalluntersuchung zur genaueren Abklärung.
Ultraschall und wichtige Kontrollen
Die routinemäßigen Vorsorgeuntersuchungen setzen sich in der 23. SSW fort. Der Arzt oder die Ärztin überwacht durch regelmäßige Blutdruck- und Gewichtsmessungen die Gesundheit der werdenden Mama.
Mittels modernster Ultraschalltechnik lässt sich zudem die Entwicklung des Ungeborenen präzise dokumentieren. Die Mediziner achten dabei auf die Menge des Fruchtwassers und überprüfen die Position der Plazenta. Oftmals wird auch der Bauchumfang der Schwangeren gemessen, um das Wachstum zu protokollieren.
Ein zusätzlicher Fokus liegt auf der Kontrolle der inneren Organe des Babys. Der Arzt bzw. die Ärztin beobachtet die Herzaktivität und überprüft die Durchblutung der Nabelschnur. Diese gründliche Überwachung ermöglicht eine frühzeitige Erkennung möglicher Auffälligkeiten.
Anzeichen für Übungswehen erkennen
Ab der 20. Schwangerschaftswoche können erste Übungswehen auftreten. Der Bauch fühlt sich dabei für kurze Zeit hart an und entspannt sich danach wieder. Diese Kontraktionen dauern meist weniger als 30 Sekunden und sind schmerzlos oder vergleichbar mit leichten Regelschmerzen.
Typisch für diese vorbereitenden Wehen ist ihr unregelmäßiges Auftreten. Sie verschwinden häufig bei einem warmen Bad oder wenn du dich hinlegst und entspannst. Ein harter Bauch tritt besonders nach körperlicher Aktivität oder am Abend auf.
Wichtig: Falls die Wehen regelmäßiger werden, von Blutungen begleitet sind oder starke Schmerzen verursachen, raten wir dir deine Hebamme oder deinen Frauenarzt bzw. deine Frauenärztin zu kontaktieren.
6. Besonderheiten bei Zwillingsschwangerschaften
Eine Zwillingsschwangerschaft verlangt dem Körper mehr ab als eine Schwangerschaft mit „nur“ einem Baby. Denn der Bauch wächst schneller und stärker, was zu einer durchschnittlichen Gewichtszunahme von 15 bis 20 Kilogramm führt.
Ab der 23. SSW sollten werdende Zwillingsmamas ihre Aktivitäten reduzieren. Der Energiebedarf steigt nun deutlich an – etwa 600 zusätzliche Kalorien pro Tag unterstützen das gesunde Wachstum der Babys.
Zudem finden die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ab jetzt alle zwei Wochen statt. Dabei prüft der Arzt bzw. die Ärztin insbesondere die Entwicklung beider Kinder und überwacht die Versorgung durch die Plazenta. In vielen Fällen bietet ein spezialisiertes Perinatalzentrum die beste Betreuung für Zwillingsmütter.
7. Frühgeburt und Überlebenschancen in SSW 23
Die medizinischen Möglichkeiten haben sich bei Frühgeburten in der 23. SSW deutlich verbessert. Die Überlebensrate liegt zwischen 10 und 50 Prozent – abhängig von der medizinischen Versorgung und dem Entwicklungsstand des Babys. Ein spezialisiertes Perinatalzentrum bietet dabei die beste Betreuung.
Vor allem das Geburtsgewicht spielt eine zentrale Rolle: Ab 500 Gramm steigen die Erfolgschancen merklich an. Die Lungenreife stellt in dieser frühen Phase eine besondere Herausforderung dar und erfordert intensive medizinische Unterstützung.
Moderne Behandlungsmethoden ermöglichen heute eine umfassende Versorgung der kleinen Kämpfer. Dennoch müssen Eltern und Ärzte gemeinsam über die bestmögliche Vorgehensweise entscheiden, da jeder Fall individuell betrachtet werden muss.
Kann in der 23. SSW noch viel passieren?
Die 23. Schwangerschaftswoche markiert eine Phase relativer Stabilität. Das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen liegt bei etwa 1 Prozent. Dennoch sollten werdende Mütter auf bestimmte Warnsignale achten – wie zum Beispiel plötzliche Kreislaufprobleme oder anhaltende Kopfschmerzen. Beides kann auf einen zu niedrigen Blutdruck hinweisen.
Ein häufiges Phänomen sind außerdem kurze Schwindelanfälle beim Aufstehen. Diese entstehen durch das erhöhte Blutvolumen und die hormonellen Veränderungen. Regelmäßige kleine Mahlzeiten und ausreichend Flüssigkeit helfen dabei, den Kreislauf zu stabilisieren.
Die Plazenta arbeitet jetzt auf Hochtouren. Eisenmangel kann auftreten und zu Müdigkeit führen. Eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln unterstützt deinen Körper in dieser anspruchsvollen Zeit.
Du möchtest dich mit anderen Schwangeren aus unserer Community austauschen? Dann komm dazu gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.